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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 13.1897-1898

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.12047#0267

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Abschwächer für zu dunkel
Vexierbilder.

1Am überkopierte Silberbilder zu retten,
^ kann man verschiedene Wege Anschlägen.
Ein mäßiger Grad des Ueberkopierens läßt
sich durch längeres Liegenlassen der Abzüge
im Tonfixieibade ausgleichen. Bei Chlor-
silberbildern leistet nach Valenta „Photogr.
Correspondenz" folgender Abschwächer gute
Dienste:

Kalt gesättigte Fixiernatronlösnng l00 ccm
Wasser. 400 ccm

Kopierte steigert. Daß auf diesen Platten die in der
Natur vorhandenen Farbenwerte viel besser
als auf gewöhnlichen Platten wiedergegeben
werden, dürfen wir als bekannt voraussetzen.

trcihenaufnaßmcn bei Sonnenfinsternissen.
?>ie ersten Reihenaufnahmen, welche über-
^ Haupt je angefertigt sind, stellte der
Astronom Janssen gelegentlich des Venus-
durchganges im Jahre 1874 her. Bei der
Sonnenfinsternis am 22. Januar 1898 sind
von der englischen Expedition in
Bombay ebenfalls Reihenbilder aus-
genommen.

Trüber Worgc».

von vr. Sd. Arning in Hamburg.

Zu je 100 ccm dieser Lösung wird
I ccm Urannitratlösung (1:10) gemischt.
Dieser Abschwächer wirkt schnell. Hieraus
wird gewaschen und getont.

Nach Pabst („Gut Licht", Jahrbuch
1897) wirkt auch folgender Abschwächer
sicher:

Wasser.100 ccm

Fixiernatron.10 8

Ammoniumbichromatlösung (l t 100) 2 ccm

Die noch feuchten Bilder werden nach
dem Tonen und Fixieren in das Bad ge-
legt und wenn genügender Grad der Ab-
schwächung erreicht ist, gut ausgewaschen.

Um LljlorsilbrrbUdcrn
einen künstlerisch wirkenden Platinton
zu geben, bedient man sich der Platin-
tonbäder. Jedoch fällt es mit denselben
schwer, bei reinem weißen einen gleich-
mäßig schwarzen Ton zu erzielen.
Nach „Photogr. Chronik" scheint !
wesentlich zu sein, daß vor dem Ein-
bringen des Bildes in das Tonbad
alles freie Silber bis auf die letzte
Spur entfernt und in Chlorsilber über-
gesiihrt ist. Zu diesem Zwecke legt
man die gut ausgewaschenen Bilder
vor dem Tonen in eine Salzlösung
(I : 8), bis sie gleichmäßig rote Farbe
angenommen haben, wäscht dann noch
einmal gründlich und beginnt nun
erst den Tonprozeß. Das Tonbad
besteht aus:

Kaliumplatinchlorür. 1 §
Schwefelsäure . .10 ccm

Wasser.1,51

Nach dem Tonen wird das Bild
abgespült und in das Salzbad zurück-
gebracht, um zu verhindern, daß
Spuren des Plaiinsalzes in das
Fixierbad gelangen. Das alkalische
Fixierbad hat folgende Zusammen-
setzung:

Fixiernatron.120 §

schwesligsaures Natron . . 30 x

Soda.15 §

Wasser. 800 ccm

Zur Erzeugung eines blauschwarzen
oder reinschwarzen Tones wird wie be-
schrieben verfahren, nur läßt man dem
Plaiinbade folgendes Goldbad vorausgehen:

Chlorgold. 0,2 §

essigsaures Natron ... 7,5 §

Wasser. 500 ccm

Ilm fiel Siimmidrucken

Die orthochromatischen Lrockenxlaltcn
von Perutz (München) sind neuerdings
wesentlich verbessert. Früher gaben die-
selben zu mancherlei Klagen Veranlassung:
sie waren nicht haltbar und das Arbeiten
mit denselben bereitete erhebliche Schwierig-
keiten. Jetzt läßt die Beschaffenheit dieser
Platten nichts zu wünschen übrig. Auch
ohne Gelbscheibe zeigen sie genügende Gelb-
wirkung und die Empfindlichkeit ist ge-

