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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 13.1897-1898

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Ausstellungen und Sammlungen - Vermischte Nachrichten - Denkmäler - Preis-Ausschreiben - Vom Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.12047#0043

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Personal- und Atelier-Nachrichten. — Ausstellungen und Sammlungen.

— München. Professor Franz Stucks „Verlorenes
Paradies" ist in den Besitz des bekannten Kunstsammlers General-
Konsul Henneberg in Zürich übergegangen. Ebenso das auf
der VII. Internationalen Kunstausstellung gleichfalls ausgestellte
Selbstporträt des Künstlers. Mit diesen beiden Werken besitzt
die Galerie Henneberg nunmehr zehn Gemälde Franz Stucks,
meist größeren Formates, so daß der Besitzer daran denkt, auch
diesem Künstler, gleich Adolf Menzel, einen eigenen Saal in
seinem neu erstehenden Galerie-Gebäude vorzubereiten. Die
„Galerie Henneberg" dürfte Mitte nächsten Jahres dem allge-
meinen Besuch zugänglich gemacht werden. Eses;

— Zeitz- In dem engeren Wettbewerb um ein hier zu
errichtendes Kaiser Wilhelm-Denkmal, an welchem die Bild-
hauer F. Kühn in München, Bruno Kruse, Professor Richard
Anders, M. Meißner und C. von Glümer in Berlin beteiligt
waren, ist der Entwurf des letztgenannten Künstlers zur Aus-
führung bestimmt worden. l757g;

— Berlin. Für die Ausschmückung eines großen
Saales im neuerstehenden Bau des Landwehr-Bezirks-
Kommandos sind überlebensgroße Marmor-Büsten König
Friedrich Wilhelms IV., Kaiser Wilhelms I., Friedrichs III. und
Wilhelms II. in Aussicht genommen, mit deren Modellierung
die Bildhauer Hans Dammann, I. Götz, M. Wolfs und
Max Unger beauftragt sind.

8.14. Berlin. In den Räumen des Akademiegebäudes sind
die Entwürfe zu dem Nationaldenkmal für den Fürsten
von Bismarck ausgestellt. Der Einladung des Denkmal-Komitees
zur Beteiligung an dem engeren Wettbewerb hat eine große An-
zahl Künstler Folge geleistet. Zur Beteiligung waren diejenigen
Künstler eingeladen worden, die gelegentlich des Wettbewerbes
im Jahre 1895 mit einem ersten Preise ausgezeichnet worden
waren, nämlich: die Professoren C. Echtermeyer und H. Pfeiffer
in Braunschweig, Hilgers und Bruno Schmitz in Charlotten-
burg, Wilhelm von Rümann in München, sowie die Berliner
Künstler: Bildhauer Rob. Baerwald und Otto Schmalz,
Brüder Ludwig und Emil Cauer, Fritz Schneider, die
Professoren Gustav Eberlein, Otto Lessing und H. Jassoh,
Fritz Schaper und vr. Rudolf Siemering, ferner die
Bildhauer, Professoren Reinhold Begas und Adolf Brütt-
Berlin, Robert Diez-Dresden, Rudolf Maison-München
und Ludwig Manzel-Charlottenburg. Hierbei wurden folgende
Bedingungen festgestellt. Das Denkmal, Standbild, ist in Bronze-
guß auszuführen und soll den Fürsten in seiner Thätigkeit als
Reichskanzler in militärischer Gewandung darstellen. Als Denkmals-
platz ist der Raum vor der westlichen nach dem Königsplatz zu
liegenden Hauptfront des Reichstagsgebäudes in Aussicht ge-
nommen. Jedoch soll das Denkmal nicht in unmittelbarem An-
schluß an die Rampe aufgestellt werden, sondern als selbständiges

