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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 13.1897-1898

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Ausstellungen und Sammlungen - Personal- u. Atelier-Nachrichten - Denkmäler - Vom Kunstmarkt - Vermischte Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.12047#0266

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vermischte Nachrichten.

207

im Abbruch", I. M. Bernatz „Die Suleiman-Moschee in Kon-
slantinopel". Gleichzeitig konnten aus den Renten der v. Hügel-
schen Stiftung erworben werden: sechs weitere Aquarelle von
G- Bauernfeind „Ansichten von Jerusalem", Ferd. Piloty „Kapu-
zinerpredigt an der Portikus der Oktavia" und A. Windmayr
„Winterlandschast bei Mondaufgang". An Geschenken war neben
einem Stilleben von Max Schödl, vom Künstler überwiesen,
die sehr schätzenswerte testamentarische Zuwendung des Malers
Anton Höchl zu verzeichnen, welche die Pinakothek in den Besitz
von fünfundzwanzig Kabinettsbildchen von hervorragenden Meistern
der ersten Hälfte des Jahrhunderts gelangen ließ. — Im Kgl.
Kupserstichkabinett wurde im Jahre 1896 hauptsächlich die Ver-
mehrung der Handzeichnungen fortgesetzt. Neben einer stattlichen
Zahl von Blättern alter
Meister wurden an
Schöpfungen moderner
Künstler Zeichnungen
und Studien erworben
von K. Appold, F.

Barth, K. A. Bauer,

H. E. v. Berlepsch,

Tina Blau, Anton
Burger, Ludwig Dill,

I. Führich, A. Grol-
man, I. B. Kirner,

G. Köbel, Gabriel Max,

James Paterson, Karl
Starrster - Bern , G.

Sundblad, A. Wind-
maier. Eine Folge von
vierundzwanzig Aqua-
rellen chinesischer Hand-
werker repräsentiert im
Kabinett jetzt auch die
chinesische Zeichnungs-
kunst. Von Geschenken
sind hervorzuheben
zahlreiche Architektur-
blälter des Hofbaurats
Georg Dollmann, wel-
che von den Erben dem
Kabinett überwiesen
wurden, fünfzehn Blatt
Studien des Orient-
malers Wilhelm Gentz,
die dessen Sohn schenkte,
sowie zehn Blatt figür-
liche und landschaftliche
Darstellungen von D.

Roger, welche Prof.

Or. Freund in Straß-
burg überwies. Der

Kupferstichsammlung
wurde im Jahre 1896
außer einem seltenen
Rembrandt - Blatt an
modernen Meistern ein
Zuwachs zu teil durch
graphische Schöpfungen
der Engländer D. U.

Cameron, H. Herkomer,

I- Whistler, der Franzosen A. Lepäre und A. Lunois, des
Belgiers F. Rops, der Deutschen Max Dasio, Hanns Fechner,
O. Keitel, K. Köpping, W. Krauskops, C. Th. Meyer-Basel (ge-
meinsam mit Fritz Völlmy), F. Overbeck-Worpswede, John
Philipp, R. Raudner, W. Rohr, I. S. Schennis, W. Stein-
haufen, Hans Thoma, A. Wildstoßer. Dazu kamen Original-
plakate von De Feure, Lautrer, Jbels und Steinlen, einige Flug-
blätter aus dem 18. Jahrhundert, oberbayerische Mordthaten be-
handelnd, sowie eine Anzahl Geschenke. Im Jahre 1897 wurde
die Handzeichnungen-Sammlung neben einer Anzahl Blätter
älterer Meister an solchen von modernen Künstlern ankaufsweise
vermehrt durch Zeichnungen von R. Hirth du Francs, Ad. Holzel,
E. Meisel, I. Oeri, G. Schachinger und I. N. Schilbach.
Schenkungsweise erhielt die Sammlung von Hans Thoma drei-
zehn Zeichnungen seiner Hand. Reicher wurde im Jahre 1897
die Kupferstichsammlung bedacht, für welche, neben Blättern
älterer Meister, von neueren graphische Arbeiten von F. A. Börner,
M. Dasio, Henriquel-Dupont, R. Hoberg, O. Keitel, I. Klaus,

