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Heidelberger Bürger-Zeitung: Mittelstands-Zeitung ; unabhängiges Kampfblatt für die Interessen des deutschen Mittelstandes: Heidelberger Bürger-Zeitung: Mittelstands-Zeitung ; unabhängiges Kampfblatt für die Interessen des deutschen Mittelstandes — 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.42441#0057
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liNslrlSmM

Gedächtnisschwäche!

Vorsitzende des Rheinffchen Vereins

die

(Fortsetzung folgt).

M


würden.
Minister
»vergessen
Severing

denken
ihren

ganzen
eigent-
spät zum

„Wir hoben gegenwärtig auf dem Papier
gerechteste und sozialste Einkommensteuer,
die unter deutschen Verhältnissen möglich ist.
Cie ist sehr gut durchgearbeitet und hat nur
den einen Nachteil, das- sie die wirtschaftliche
Gesundung Deutschland hemmt anstatt fördert.
Wir sehen, daß immer mehr Holding-Gesell-
ichaften im Ausland gebildet werden, die dort
deutsche Aktien verwalten, weil die Unter-
nehmungen in Holland, in der Schweiz usw.
lehr viel weniger Steuern zu zahlen brauchen
als in Deutschland. Wir erleben gegenwärtig,
daß, obwohl Deutschland ein kapitalarmes
Land ist, deutsches Kapital überwiegend aus
steuerpolitischen Gründen ins Ausland ab-
rvändert und von dort wieder mit hohen Zin-
sen nach Deutschland hereingeholt werden
druß. Solange in einem Lande die Kapital-
äachfrage größer ist als das Kapitalangebot,
-st an eine wesentliche Senkung des Zins-
fußes nicht zu denken, Hoher Zinsfuß ver-
teuert die Erzeugung, bedeutet Vermehrung
der Arbeitslosigkeit, bedeutet Verminderung
Und Verteuerung des Wohnungsbaues. Sehr
viel höhere Einkommensteuersätze in Deutsch-
land im Vergleich zu den Nachbarländern be-
deuten praktisch soziale Steuergerechtigkeit auf
dem Papier, gleichzeitig aber auch Schmäle-
rung und Verengung der deutschen Kapital-
dasis, bedeuten Vergrößerung der Arbeits-
losigkeit und Erhöhung der Wohnungsnot."
So sprach, im letzten Oktoberdrittel des
Zergangenen Jahres der Reichsverkehrsmini-
fter Dr. Stegerwald auf der Jubiläumsta-
Hung der christlichen Gewerkschaften in Köln.
Wenige Wochen vorher hatte der Reichs-
blnenminister Severing seinerseits sich zu
-irrem Abbari der Gewerbesteuer mit der aus-
drücklichen Begründung bekannt, daß eine zu
-

Zar Nachahmung empfohlen
Mussolini hat in diesen Tagen die Bürger-
meister von ganz Italien zu einem Rapport
zu sich berufen. Bei dieser Gelegenheit hielt
er an sie eine bemerkenswerte Ansprache, in
der er u. a. folgendes ausführte:
„Wir müssen uns in den Städten für eine
Zeitlang einmal auf die allernotwendigsten
Verwaltungsgeschäfte beschränken. Das ist kei-
neswegs unehrenhaft oder demütigend, denn
die Städte haben in den letzten Jahren genug
für das Wohl ihrer Bürger getan. Es ist eine
riesenhafte Arbeit geleistet worden. Jetzt gilt
es daher, eine kleine Pause einzulegen, oder
besser gesagt, das Marschtempo etwas zu ver-
langsamen. Alle Arbeiten, welche nicht unum-
gänglich notwendig sind, alle Verschönerungs-
arbeiten, alles, wqs verschoben werden kann
auf spätere Zeiten, muß verschoben werden.
Gönnen wir Idem italienischen Steuerzahler,
der euch sowohl als auch die Staatsregierung
ernährt, ein wenig Ruhe und Erholung, denn
auch die Kommunaloerwaltungen müßen den
Gesundungsprozeß der Wirtschaft verständnis-
voll unterstützen!"