Denkmal erscheinen. Die künstlerische Durchbildung des mit
Rücksicht auf die reichen Mittel großartig zu gestaltenden Denk-
mals, die Bildung des Sockels ist in das Ermessen des Künstlers
gestellt. Für die Schaffung von Nebengruppen und Figuren,
Mosaiken, Fontainen und dergleichen sind überreiche Mittel vor-
handen. Verlangt wurden: 1. das Modell des Standbildes mit
seinem Unterbau, 2. das Modell der Gesamtanlage im Maßstabe
von 1:50- Jeder Bewerber erhält für seine Arbeit, die in das
Eigentum des Komitees übergeht, eine Entschädigung von 5000 M.
Nach getroffener Entscheidung durch die Preisrichter findet eine
öffentliche Ausstellung im Akademiegebäude statt. 17573;

— Berlin. Das im Jahre 1896 vom Kaiser erlassene
Preisausschreiben zur Ergänzung der antiken Statue einer
tanzenden Mänade hatte den Erfolg gehabt, daß den Bild-
hauern von Glümer, Prof. Ernst Herter und August
Kraus ein Teilpreis von je 1000 M. zuerkannt wurde. Neuer-
dings sind diese drei Künstler zu einem nochmaligen Wettbewerb
bis zum 15. Januar 1898 aufgefordert worden.

— Gestorben: Am 2. September in Graz der Landschafts-
maler und Radierer Theodor Alphons; am 7. September in
Breslau der Professor und Lehrer an der Kunstschule, Peter
Bräu er; am 9. September in Budapest der frühere Direktor
des Nationalmuseums rw. F. v. Pulszky; in Naundorf bei
Schmiedeberg im Erzgebirge am 19. September der Landschafts-
maler Professor Louis Gurlitt; am 16. September inKrumpen-
dorf am Wörthersee der bekannte Wiener Orientmaler, Professor
Alois Schönn, 72 Jahre alt. l?57ii

— Stuttgart. Der Württembergische Kunstverein
in Stuttgart ladet im Namen der vereinigten süddeutschen Kunst-
vereine zur Beschickung der auch im Jahre 1897/98 zu veran-
staltenden gemeinschaftlichen permanenten Ausstellungen
ein. Die verbundenen Vereine werden auch in Zukunft bemüht
sein, für ihre Ausstellungen das Interesse der weitesten Kreise zu
erwecken, den ihnen anvertrauten Kunstwerken die größte ?uf-
merksamkeit zu widmen und möglichst günstige Verkaufsresultate
zu erzielen. Die Aufnahme-Jury ist eine ziemlich strenge und
wird von dem Württembergischen Kunstverein ausgeübt, von dem
auch die Ausstellungs-Bedingungen zu beziehen sind. lisev;

— Heilbronn. Die hiesige Industrie-, Gewerbe-
und Kunst-Ausstellung ist nach siebzehnwöchiger Dauer am
12. September geschlossen worden. Das gelungene Unternehmen
schließt in jeder Beziehung befriedigend ab. Anläßlich des
Ausstellungsschlusses wurde dem Vorstandsmitglied des hiesigen
Kunstvereins, Fabrikanten Peter Bruckmann fr., dessen
Initiative vorwiegend die Veranstaltung der schwäbischen
Kunstausstellung zu danken war, vom König die große goldene
Medaille für Kunst und Wissenschaft am Bande des Kronen-
ordens verliehen. 17568;

— Wiesbaden. Durch
die am 1. September erfolgte
Eröffnung der Wiesbad ener
Kunstsäle ist einem lange ge-
fühlten Bedürfnis für diesen
Kurort Rechnung getragen
worden. Die Eröffnungs-
Ausstellung in den vornehm
ausgestatteten, gut beleuchte-
ten, an der Luisenstraße ge-
legenen Räumen machte einen
recht vorteilhaften, vielver-
sprechenden Eindruck. 17564;

— München. Die Ver-
käufe auf der VII. Inter-
nationalen Kunstausstel-
lung nehmen einen über Er-
warten günstigen Fortgang
und haben die Summe von
400000 M. bereits über-
schritten. — Von „Post-
karten aus dem Glas-
palast" ist neuerdings eine
zweite Serie, ebenfalls aus
sechs Stück bestehend, zur
Viktor Tilgner fco. Ausgabe gelangt.
 
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