C. W. Kolbe, A. Krüger, L. Raders, R. Raudner, Johann Rohde,
F. Rosaspina, H. Storm vans Gravesande, W. Strang, Hans
Thoma, S. Wenban, H. Wolfs, W. Ziegler und Originalradierungen
der Worpsweder Schule angekauft wurden. Außerdem gelangten
zwanzig japanische Farbenholzschnitte in das Kabinett. An Ge-
schenken sind zu erwähnen ein Schabkunstblatt von I. A. Börner,
eine Folge Radierungen von W. Strang: Dbe Oeatb anct tbe
klouAkinans ivike, solche von A. Welti, R. Raudner, E. Orlik,
H. Thoma, E. Anner, A. Mendel, M. Dasio, sowie besonders
eine Serie Lithographien, Algraphien, Radierungen von Storm
vans Gravesande. Eine Kollektion lithographischer Porträts
bayerischer Persönlichkeiten, eine große Anzahl Karikaturen auf
Napoleon I., Zeitbilder, Trachten, Schiffe w. von verschiedenen

Künstlern wurden von
Privaten überwiesen.
Die Photographie-
sammlung, wie auch
die Bibliothek, wurden
in beiden Jahren nach
Maßgabe der vorhan-
denen Mittel erweitert.

— Wien. Auf Ver-
anlassung des Mini-
sters für Kultus und
Unterricht wird die
Herausgabe illustrier-
ter Biographien öster-
reichischer Künstler des
18. und 19. Jahrhun-
derts vorbereitet. Die
Redaktion des ganzen
Unternehmens hat der
Professor sür Kunst-
geschichte an der Wiener
Universität, vr. Franz
Wickhoff, übernommen.
Der erste Band, die Bio-
graphiePettenkofens
von Ludwig Hevesi,
dürste gegen Ende des
Jahres zur Ausgabe
gelangen.

— Münchener
Kunst im Auslande.
In einem Bericht der
„Times" über die 37.
Winter-Ausstellung des

Uo^al Institute ot Oine
-Irts in Glasgow heißt
es: „Ein erfreulicher
Zug der Ausstellung ist
die Anwesenheit einer
Anzahl von Werken
Münchener Künstler.
Bilder von Mitgliedern
der Glasgower Schule
sind seit einigen Jahren
für Ausstellungszwecke
in der deutschen Kunst-
hauptstadt sehr gesucht
gewesen und in Beant-
wortung dieser Auszeichnung hat der Ausschuß des Instituts
verschiedene Münchener Künstler eingeladen, Bilder nach Schott-
land zu senden. Unter denen, die dieser Einladung entsprochen
haben, befinden sich die Professoren Bartels und Zügel, die
Herren Rudolf Nißl, Max Pitzner, G. Sauter, Hubert v. Heyden,
Adolf Hengeler und Paul Hetze und sie schicken zusammen drei-
zehn Bilder. Man kann nicht sagen, daß irgend eines dieser
Bilder von allererster Bedeutung ist oder daß sie die Aus-
stellung sehr stärken; aber sie sind voll Interesse für alle, welche
die Berichte über die Kunstbewegung in München während der
letzten Jahre studiert haben. Herr Sauter schickt ein gut ge-
maltes Porträt von Or. Hans Richter, Professor Zügels Bild
— „Ziegen auf der Weide" — zeigt einige Verwandtschaft mit
der breiten Behandlung, die für die Glasgower Landschaften
charakteristisch ist, aber, allgemein gesprochen, zeigen die Münchener
Arbeiten bei guter Farbe jenen sorgfältig ausgearbeiteten und
glatten Stil, den man mit dem Begriff der deutschen Kunst
verknüpft." U944I
 
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