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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 13.1897-1898

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Sponsel, Jean Louis: Das moderne Plakat, [2]
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Mohr, Joh. Jac.: Epigramme
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https://doi.org/10.11588/diglit.12047#0156

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von kudwig Hollfeld.


ur

gleichem Sinne erfreulich ist desselben Künstlers Plakat
für die Frankfurter Accumulatorenwerke, das auf Seite
121 abgebildet ist.

Während die Berliner Künstler sonst im mo-
dernen Plakat seither nichts besonders Hervorragendes
geleistet haben, wurde die junge Kunst in Dresden mit
größerem Glück gepslegt. Das Plakat für die „alte
Stadt" der Dresdner Handwerks-Ausstellung von 1896
von Otto Fischer (Abb. a. S. 122), in fünf Farben
gedruckt, sodann das Plakat für Rost's Estey-Orgeln
von Hans Unger (Abb. a. S. 123) kann den besten
Blättern, die von der entwickelteren ausländischen Plakat-
kunst erzeugt wurden, zur Seite gestellt werden. Neben
diesen beiden sind Müller-Breslau, Behrens,
Cissarz, Scholz, Goller, Pfaff (von diesem das
auf S. 123 wiedergegebene Plakat für Pianos Kaps)
und andere mit vollem Verständnis der neuen Aufgabe
gerecht worden; und ebenso wie die Münchener Künstler,
haben sich auch die Dresdener vor Nachahmung aus-
ländischer Vorbilder zu bewahren gewußt. Man be-
merkt vielmehr hier wie dort, daß die Künstler aller-
dings die neu entdeckten Grundsätze des Plakates sich
zu eigen gemacht, daß sie aber zugleich ihre Selbst-
ständigkeit und Sonderart behalten haben. Dies aber
ist gerade die sicherste Gewähr für eine gesunde Weiter-
entwicklung der jungen Kunst in Deutschland.

Dasselbe gilt für die Plakatkünstler von
Schweden und von Dänemark, die sich mit be-
sonderem Eifer der Kunst für die Straße gewidmet
haben. Von ihren Werken fand die meiste Anerkennung
eine Reihe schwedischer Bierplakate, die alle in dem
Verlag der »lLon5tnärliAn ^.tlisclrer« erschienen und
Stockholm gedruckt wurden.

sive

oMecMliö

M Kux


D. lvbirelaw tec.

in der lithographischen Anstalt des Generalstabs zu
Aus diesen Blättern spricht manchmal ein urwüchsiger Humor zum Beschauer,
wie ihn auch das auf S. 126 abgebildete Plakat von Albert Engström erkennen läßt.

Es giebt in der Geschichte der Kunst kaum ein anderes Beispiel dafür, daß ein eben erst entdecktes
Gebiet sofort von den Künstlern aller Länder mit lebhaftem Interesse begrüßt wurde und daß in kürzester
Frist fast gleichzeitig allenthalben Werke ersten Ranges entstanden. Möge die Zukunft halten, was die Gegen-
wart verspricht.

Kpigmmme von Äoh> Aae. Mohr.

Rat.

Mißgunst bleibe dir fern, du kannst nicht verkleinern den Meister;
Rein denn genieße sein Merk, dieses erbebt dich zu ihm.

Das Leben.

Was es eigentlich fei, das Leben, nicht könnt' ich's erfahren;
Aber man kann, ich erfuhr's, machen gar manches daraus.

Wechsel im Leben.

Dich ergötzet der Wechsel der User; es trägt dich indessen
Unaufhaltsam der Strom weiter und weiter hinab.

Leichtes und Schweres.

Freilich, es sinket das Schwere, es schwimmt aus der Fläche

das Leichte;

Aber das Schwimmende führt brausend der Strom auch hinweg.

Identisches.

Dieses könnte ich machen und jenes, so rede kein Künstler:
Können und Müssen, sie sind eins im Gebiete der Kunst.

Herbe Morte.

Tausendfältig umgiebt dich das Schöne und locket und reizt dich;
Aber du hörst zuletzt immer: entsage, vergiß.

Amors Antwort.

„Amor, o tückischer Knabe, wie manch Merk hast du gehindert!" —
Da, wo ein schönes gelang, war ich noch meistens dabei.

Fortschritt und Dauer.

Fortschritt des Menschengeschlechts? Mag sein; das dünkt mir

das Große,

Daß in der Menschennatur stät sich ein Ewiges zeigt.
 
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