kommunale Reugliederung an den Kreis Reck-
linghausen angefchloffenen Gebieten der Stadt
und des Amtes Haltern soll nunmehr gleich-
falls die Frage einer Personalunion zwischen
dem Bürgermeister der über sechs Jahrhun-
derte alten, aber nur etwa 567 Hektar umfas-
senden Stadt Haltern und dem Bürgermeister
des über 13 000 Hektar großen Amtes Haltern
und Han- in Hand damit eine starke Zusam-
menfassung beider Verwaltungen erörtert
werden. Die Beteiligten sind, wie wir auf
Anfrage aus Regierungskreisen erfahren, be-
reits von der Aufsichtsbehörde aufgefordert
worden, zu diesem Plane Stellung zu nehmen.
Es ist zu erwarten, daß es hier nicht zu einer
Zwangsehe, sondern zu einer freiwilligen Ver-
ständigung der Verwaltungsleiter kommen
wird. Vielleicht kann die geplante „Stausee
T. m. b. H." eine Möglichkeit zur anderweiti-
gen Verwendung ausscheidender Herren ge-
ben — gleichfalls werden hierbei, da es sich
Nur um eine freiwillige Vereinigung handeln
kann, die beiderseitigen Interessen, wohler-
worbene Rechte und sonstige Ueberleitungs-
bedingungen eine gewichtige Rolle spielen. In

Aber auch der Reichsverkehrsminister Ste-
gerwald hat offensichtlich seinen früheren
Standpunkt völlig vergessen, hat aus der Er-
innerung verloren, daß „höhere Einkommen-
steuersätze in Deutschland zwar praktisch sozi-
ale Steuergerechtigkeit auf dem Papier,
gleichzeitig aber auch Schmälerung und Ver-
engung der deutschen Kapitalbasis, Vergröße-
rung der Arbeitslosigkeit und Erhöhung der
Wohnungsnot bedeuten." Nur so ist es ver-
ständlich, daß Dr. Stegerwald in einer dem
Neichskabinett vorgelegten Denkschrift sich für
ein Notopfer ausspricht, daß nach seinen Wün-
schen in der Form eines einmaligen Zuschla-
ges zurEinkommensteuer erhoben werden soll.
Politische Gründe müssen für diesen Vorschlag
herhalten. Es sei nicht angängig, lediglich
die Verbrauchssteuern anzuspannen, sondern
die dadurch hervorgerufene stärkere Mehrbe-
lastung müsse einen Ausgleich in einer stärke-
ren Heranziehung der Besitzsteuern? findest.
Wir wollen auf diesen Vorschlag Dr. Steger-
walds im einzelnen nicht eingehen, wir wol-
len auch nicht untersuchen, inwieweit dadurch
die von der Reichsregierunq anerkannte klare
Linie einer Verlagerung des steuerlichen
Schwergewichts von den direkten auf die indi-
rekten Steuern verlassen wird. Wir wollen
auch nicht Gründe der Steuergerechtigkeit ins
Feld führen, die dagegen sprechen, daß nur
die höheren Einkommen zu diesem Notopfer
herangezogen werden sollen, während der
hierfür gedachte Verwendungszweck, die Sä-
uberung der Arbeitslosenversicherung, gerade
sine Beseitigung der breiten Massen, für die
diese Arbeitslosenversicherung geschaffen ist,
als unbedingt erforderlich erscheinen läßt. Es
genügt uns. heute festzustellen, daß Dr. Ste-
gerwald vom Oktober 1929, der wirtschaftliche
Erwägungen politischen Ueberlegungen vcr-
anstellte, heute alle wirtschaftlichenBernunfts-
gründe politischen Zweckmäßigkeiten opfert.

