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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 13.1897-1898

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Vermischte Nachrichten - Personal- u. Atelier-Nachrichten - Ausstellungen und Sammlungen - Vom Kunstmarkt - Kunstliteratur u. vervielf. Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.12047#0240

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18S

vermischte Nachrichten.

Im weiteren ist eine Witwenkasse gegründet. Ein besonderes
Verdienst hat sich der Verein Düsseldorfer Künstler durch sein
energisches Eingreifen in das Ausstcllungswcsen erworben und
die Beschickung auswärtiger Ausstellungen vorzüglich organisiert.
In ihrem Jahresbericht über das verflossene Jahr teilt die Kom-
mission mit, daß die Verkaufsresultate des Jahres 1897 etwas
gegen diejenigen des Vorjahres zurückgegangen sind, jedoch nicht
von großer Bedeutung. Die Verwertung von Düsseldorfer Kunst-
werken hat in Norddeutschland, der Rheinprovinz und Westfalen
ein sich stets steigerndes Absatzgebiet gefunden. Es sei zu erhoffen,
daß das laufende Jahr bei dem stetigen Wachsen von Industrie
und Handel voraussichtlich auch der rheinischen Kunst weitere
Erfolge bringen werde. l'diU

— Berlin. In dem preußischen Staatshaushalts-
etat für 1898/99 sind außer der bereits mitgeteilten Erhöhung
des Kunstfonds um 50000 M. auch die übrigen für Zwecke der
Kunst und des Kunstgewerbes eingestellten Forderungen bemerkens-
wert. Für Museumszwecke werden verlangt: 10000 M. als
neunte Rate für die Aufstellung und Katalogisierung der Samm-
lungen des Kupferstichkabinetts; 7000 M. für die Reinigung von
Bildwerken, insbesondere der Pergamenischen; 70 000 M. zur
Ergänzung des Unterrichts beim Kunstgewerbe-Museum durch
Ausführung von kunstgewerblichen Arbeiten, die auf der Pariser
Weltausstellung von 1900 vorgesührt werden sollen. Die wich-
tigsten Forderungen — je 1'/, Millionen Mark — beziehen sich
auf die Fortführung der Arbeiten zur Erweiterung der Kunst-
museen, wie zur Ausführung neuer Baulichkeiten für die akademische
Hochschule für die bildenden Künste und für Musik. Für den
Dombau sind von den bewilligten 10 Millionen als letzte Rate
2 600 000 M. eingestellt worden. Die Summe zur Erhaltung
der Denkmäler in Berlin soll um 1200 M. erhöht werden Für
die Beteiligung der K. Porzellanmanufaktur an der Pariser
Weltausstellung werden 80 000 M. gefordert. l-VA;

— München. Dem Jahresberichte des hiesigen Kunst-
Vereins ist nachstehendes zu entnehmen: Im abgelaufenen Jahre,
dem 74. seit Gründung des Vereins, wurden 6993 Kunstwerke zur
Ausstellung gebracht. Die Zahl der Vereinsmitglieder betrug am

31. Dezember 5857. Die dem Mitgliederstande satzungsgcmäße
entsprechende Anzahl von 147 Gswinnsten konnte durch sorgfältiges
Haushalten der Mittel um 53 überschritten und sohin 200 Ge-
winnste um die Gesamtsumme von 75144 M. angeschafft werden.
Für die Vereinssammlung wurde erworben: E. Zimmermann:
Fischstillleben, um 2000 M. Als Geschenk erhielt die Sammlung
ein Gemälde: „Das Psiischerjoch" des verstorbenen Geiger-Thuring,
wodurch der Bestand der Sammlung auf 40 Kunstwerke im Ge-
samtwerte von 141260 M. gestiegen ist. Als Vcreinsgabe wurde
eine Mappe mit sieben Originalradierungen von Meher-Basel,
Halm, Keitel, Ubbelohde und Meher-Cassel verteilt. Für das
Jahr 1898 ist wieder eine größere Radierung von L- Kühn nach
dem Gemälde „Holländisches Dorf" von Schönlcber in Vor-
bereitung. Die Einnahmen und Ausgaben bilanzieren mit
128 979 M. EWs;

— Den bereits vor Jahren von Julius Payer angeregten
Plan einer künstlerischen Polar-Expedition will ein junger
russischer Maler Namens Borissow verwirklichen. Als örtliches
Gebiet dieser Expedition hat der Künstler sich die durch ihre
gigantische Gletscherwelt anziehende Oftküste des nördlichen Teils
von Neu-Seelaud zwischen dem 73. und 77. Breitegrad aus-
gewählt. Die Expedition soll im Sommer 1899 per Dampfer
nach Matoschkin Schar gebracht werden, das als Stützpunkt des
ganzen Unternehmens gedacht ist und von hier auf ein mit-
gebrachtes Segelschiff von etwa 40 Tonnen Rauminhalt über-
gihen. Erst im Sommer oder Herbst 1901 gedenkt Borissow
nach Archangelsk zurückzukehren. Usoi;

— Kassel. Der Rechenschaftsbericht des hiesigen Kunst-
vereins über die Jahre 1896 und 1897 verzeichnet einen Zu-
wachs von 146 Aktionären und 47 Mitgliedern; die Gesamtzahl
der elfteren betrug Ende 1897: 818, die der Mitglieder 241.
Die ständige Ausstellung im Kunsthause wurde in gewohnter
Weise unter zahlreicher Beteiligung einheimischer und auswärtiger
Künstler fortgeführt; von der im Herbst des Jahres 1897 ver-
anstalteten großen Kunstausstellung ist sehr erfreulicherweise zu
berichten, daß der Verkauf an Privatpersonen gegenüber der
Ausstellung von 1895 ein erheblich günstigerer gewesen ist. Die
 
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