Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 33.1922
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https://doi.org/10.11588/diglit.10456#0296
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Lang, Hugo: Allerneueste "Innen-Architektur"
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INNEN-DEKORATION
RATH & B ALB ACH
ARCH. C. MÜLLER
KAMIN IN EINEM
EMPFANGSRAUM
»draußen« werden sich dem ruhsehnenden Leibe mollige
Mulden entgegenkratern, der Fuß aber wird wandeln auf
glasig - durchsichtigen Böden . . Durch das transparente
Boden-Material kann das alldimensionale Raumgefühl dif-
fundieren und denWohnlingin ungeahnter Balance halten..
Das Licht flutet in diesem neuen Hause,— sagt H. Finster-
lin, — durch »organische« F e n s t e r, d. h. durch die
dünnsten Stellen der Wänden die Stellen, die durch die
Möbelwucherungen bis zur Transparenz, zur Glashaftig-
keit entstofflicht wurden I Oder der nackte Fuß wird
Boden-Skulpturen umschmeicheln bei jedem Schritte, den
stiefmütterlichen Tastsinn neubelebend . . So könnte das
Haus zum Erlebnis werden, zur Mutter, die uns hegt
und bildet, — wie der Saftdom eines Gallwespenbabys«.
Und so in dieser Tonart weiter . . »Der Großteil unserer
Erdgeschwister ahnt noch nicht«, — meint H. Finsterlin,
— »welch ungemein feinkörniges Material unsere Seele
ist, welch kompliziertestes Siegelrelief unser Wesen dar-
bietet, welch unfaßbarer Kupferstecher der Geist der
Kräfte und Stoffe ist, der unsere Wesensgrenze umwogt« ..
Doch, doch, wir ahnen alle diesen »unfaßbaren Kup-
ferstecher« und wären gerne bereit, umweht vom »namen-
losen Frühlingshauch dieses wirklichkeitsreifen Mär-
chens«, den Autor (— in dem der Psychanalytiker einen
sehr interessanten Fall der »infantilen Regression« in
Reinkultur erspäht) feierlich zum »Möbel-Ober-Dada«
INNEN-DEKORATION
RATH & B ALB ACH
ARCH. C. MÜLLER
KAMIN IN EINEM
EMPFANGSRAUM
»draußen« werden sich dem ruhsehnenden Leibe mollige
Mulden entgegenkratern, der Fuß aber wird wandeln auf
glasig - durchsichtigen Böden . . Durch das transparente
Boden-Material kann das alldimensionale Raumgefühl dif-
fundieren und denWohnlingin ungeahnter Balance halten..
Das Licht flutet in diesem neuen Hause,— sagt H. Finster-
lin, — durch »organische« F e n s t e r, d. h. durch die
dünnsten Stellen der Wänden die Stellen, die durch die
Möbelwucherungen bis zur Transparenz, zur Glashaftig-
keit entstofflicht wurden I Oder der nackte Fuß wird
Boden-Skulpturen umschmeicheln bei jedem Schritte, den
stiefmütterlichen Tastsinn neubelebend . . So könnte das
Haus zum Erlebnis werden, zur Mutter, die uns hegt
und bildet, — wie der Saftdom eines Gallwespenbabys«.
Und so in dieser Tonart weiter . . »Der Großteil unserer
Erdgeschwister ahnt noch nicht«, — meint H. Finsterlin,
— »welch ungemein feinkörniges Material unsere Seele
ist, welch kompliziertestes Siegelrelief unser Wesen dar-
bietet, welch unfaßbarer Kupferstecher der Geist der
Kräfte und Stoffe ist, der unsere Wesensgrenze umwogt« ..
Doch, doch, wir ahnen alle diesen »unfaßbaren Kup-
ferstecher« und wären gerne bereit, umweht vom »namen-
losen Frühlingshauch dieses wirklichkeitsreifen Mär-
chens«, den Autor (— in dem der Psychanalytiker einen
sehr interessanten Fall der »infantilen Regression« in
Reinkultur erspäht) feierlich zum »Möbel-Ober-Dada«