Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 13.1897-1898

DOI article:
Ausstellungen und Sammlungen - Personal- u. Atelier-Nachrichten - Vermischte Nachrichten - Denkmäler
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12047#0125

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Ausstellungen und Sammlungen. — Personal- und Atelier-Nachrichten.

Y4

für den einen Entwurf den Preis erhielt, in dem andern (blaue
stilisierte Blüten umranken die Inschrift) m. E. die anmutendste
Lösung gefunden hat. 17720)

I--s. Hannover. Unter Leitung Sr. Excellenz von
Bennigsens, Vorsitzenden des hiesigen Kunstvereins, fand am
16. November die Eröffnung der Weihnachts-Aus-
st e l l u n g statt. Architekt Professor Haupt hielt eine Ansprache,
worin er die alle Gebiete fördernde hervorragende Tüchtigkeit
der hiesigen Künstlerschaft und die unermüdliche erfolgreiche
Thätigkeit des Vorstandes betonte. Die Ausstellung, in einem,

vier Saalräume des hiesigen Provinzialmuseums umfassenden
Arrangement mit sehr anziehender Dekorierung, bietet eine Selbst-
Charakteristik der verschiedenen Schaffenskräfte, die dem schauenden
und kaufenden Publikum über manche bisher vielleicht weniger
gewürdigte Eigenart die Augen öffnet und dem Kenner zu
umfassenden Vergleichspunkten Gelegenheit bietet. In allen
Richtungen, aus allen Gebieten der Malerei wie der Bildnerkunst
einschließlich des Knnstgewerbes, spürt man ein erfreuliches Wachsen
der Fähigkeiten, ein jugendliches Vorwärts- und Emporstrcben.
Man beobachtet zu voller lebhafter Anerkennung, daß der Kampf
zwischen Alt und Jung, zwischen Konservativ und Modern keinen
Stillstand oder Verfall in irgend bedenklichem Umfange möglich
werden läßt. Im Gegenteil. Eine nicht geringe Anzahl von
Künstlern ist in glücklicher Vervollkommnung begriffen. Manier
weicht mehr und mehr natürlicher Freiheit; Atelier-Ton frischem
unmittelbar geschautem Reize. Dies gilt für die verschiedensten
Ausgangspunkte, welche die Künstler genommen haben. Sie be-
gegnen sich in jener feinen Grenzscheide, wo der Konventionalis-
mus wie der bizarre Eklektizismus auseinanderlaufen und die
gesunde Kunst ihr leuchtendes Siegesbanner entrollt. Neben be-
kannten und voll bewährten Namen, wie die Maler Professor
Schaper, wie Auguste Bock, wie Brauer, Hermanns,
Jordan, Gustav und Paul Koken, Mittag, Rauth, Voigt,
Wichtendahl, der Bildhauer Gundelach, um nur einige der
hervorragenderen aufzuführen, werden auch neuere Kräfte, wie
z. B. H. Müller und Ernst Oppler mit Recht gelobt. I77Sl>)
Or. Berlin. Bei Amsler <L Rulhardt ist eine kleine Aus-
stellung von Werken der graphischen Kunst. Radierungen von
Max Liebermann, die so besonders interessieren wegen der
farbigen Qualitäten (übrigens keine neuen Blätter), und bekannte
Sachen der Worpsweder, unter denen Fritz Overbeck ohne Zweifel
der hervorragendste ist. Von Cornelia Paczka-Wagner
mehrere Algraphien (Aluminiumdrucke), darunter eine vorzüg-
liche Aktstudie, ein herber Mädchenleib, die Arme emporgereckt,
Skizze für eine Psyche. Im Mittelpunkt sieht ein reiches Werk von
Lithographien Hans Thomas, des Künstlers Handexemplar.
Es ist ein wirklicher Genuß, eine so große Zahl dieser anspruchs-
losen Schöpfungen beisammen zu sehen; sie gewinnen trotz aller
Einwände, die man im einzelnen zu machen geneigt ist, weil sie
denselben festen und ernsthaften Künstler in den mannigfachen
Seiten seines Schaffens zeigen. Einige dieser Blätter, vorzüglich
die großen Köpfe und die Schwarzwaldlandschaften, sind im
eminenten Sinne die Repräsentanten deutscher Kunst unserer
Zeit. Wild dieses „Handexemplar" einmal zersplittert werden,
oder sollte sich irgendwo ein definitiver Platz dafür in einer
öffentlichen Sammlung finden ? 17721s

-or- Basel. Der Kunstverein der Stadt Basel hat
beschlossen, um fürderhin den schweizerischen „Salon"abwechslungs-
meise auch in seinen Mauern beherbergen zu können, die Kunst-
halle zu erweitern und auszubauen. Infolgedessen wird die Ab-
haltung der im nächsten Jahre wiederum fälligen Schweizerischen
National-Ausstellung vom Frühling auf den Herbst verschoben,
damit sie am 1. September 1898 in den neuen Räumen der besagten
Kunsthalle eröffnet werden könne. Bekanntlich ist es im Prinzip
beschlossene Sache, daß auf düse Ausstellung jede größere Schweizer
Stadt Anspruch machen könne, sofern sie die nötigen Räumlichkeiten
zur Verfügung stelle. Bis dahin war sie dreimal in Bern; ein-
mal in Genf. l77is)

— Berlin. Von den in Heft 4 erwähnten Sonder-
Ausstellungen der Akademie der Künste wird nur die Böcklin-
Ausstellung zu stände kommen und anfangs Dezember mit
einem Bestand von etwa 306 Nummern eröffnet werden. l77«s)

tu. Düsseldorf. AlsKommission für diePariserWelt-
ausstellung I960 wurde von der Düsseldorfer Künstlerschaft bezw.
der Deutschen Kunstgenossenschast, Lokalabteilung Düsseldorf, ge-
wählt: Seitens der königl. Kunstakademie: Akademiedirektor Prof.
Peter Jausten, Prof. Eugen Dücker und Prof. Claus Meyer;
ferner der Vorstand der deutschen Kunstgenossenschaft, Lokalabteilung
Düsseldorf: Prof. Albert Baur, Prof. Christian Kröner und die
Maler L. Feldmann, Alfred Graf Brühl, Edmund Massau,
F. Klein-Chevalier und H. Petersen-Angeln. Von der „Freien
Vereinigung Düsseldorfer Künstler": die Maler Alexander Frenz,
Hugo Mühlig, Gustav Wendling, Friedr. Bezin und der Bildhauer
Clemens Buscher. 17787)

All heil! M. Unger fec.

ssrobe-Illustration aus „Radlerei".

(N?ien, (Verlach L Schenk). Besprech. a. S. 87.
 
Annotationen