Zufall!" wies sie einen Ein-
„Er hat auf dich ge-
" ' So

hatte. Es war ja sehr schön, und- das mußte
auch Rosemarie zugeben, daß er soviel Sinn
für das Geschäft hatte. Daß er aber darüber
alles andere vernachlässigte, seine persönliche
Weiterbildung, äußere Lebensart und was
Rosemarie sonst an lungen Männern schätzte,
das war es, warum auch er ihr nicht der
Rechte dünkte. Schließlich, sie gab es sich selbst
ehrlich- zu, hätte so mancher junge Mann mit
allen Vorzügen, die man sich nur
konnte, kommen können — sie liebte
Hans, und er war ihr der Inbegriff.
Er, an den Rosemarie schon den
Abend über denken mußte, an den sie
lich immer dachte, von früh bis ' "
Schlafengehen, war ihr näher, als sie wußte.
Unter den rauschenden Bäumen der Anlagen
an den Kreuzteichen ging er schon geraume
Zeit auf und ab, hinüberblickend nach den
hellerleuchteten Fenstern des Saales vom Ti-
voli. Er wußte natürlich, daß auch Rosemarie
dort sein würde. Dort, wo das Fest gefeiert
wurde, das seit einigen Tagen Stadtgespräch
war. —
Oder hatte Rosemarie doch empfunden, daß
ihr Hans ihr nahe wäre? Sie entschuldigte
sich bei Vater und Mutter, die mit verschiede-
nen anderen Honoratioren an der Ehrentafel
saßen. Sie müsse etwas Luft schnappen, er-
klärte sie, und deshalb wollte sie mit Rösners
Käthe auf die Terrasse gehen.
„Nimm dir aber dein Tuch mit!" rief ihr
Frau Lucie besorgt nach. Und folgsam wie
immer kehrte Rosemarie um, schlang ihr
Spitzentuch um ihre Schultern und mit dank-
barem Augenaufschlag grüßte sie ihre Mutter
beim Weggehen.
Käthe Rösner stand schon draußen aus der
Terrasse. Allerdings nickst allein. Robert,

Der
schreibt:
Der
für Kleinwohnungswesen, Landeshauptmann
Dr. Herion, weist in» einem Schreiben an den
Reichsfinanzminister auf die außerordentlich
schwere Beeinträchtigung der Wohnungsbau-
förderung durch die geplante „Gefahrenge-
meinschaft" der sozialen Versicherungsträger
hin. U. a. schreibt er: Die Landesversiche-
rungsanstalten insbesondere haben ihre ver-
fügbaren Vermögensteile von jeher demKlein-
wohnungsbau zugeführt und dadurch im größ-
ten Umfang der Beschaffung von Wohnungen
für Minderbemittelte usw. dienstbar gemacht.
Die niedrige Verzinsung ihrer Darlehen ge-
stattete, ohne erhebliche Zinszuschüsse der öf-
fentlichen Hand einen Mietsatz einzuhalten,
der für minderbemittelte Familien tragbar ist.
Werden diese Mittel dem Wohnungsbau ent-
zogen und zur Deckung des Kreditbedarfs der
Reichsanstalt verwandt, so wird die Arbeits-
losigkeit und dadurch die finanzielle Belastung
der Reichsanstalt für Arbeitslosenversicherung
noch weiter erheblich anwachsen.
*

der Sohn vom Fabritdirektor Horn von der
Porzellanfabrik, der sich auffällig um sie be-
mühte, hatte es wohl beobachtet, daß sie den
Saal verließ und sich ihr zugesellt. Käthe
Rösner hatte auch» durchaus nichts dagegen,
einzuwenden gehabt. Im Gegenteil — und
sie standen lustig plaudernd an der Brüstung,
und gedämpft klang die Musik vom Saale
heraus zu ihnen.
Rosemarie jblieb nicht lange bei ihnen
stehen. Sie fühlte sich überflüssig und, ange-
lockt von der Stille der Anlagen, die sich in
weitem Bogen rings um die alten Mauern
von Friedberg ziehen, war sic, sich selber kaum
bewußt, die Stufen hinuntergeschritten und
hatte den Garten verlassen. Sie ging über
die menschenleere Straße, hinüber, wo alte
Linden, Kastanien und Buchen leise rauschten,
wo von wohlgepflegten Beeten der Duft her
Blumen gie Nachtluft versüßte. Hell hob sich
ihre festlich gekleidete Gestalt vom Dunkel der
Bäume und Sträucher ab.
Sie erschrak. Vor ,hr in der Dunkelheit
erkannte sie die Gestalt eines Mannes. Sie
kehrte um und versuchte, sich rasch zu entfernen.
„Rosemarie!" hörte sie leise rufen. Eine
bekannte Stimme. Und ehe sie recht zur Be-
sinnung kam, fühlte sie sich von den Armen
Hans Hellriegels umschlungen. Ihr Kopf
ruhte an seiner Schulter, und alles andere
war für sie versunken. —
Frau Lucie war ärgerlich. Käthe Rösner
war schon längst wieder im Saal. Mindestens
vier oder gar fünf Touren hatte sie inzwischen
getanzt, und ihre Rosemarie war immer noch
nicht wieder zurück. Eben trat sie ein. Ihre
Mutter nahm sie beiseite und gewöhnt, stets
die Wahrheit zu sagen, gab sie, ihrer Mutter
in die Augen sehend, zu, wie sie durch einen

Sie Aoi des Mittelflandes.
Die Not des Mittelstandes beleuchtet fol-
gende kleine Notiz. Es ist ein Skandal, daß
man den Mittelstand so ausgeplündert hat,
daß er auf derartige Unterstützung angewiesen
ist.' . !
Für den Mittelstand und das Alter.
24,60 M.: „Trionon", Clotilde Subkis, W.
50. — 20 M. Berlin 20 804. — 11 M.: H.
Döring N.
Sa.: 55,60 M. Vortrag: 1342,64 M. Ge-
samtsumme: 1398,24 M.

