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Stier, A.: An Arnold Böcklin zum siebzigsten Geburtstage: (16. Oktober 1897)
DOI Artikel:Keller, Gottfried: An Arnold Böcklin zum sechzigsten Geburtstage
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12047#0020
s
An Arnold Wöcklm
zum siebzigsten Geburtstage
<<e. Dktober r»S7.)
Schimmernder Lorbeer, sonuenbeglänzt,
Hält längst deine mächtige Stirn umkränzt,
Heut' bringen wir dir zum siebzigsten Jahr
Einen Kranz von blühenden Rosen dar!
Denn ewiger Jugend Zauber umstrahlt
Die unsterblichen Werke, die du gemalt,
Die das schwankende Heute kaum ganz schon begreift,
Für die das Verständnis der Zukunft erst reift,
Und die deinen Namen für alle Zeit
Den Größten der Großen angereiht. —
Unter diesen Rosen vergehen mag
Dein Lebensrest wie ein Frühlingstag!
Aus „Uüiiftlerhüus Lunch"
Ihr, die vor Böcklins scherzenden Najaden
Sehnsüchtig wohl und überlegend steht,
Vb jemals so in Wonnelust zu baden
Auch Menschenkind er» war beschieden? —Ieht
Zurück in eure goldnen Iugendtage,
Als euch die Welt ein wogend Wellenspiel,
Drin ihr die Arme spanntet, jauchzend: „Trage
Du Welle mich, wohin du willst, gleichviel!"
Bern, 29. März ^695.
I. V. Widmann.
An Arnold Wöcklm
zum sechzigsten Geburtstage.
Seit Du bei uns eingezogen
Und Dein leichtes Haus gebaut,
Schauen wir der Iris Bogen,
wenn der hellste Himmel blaut!
Seh'n die Fülle der Gesichte
Dich im Reigentanz umzieh'n,
Seh'n die Knospen, Blüten, Früchte
Rastlos Deiner Hand entflieh'».
Heute rauscht ein leises wehen,
Lausche nicht zu lang, o Mann!
Um Entstehen und vergehen
Fange nicht zu zählen an!
wie Dir täglich hat gegohren
In der Seele neuer Wein,
Also sollst Du neugeboren
Selber jeden Morgen sein.
Und erst spät mag es geschehen,
Daß es fern herüber hallt:
„Seht, auf jenen grünen Höhen,
Hat der Meister einst gemalt!"
„Starken Herzens, stillen Blickes
Teilt' er Licht und Schatten aus,
Meister jeglichen Geschickes
Schloß gelassen er das Haus!"
Zürich, am ^6. Gktober ^887.
GvUsrird Keller.
v. Drig. des. Berr Adalbert Mslius-Gemusäus in Basel. Arnold Böcklin x.inx.
Die Aunst für Alle XIII
Im Meere.
An Arnold Wöcklm
zum siebzigsten Geburtstage
<<e. Dktober r»S7.)
Schimmernder Lorbeer, sonuenbeglänzt,
Hält längst deine mächtige Stirn umkränzt,
Heut' bringen wir dir zum siebzigsten Jahr
Einen Kranz von blühenden Rosen dar!
Denn ewiger Jugend Zauber umstrahlt
Die unsterblichen Werke, die du gemalt,
Die das schwankende Heute kaum ganz schon begreift,
Für die das Verständnis der Zukunft erst reift,
Und die deinen Namen für alle Zeit
Den Größten der Großen angereiht. —
Unter diesen Rosen vergehen mag
Dein Lebensrest wie ein Frühlingstag!
Aus „Uüiiftlerhüus Lunch"
Ihr, die vor Böcklins scherzenden Najaden
Sehnsüchtig wohl und überlegend steht,
Vb jemals so in Wonnelust zu baden
Auch Menschenkind er» war beschieden? —Ieht
Zurück in eure goldnen Iugendtage,
Als euch die Welt ein wogend Wellenspiel,
Drin ihr die Arme spanntet, jauchzend: „Trage
Du Welle mich, wohin du willst, gleichviel!"
Bern, 29. März ^695.
I. V. Widmann.
An Arnold Wöcklm
zum sechzigsten Geburtstage.
Seit Du bei uns eingezogen
Und Dein leichtes Haus gebaut,
Schauen wir der Iris Bogen,
wenn der hellste Himmel blaut!
Seh'n die Fülle der Gesichte
Dich im Reigentanz umzieh'n,
Seh'n die Knospen, Blüten, Früchte
Rastlos Deiner Hand entflieh'».
Heute rauscht ein leises wehen,
Lausche nicht zu lang, o Mann!
Um Entstehen und vergehen
Fange nicht zu zählen an!
wie Dir täglich hat gegohren
In der Seele neuer Wein,
Also sollst Du neugeboren
Selber jeden Morgen sein.
Und erst spät mag es geschehen,
Daß es fern herüber hallt:
„Seht, auf jenen grünen Höhen,
Hat der Meister einst gemalt!"
„Starken Herzens, stillen Blickes
Teilt' er Licht und Schatten aus,
Meister jeglichen Geschickes
Schloß gelassen er das Haus!"
Zürich, am ^6. Gktober ^887.
GvUsrird Keller.
v. Drig. des. Berr Adalbert Mslius-Gemusäus in Basel. Arnold Böcklin x.inx.
Die Aunst für Alle XIII
Im Meere.