eilte reichere Fülle von Einzelheiten im
Bilde zu erhalten, ist folgendes, schon wieder-
holt angewendetes Verfahren empfehlenswert:
Das sensibilisierte Papier wird von der Rück-
seite aus belichtet. Hierbei ist es notwendig,
das Blatt vorher einzufetten, um es durch-
sichtiger zu machen. Das Einfetten geschieht
mit Vaselin und Petroleum. Aus dem
fertigen Bilde läßt sich das Fett durch Baden
des Blattes in Benzin entfernen. Bei Be-
lichtung von der Rückseite aus werden

natürlich zuerst diejenigen Teile der Bild-
schicht durch das Licht unlöslich gemacht,
welche dem Papier unmittelbar aufliegen.
Infolgedessen schwimmen bei der Entwickelung
die Halbtöne nicht ab und man hat dieselben
Bedingungen für das Zustandekommen des
Bildes, wie bei den gewöhnlichen Pigment-
drucken nach geschehener llebertragung.

Bilcherschau.

Album der intern atio ii alenAus st ellung
für Amateurphotographie. Berlin 1896.
Herausgegeben von F. Görke; Text von vr. R.
Stettiner. Verlag der „Photographischen Gesellschaft"
Berlin 1897. 50 numerierte Exemplare auf ja-

panischem Papier, geb. in Prachtband, je 120 M.
Ausgabe auf Büttenpapier, geb. in Prachtband,
je 50 M.

Um der internationalen Ausstellung für Amateur-
Photographie Berlin 1896 ein dauerndes Denkmal zu
stiften, beschlossen die beiden Berliner Amateurvereine,
welche die Ausstellung veranstaltet hatten, die Heraus-
gabe eines die hervorragendsten Perlen der Aus-
stellung enthaltenden Albums. Franz Görke unterzog
sich, unterstützt von Or. R. Stettiner, der mühe-
vollen Aufgabe, die Bilderauswahl zu treffen und
die Ausführung der Reproduktionen zu überwachen.
Verlag und Herstellung der Tafeln übernahm die
„Photographische Gesellschaft" in Berlin. Das jetzt
fertig vorliegende, in jeder Beziehung gediegene
Werk beweist, daß alle dabei beteiligten Kräfte ihre
vollste Schuldigkeit thaten. Ter von vr. Stettiner
verfaßte einleitende Text beschäftigt sich mit dem
Kunstcharakter der Photographie. Es sind sehr be-
herzigenswerte Worte, die manchen zu einem An-
hänger der Kunstphotographie machen werden. Auf
jeder Seite dieser Einleitung ist eine kleine Helio-
gravüre in den Text eingedruckt. Diese sowohl, wie
die 25 Volltafeln im Format 37 X 50 cm sind vor-
zügliche Reproduktionen der Originale. Bei der
Bilderauswahl verfuhren die Herausgeber mit großem
Geschick: Unter den 32 Reproduktionen würden wir
nur eine gern vermißen: Radfahrerinnen von C.
de Mazibourg. Auf der Rückenansicht dieser Damen
hört jede Kunst auf. Neben den besten österreichischen,
englischen und amerikanischen Kunstphotographen
sind auch die ersten deutschen Kräfte in würdiger
Weise vertreten.

Verantwortlicher Redakteur dieser Abteilung:
vr. R. Neu bauß, Berlin IV., tandgrafenstr. jss.

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Rkdaktionslchluß 5. Narr 1898. — Ausgabe 27. Närr 1898.

Anhalt des dreizehnten Deftes. ?ert: Das

Münchner Künstler ' -sau. — Ausstellungen
und Sammlungen. — d Atelier-

Nachrichten rc. rc. — Der -ruiatcur-Puotograph. —
Mtderkeitagen: F. Aug. von Kaulbach. Fest-
karte zum Münchner Künstlerfest. — Fr an z S tu ck.
Centaur und Nymphe. — Victor Gi ls oul. Der
Kanal von Vilvorde.

Herausgeber: Friedrich Pecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwartz.

Verlagsanstalt L. Bruckmann A.-G. in München, Raulbachstraße 22. — Bruckmann'fche Buch- und Runstdruckerei in München.
 
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