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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 13.1897-1898

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Die Fresken von Carl Gehrts in der Düsseldorfer Kunsthalle
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https://doi.org/10.11588/diglit.12047#0092

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Die Fresken von Earl Gehrts in der Düsseldorfer Kunstballe

Wandgemälden, welche die Schicksale der Kunst im Wechsel
der Zeiten so sinnreich darstellen, gezeigt, daß er wohl be-
rufen war, Monumentalbilder von hohem und bleibendem
künstlerischen Werte zu schaffen. Bei ihm paart sich Phan-
tasie und künstlerischer Verstand in glücklichster Weise, dazu
ein außerordentliches, technisches Können. Der Kunstver-
ständige konnte ebenso sehr an den bei der Uebergabe aus-
gestellten Vorarbeiten der Kartons, der Studien, Skizzen
und Entwürfe die außerordentliche Begabung des Meisters

Kpigramme.

Frage.

Sage, wo glüht sie so rein der Begeisterung himmlische Flamme,
Daß nicht die Eitelkeit auch brenne ihr Scheitle!» dabei?

Bessere Bekleidung.

Dürftig bedecket der Mantel der Liebe die Fehler und Schwächen;
In dem Gewände der Kunst scheinen sie Tugenden fast.

Rechter Genuß.

Freue dich doch an dem Dust und dem Glanze der Blumen,

und frage

Nickt nack dem Wetter und wind, nickt nach dem Boden und

— Mist.

Job. )ac. Mobr.

Gebanken eines Malens.

Line Malerei muß packen, als wenn einen jemand an
der Schulter sesthielte. _

Wahre Kritik ist die Beurteilung des Werkes, nicht der Fehler.

Das Eigentliche an einem Bild ist das, was nicht be-
schrieben, sondern allein gemalt werden kann. Litteratur kann
den Platz von Kunst nicht einnehmen.

wenn die Vögel die Zeitungen lesen könnten, würden
sie alle anders singen, als sie singen. Die Papageien würden
singen wie die Nachtigallen, und welcher Spaß würde das seinl

Wenn jedermann eigenartig ist, dann lohnt sich's zu leben.
Einige Menschen brauchen sich nur halb zu äußern und wie
interessant sind sie.

Alles, was man malt, muß den Eindruck von „Streben"
machen. Wenn man einen Stotternden hört, der sich verständlich
machen möchte, so wird man ihm entgegenkommen, um ihm
zu helfen.

Was ist nicht für Wesen gemacht worden über Michel
Angelas Moses mit den Körnern! Nach Michel Angelas
Empfindung mußte Moses Hörner haben. Um Moses würdig
darzustellen, mußte er mehr sein als ein alter Mann mit einem
großen Bart, und da muß man sich diese Hörner gefallen
lassen, ebenso wie ein neues Wort, das einem Dichter gut dünkt,
um eines Reimes willen zu schaffen.

Wenn Homer jetzt erstünde, würden die Leute sagen:
„Bitte um Vergebung, Sie sind uns im Wege, wir bewundern
die Vergangenheit".

er

erkennen, wie ans den fertigen Bildern. Und doch war
nur ein Teil dieser auf strengem Naturstudium beruhenden
Vorarbeiten ausgestellt. Die Treppenhausbilder wirken
in ihrer Gesamtheit in der prächtigen und reizvollen archi-
tektonischen Umrahmung als ein Kunstwerk von hoher,
harmonischer Schönheit. Carl Gehrts Fresken sind Meister-
werke, gedankenreich und voller Poesie und von jener
eigenartigen Grazie in der Form, die allen Schöpfungen
dieses ausgezeichneten Künstlers eigen ist.

„gm Miltelalter". Lari Gehrls xinx.

Wandgemälde im Treppenbause der AunAballe zu Düsseldorf.

Man muß nicht die Wirklichkeit, sondern das, was einem
als Wirklichkeit erscheint, wiedergeben.

Malen erfordert eben so viel Kraft wie pflügen.

Aus William M. Hunt „Aurze Gespräche über Aunst"
lStraßburg, heitz L Mündel).

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