Minivobmulgs-ao und
Sozialversicherung.
Noch eine Warnung.
„Baukurier" vom 18. Februar 1930

......
Es war auch so — Rosemarie war Zim-
mermanns großspurige und vielfach unfeine
Art sehr unsympathisch. Und mochte er auch
Sohn einer alten, angesehenen Friedber-
ger Familie sein, sie erachtete ihn aber doch
'bcht für ebenbürtig. Ebenbürtig nicht an
M'ter Sitte. Aber das lag wohl daran, daß
,er junge Zimmermann einige Jahre in Ver-
ist in einem Geschäft tätig gewesen war und
'ost der Großstadt ein Gebaren mitgebracht
^tte, welches den Großstädter nur in seinen
^angenehmen Seiten wiederspiegelte. Beson-
Ws, daß er zweideutige Witze und leicht miß-
deutende Bemerkungen nicht lassen konnte,
Rosemarie höchst unangenehm. Denn sie
^»r von ihrer Mutter, einer Herrnhuterin,
Meng erzogen worden. Und so waren Rose-
arie und Zimmermanns Sohn trotz äußer-
Äer Aehnlichkeit innerlich grundverschiedenen
Charakters.
k Rosemarie war froh, als der Tanz zu
Wde war und ihre Tanzkarte erst für viel
^äter wielrer eine Tour mit Rudolf Zimmer-
run zeigte.
Aber auch Walter Huhn, ein anderer der
^Wärter auf ihre Hand, war ihr nicht sym-
stthisch. und als sie diesem die Hand zum
M^stze reichte, mußte sie an den aufrechten und
?ststhaften Hans Hellriegel denken. An ihn,
st.r jetzt wohl in stiller Stube bei se>ner ver-
Mtrveten Meisterin saß und die alte Frau
^er ' den schworest Verlust hinwegzutrösten
^te. r»en sie vor wenigen Wochen erlitten
k Walter Huhn fühlte sich feiner Sache sicher.
M wußte genau, daß Rosemaries Vater ihn
>dgünstigte, und was machte es da. daß die
M^hter ihm schon manches Mal hatte erken-
"d lassen, daß sie nicht viel für ihn übrig

hohe Gesamtsteuerlast die Rentabilität der
Unternehmungen gefährde und die Arbeits-
losenkrise verschärfe. Diese Einsicht amtieren-
der Reichsminister in die volkswirtschaftlichen
und arbeitsmarktpolitischen Auswirkungen des
geltenden Steuersystems, das seinen Schwer-
punkt in einer überspannten Besitzbesteuerung
gerade mittels Einkommensteuer und Ee-
Werbesteuer hat, wurde überall mit Genug-
tuung begrüßt. Die Hoffnung wuchs, daß
diese Kräfte sich im Reichskabinett für eine
Senkung der von ihnen als besonders drllk-
kend und volkswirtschaftlich bedenÄich em-
pfundenen Besitzsteuern einfetzen
Aber es scheint, als ob die beiden
gar bald ihre frühere »Auffassung
haben. Der Reichsinnenministsr
veröffentlicht in dein Februarheft der Sozia-
listischen Monatshefte einest Aufsatz „Der
Weg der Reichsreform", in dem er sich über
die Zusammenhänge zwischen Finanzreform
und Reichsreform verbreitet, ohne mit einem
Wort nur auf die heute immer noch beste-
hende. ja gerade zur besonders dringlichen
Notwendigkeit gewordene Senkung der Steu-
erlast einzugehen Er macht sich vielmehr zum
Verteidiger der auf Steuererhöhungen gerich-
teten Tagespolitik, deren Schuld er dem von
dem Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht ver-
langten Tilgungsgesetz zuschreibt und er ironi-
siert die Vorschläge, die gerade in letzter Zeit
zur Durchführung einer Finanzreform gemacht
worden sind, als „neue Wunderkuren, die zur
Sanierung der Reichsfinanzen und zur Er-
leichterung der Wirtschaft amgepriefen wer-
den." Die Gewerbesteuerfenkung mit ihren
befreienden Wirkungen für den Arbeitsmarkt
und für die gewerblichen Unternehmungen ist
längst vergessen.

