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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 13.1897-1898

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.12047#0305

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Diogen

heißt ein neuer Entwickler, welcher von der
„Aktien-Gesellschaft für Anilinfabrikation zu
Berlin" in den Handel gebracht wird. Die
konzentrierte Vorratlösung, welche zum Ge-
brauche mit Wasser zu verdünnen ist, hält
sich in verschlossenen Flaschen lange Zeit.
Man hat hier also dieselbe Bequemlichkeit,
wie beim Rodinal. Mögen wirkt langsamer
als letzteres, giebt aber vortreffliche Deckung
und feinste Abstufung.


Vroinammonium lin Amidol-Lmwickler.
^letzt man zum Amidol-Entwickler an
Stelle von Bromkalilösung zehnprozen-
tige Bromammoniumlösung hinzu, so wird
die Lösung haltbarer. Besonderen Wert
hat dies beim Hervorrufen von Bromsilber-
papieren, weil das Papier im gefärbten Ent-
wickler leicht einen gelben Ton annimmt.

Harmalin

mit Fixiernatron zusammengebracht, bewirkt
nach R. E. Liesegang Ausscheidung von
Schwefel. Man kann daher Formalin auch
nicht an Stelle von Alaun im Tonfixier-
bade benutzen.

Luschbildcr auf Photographischer Unter-
läge.

11 eberzeichnet man Silberkopien mit Tusche
und bleicht dann das Silbernitrat mit
Quecksilbersublimat aus, so bleibt nur die
Tuschzeichnung sichtbar. Nach Eder wirken
zum Ausbleichen der Farmersche Abschwächer,
sowie Cyanlösung wesentlich besser als Subli-
mat. Das Verfahren gestaltet sich folgender-
maßen: eine fixierte, aber nicht vergoldete
Kopie auf Lrrow-root- oder Harzpapicr wird
mit Feder und chinesischer Tusche überzeichnet
und nach dem Trocknen in 100 ccm Fixier-
natronlösung (1:8), welche unmittelbar vor
dem Gebrauche mit 10—15 ccm einer Lö-
sung von rotem Blutlaugensalz (1—10) ver-
setzt war, gelegt. In diesem Bade ver-
schwindet das Silberbild vollständig und
läßt nur die Tuschzeichnung zurück. Man
wäscht aus und trocknet. Aehnlich wirkt
eine vierprozenlige, mit etwas Jodtinktur
versetzte Cyankaliumlösung. In beiden Fällen
wird das Silberbild gänzlich beseitigt.

Blaue Flecke bei llranronung.

"Mn Uranverstärker besitzen wir ein treff-
^ liches Mittel, Bromsilberbildern und
Diapositiven einen braunroten, für viele
Zwecke der künstlerischen Photographie vor-
trefflich geeigneten Ton zu geben. Die hier-
bei häufig auftretenden blauen Flecke haben
nach »Ukotogr. Llironid ihre Ursache in
Elsenspuren, welche zufällig in das Tonbad
gelangen. Mit Sicherheit wird dies durch
nachfolgenden Versuch bewiesen: Legt man!
ein mit Uran getontes Bromsilberbild feucht!
in eine emaillierte Eisenschale, deren Emaille
rissig geworden oder zum Teil abgesprnngen
ist, so entstehen den Rissen entsprechend im,
Bilde blaue Zeichnungen. Aber selbst bei
Beobachtung größter Vorsicht treten mit-
unter die blauen Flecke auf. Dieselben sind
dann zweifellos zurückzuführen aus Eisen-
teilchen, welche das Rohpapier enthält.

Holz-Usffetle für Königen-Aufnahmen,
^lür Aufnahmen mit Röntgenstrahlen eignen
xs sich die gewöhnlichen Holzkassetten haupt-
sächlich deshalb nicht, weil ihr Deckel in der
Regel aus Holz besteht, dessen Maserung sich
auf der Platte abbildet. Die Sächsische Holz-
Warenfabrik Max Böhme in Dippoldswalde
bringt jetzt eine Kassette in den Handel,
deren Deckel aus einem Rahmen besteht,
welcher mit kräftigem Karton bespannt ist.
Der Teil, an welchem die Platte in die
Kassette eingeschoben wird, ist abnehmbar;
nach der Beschickung wird derselbe wieder .
geschlossen und durch seitlich in Scharnieren ^
hängende Klammern lichtdicht sestgehalten.
Wie Versuche ergaben, ist diese Kassette für
Röntgenstrahlen gut durchlässig und be-
quemer zu handhaben, als die mehrfachen
sonst üblichen Papierumhüllungen der Platte.

