Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 33.1922

DOI article:
Lang, Hugo: Von der Lebensfreude
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.10456#0254

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
242

INNEN-DEKORATION

l. kozma
eingang
z. salon

VON DER LEBENSFREUDE

Was mich oft und bitter verdrießen kann«, schreibt
vor etwa hundert Jahren der vielgereiste und er-
fahrene Menschenkenner Fürst Pückler-Muskau, »ist:
die Leute über das »elende Leben« klagen und die
Welt ein Jammertal nennen zu hören . . Wahrlich, wir
wären nicht so undankbar, wenn wir weniger glücklich
wären, und Leiden bedürfen wir oft nur zu sehr, um dies
recht gewahr zu werden. Wer davon recht überzeugt
ist, der wird zwar noch zuweilen klagen, — gleich ande-
ren unbesonnenen Kindern, schneller aber zur Besinnung
kommen —, denn das innige Gefühl des Glückes: zu
leben ruht wie ein rosiger Grund in seinem Innern«. . .
»Die meisten Leiden der Menschen«, — sagt in seinen

Lebens-Erinnerungen der arme Leinweber-Sohn — und
spätere amerikanische Stahlmagnat Andrew Carnegie,
— »bestehen nur in der Einbildung und könnten ein-
fach mit einem herzlichen Lachen aus der Welt ge-
schafft werden . . Zum Klagen ist immer noch Zeit,
wenn der Schlag wirklich fällt, — und auch dann ist es
in neun von zehn Fällen nicht halb so schlimm, wie es
vorher aussieht . . Der überzeugte Optimist ist und
bleibt doch immer der Klügste!« . . Wie der Mensch auch
veranlagt sein mag, —: ohne befreiendes Lachen hält
der Mensch das Leben nicht aus . . Ein geistreicher italie-
nischer Arzt behauptete, allein aus dem Lachen das Tem-
perament des Menschen erkennen zu können: Sangui-
niker lachen: »Hihihi« .. Choleriker: »Hehehe« .. Phleg-
matiker: »Hahaha« und Melancholiker: »Hohoho« .. h. l.
 
Annotationen