Zufall Hans Hellriegel vor dem „Tivoli" ge-
troffen hatte.
„Es ist unerhört!" zürnte Frau Lmie.
„Das mußt du doch verstehen, wie sehr du dich
bloßstellst, wenn du, ein wohlerzogenes Mäd-
chen, dich mit einem Fremden im Dunkeln
triffst!"
„Ach was,
wand Rosemaries av.
wartet und du bist heruntergelaufen!
etwas gehört sich nicht. Und von dir, gerade
von dir, könnte man eigentlich verlangen, daß
du mehr auf dich hieltest!"
Rosemarie glühte, und gern hätte sie ihrer
Mutter geantwortet. Aber wozu? Sie wußte
ja, daß in allem, was Hans Hellriegel betraf,
weder von ihrer Mutter noch von ihrem Va-
ter Unvoreingenommenheit zu erwarten war.
Denn wenn ihre Mutter gerecht gedacht
hätte, dann hätte das, was Hans Hellriegel
jetzt eben seiner Rosemarie er,zählt^hatte und
was sie aufrichtig wiedergab, eine andere
Meinung in ihr aufkommsn lagen müssen.
Eine solche starke Verantwortlichkeit, eine
solche Ehrlichkeit des Wollens, wie sie Hans
Hellriegel hatte erkennen lassen, mußte unbe-
dingt für ihn einnehmen. Aber Mutters Vor-
urteil war auch dadurch nicht zu beseitigen.
Nur eine Hoffnung, eine sichere Gewißheit:
daß ihre Eltern doch noch einmal lernen wür-
den, ihren Hans richtig einzuschätzen. Tenn
das, das wußte sie, würde unbedingt dazu füh-
ren, daß sie auch ihre Liebe zu Hans verstehen -
würden.

den nächsten Tagen sollen bereits die Parla-
mente der Stadt und des Amtes Haltern sich
mit dieser Angelegenheit beschäftigen, und in
wenigen Wochen wird der Regierungspräsi-
dent in Münster dem Bezirksausschuß eine
entsprechende Vorlage unterbreiten, die bal-
dige Erledigung finden soll.
So ist es möglich, daß hier unter Vermei-
dung gesetzlichen Zwanges auf dem engeren
Verwaltungswege eine bedeutende Ersparnis
von Verwaltungskosten ermöglicht werden
kann, die bei der gegenwärtigen Wirtschafts-
lage von den Steuerzahlern freudig begrüßt
werden dürfte. — Zugleich ist es der Initia-
tive des Regierungspräsidenten bereits gelun-
gen, zum Zwecke der Verwaltungsersparnis die
Auflösung der westfälischen Aemter Brochter-
beck, Bevergern, Schale und Recke und ihre
Vereinigung mit benachbarten Aemtern nach
Genehmigung des Innenministeriums zu er-
reichen. Diese Bestrebungen der Regierung
in Münster weisen einen neuen Weg. die Ko-
sten der öffentlichen Verwaltung bedeutend
herabzusetzen und verdienen darum volle
Unterstützung.

bs ist kleine ptictrt als standesbevvuLter ckeutscber llürger, deinen lledsrk bei deinen Ltundesbrüdern, den
Nittelständlern in biendel, klsndwerlc und Oewerbs einrudecken blur durck gegenseitige Unterstützung
wird sieb der dem IVtittsIstgnde sukgeewungene bebensksmpi siegreicb durcbiükren lsssen. blglte destielb
gucb deine bsmiliennngekörigen dsrn sn, die llriorosrnisss des täglicben bebens bei dem llinxelbandel
eineudecben. ckede lVlsrlc, die du und die deinen in die WnrenbZuser trsgt, bükt eure eigene Lxistenr
, , —— und die stussicM eurer Kinder gut eine selbständige llxistenr untergraben. Oeitne desbalb endlick Herr
V V *8^. V und tiirn kür die ungebeure lledeutung des täglicben llinlcauts.
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