llZcucK über Aolpß Farüenverfghrcn.
^7>as Jolysche Farbenverfahren beruht
^ darauf, daß man eine Glasplatte mit
einem System feinster, paralleler Linien
(rot, grün, blau) überzieht, diese Platte bei
der Aufnahme unmittelbar vor der licht-
empfindlichen Platte anbringt, nach dem so
gewonnenen Negativ ein gewöhnliches Dia-
positiv fertig und letzteres an Stelle des
Deckglases mit einer Farbenstrichplatte be-
deckt, ähnlich wie dieselbe zur Aufnahme be-
nutzt wurde. Betrachtet man ein derartig
hergerichtetes Diapositiv aus einiger Ent-
fernung, so daß die feinen Striche nicht
mehr zu unterscheiden sind, so erscheint das
Bild in den Farben des Originals, voraus-
gesetzt, daß bei der Aufnahme in Bezug
auf Wahl der Platte, Farbefilter und
Expositionszeit das Richtige getroffen wurde.

Als Joly vor drei Jahren mit seinem
Farbenversahren an die Oeffentlichkeit trat,
knüpfte man von einzelnen Seiten große
Hoffnungen an dasselbe. Zwei Jahre lang
blieb alles still; jetzt ist die Sache wenigstens
so weit gefördert, daß die Farbenstrichplatten
im Handel zu haben sind (z. B. bei vr.
Hesekiel in Berlin). Die Farbenstriche sind
etwas feiner wie früher: zehn auf das
Millimeter, während es früher nur acht
waren. Die zur Aufnahme benutzte Farben-

strichplatte besitzt etwas andere Farben, wie
die als Deckglas verwendete; insbesondere
ist Rot durch Orange ersetzt, weil elfteres
für die Bromsilberplatte zu unwirksam ist.
Zur Aufnahme verwendet man orthochro-
matische Platten (Perutz) und ein gelbes
Lichtfilter.

Vor Vofiriv-WässerungKapPsrsr
von Th- Möller (Lügumkloster) besteht aus
einem Holzkasten, welcher durch Zwischen-
wände in eine Anzahl schmaler Fächer ab-
geteilt ist. In jedes dieser Fächer kommt
eine einzige Kopie. Da sich die Bilder in
senkrechter Lage befinden und nicht anein-
ander kleben können, so genügen bei stetigem
Wasserzufluß zehn Minuten zu vollständigem
Auswässern des Abzuges.

Vrojekmons-Vorrräge
mit den zugehörigen Bilderreihen giebt die
Liesegangsche Verlagsbuchhandlung (Düssel-
dorf) heraus. Da das Skioptikon sich seinen
Platz als vortreffliches Unterhaltungs- und
Belehrungsmittel erobert hat, wird genanntes
Unternehmen allseitig freudig begrüßt werden.
Von den bis jetzt erschienenen Vorträgen
nennen wir: „Algerien und Tunis", Gib-
raltar", „Eine Fahrt längs den Küsten des
Mittelmeeres", „Athen und seine Denk-
mäler", „Marokko", „Paris", „Die Alham-
bra", „Die St. Gotthardtbahn" u. s. w.

Vürherschau.

Das erste Heft (II. Jahrg., 1898) der von F. Görke
herausgegebenen „Kunst in der Photographie"
(Preis des Heftes 6 M.; Jahrgang von sechs Heften
25 Dt.) ist den amerikanischen Künstlerphotographen
^ gewidmet. Mit vortresslichen Werken sind vertreten:
Zaida Ben Busuf, C. I. Berg, R. Eikemeyer, E. I.
Farnsworth, Alfred Stieglitz, F. Holland Dan. Wie
bei den früheren Heften, so ist auch hier wieder die
Bilderauswahl sehr geschickt. Den einleitenden Text
schrieb der Herausgeber und vr. R. Stettiner.

Verantwortlicher Redakteur dieser Abteilung:
vr. R. Neuhauß, Berlin IV., tandgrafenstr. xx.

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Nediktionsschluß 9. April 1898. — Ausgabe 21 April 1898.

Inhalt des fünfzehnten Bestes, tzert: Paul
Schultze-Naumburg. Das Tierbild. — Jos.
Kerfchen st einer. Das Modellstudium des Tier-
malers. — Die Düsseldorfer Frühjahr-
Ausstellungen. — Personal- und Atelier-
Nachrichten rc. rc. — Der Amateur-Photograph. —
Aitderöeiürgen: Heinrich Zügel. Halt! —
Joh. Chr. Kröner. Zur Brunstzeit. — Oscar
Frenz el. Jungvieh. — I. M. Sw an. Studie.

Herausgeber: Friedrich pecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwärtz.
 
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