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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 13.1897-1898

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.12047#0325

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Sauerstoff für die Vrojekrion.
allgemeineren Einführung von photo-
^ graphischen Projektionsvorstellungen
steht in erster Linie der Umstand entgegen,
daß der für den Kalkbrenner nötige Sauer-
stoff nicht leicht zu beschaffen ist. Sauerstoff
im gepreßten Zustande verursacht erhebliche
Ausgaben für die Bombe und das Reduzier-
ventil. Die Selbstherstellung des Sauerstoffs
ist aber eine umständliche und nicht ganz

Aus Wsrtenkirchen. Blick auf die Lugspilze.
Aufnahme von Niedermaier in München.

ungefährliche Sache. Der neuerdings von
Hoffmann in den Handel gebrachte Sauer-
stoff-Generator „Simplex" vereinfacht die
Selbstherstellung des Sauerstoffs wesentlich
und beseitigt jede Gefahr. Genannter Ge-
nerator besteht aus kleinen Kugeln, die aus
gestanztem Blech hergeslellt sind und welche
die Bestandteile zur Herstellung des Sauer-
stoffs enthalten. Um den Sauerstoff zu ent-
wickeln, befestigt man eine derartige Kapsel,
welche zum Abfluß des Gases mit einem
Rohr versehen ist, über dem Spiritusbrenner.
Das sich entwickelnde Gas wird in einen
Gummisack geleitet. Aus jeder Kapsel lassen
sich 15 Liter Gas Herstellen. Sobald die erste
Kapsel verbraucht ist, fügt man die zweite
ein. Die Gaserzeugung kann in dieser Weise
während der Projektionsvorstellung geschehen
und man braucht immer nur so viel Gas
hcrzustellen, als wirklich verbraucht wird.
Die aufgebrauchten Kapseln werden fort-
geworfen, da sie irgendwelchen Wert nicht
besitzen. Sollte es sich gar einmal ereignen,
daß eine Kapsel während der Entwickelung
des Gases Platzt, so kann wegen der Klein-
heit derselben nennenswerter Schaden nicht
angerichtet werden, während die Explosion
einer großen Retorte durchaus nicht unbe-
denklich ist. Zehn Kapseln kosten 3,50 M.
Für jede Brennstunde gebraucht man drei
bis vier derselben.

Lstromat - Gelatine an Stelle best

Lhromar-Gummi-VcrfaI)renA.

^lchon wiederholt wurde darauf hingewiesen,
—^ daß man im Gummidruck den Gummi
durch Gelatine ersetzen könne. Nach Mall-
mann verfährt man hierbei folgendermaßen:
Zu 40 ccm einer gesättigten und mit Pig-
ment versetzten Bichromatlösung fügt man
die gleiche Menge folgender Lösung:

Wasser.100 ccm

Chloralhydrat . . 25 §

Gelatine .... 40 §

Wie die Gummilösung wird diese Mischung
mit breitem Haarpinsel auf Papier auf-!
getragen.

Der Gummidruck in England.

Gummidruck bürgerte sich in Eng- ^
^ land bisher nur wenig ein. Erst in
jüngster Zeit beschäftigte man sich dort
in ausgedehnterem Maße mit diesem Ver-
fahren und änderte dasselbe in einzelnen
Punkten ab: Man setzt eine warme
Bichromatlösung (1:10) an und taucht
den Bogen, mit der Rückseite nach oben,
in dieselbe. Anhängende Luftblasen sind
sorgfältig zu entfernen. Nachdem sich der
Bogen mit der Lösung vollgesaugt hat,
wird er an Klammern im Dunkeln ge-
trocknet. Die überschüssige Lösung ist mit
Filtrierpapier zu entfernen. Die Gummi-
lösung wird folgendermaßen angesetzt:
Vier Teile Sudangummi werden in zehn
Teilen kalten Wassers gelöst und durch
seinen Musselin gepreßt. Als Farbe nimmt
man Rebenschwarz, roten und gelben Ocker,
gebrannte Sienna und Umbra. Man streut
die Farbe auf eine Glasplatte, setzt einige
Tropfen Gummilösung hinzu und arbeitet
beides gut durcheinander. Erst dann wird
das Gemenge der übrigen Gummilösung
zugefügt. Im allgemeinen gilt g Farbe
auf 30 ccm Gummilösung als das Richtige.
Zum Bestreichen spannt man das Papier
auf ein Reißbrett und trägt die Farbe mit
breitem Kamelhaarpinsel auf. Durch die
Farbe soll noch eine Spur des weißen Pa-
piers sichtbar bleiben.

Ob das getrennte Aufträgen von
Bichromat und Gummi-Farbe gegenüber
dem bei uns üblichen, gleichzeitigen Auf-
trägen dieser Stoffe Vorteile bringt, müßte
doch erst durch Versuche festgestellt werden.

Die.Marz-Aufstellung def llamrra-
GIuü in Wien

enthielt ausschließlich Werke von französischen
und belgischen Künstlerphotographen. Sie
bildete eine würdige Fortsetzung der Januar-
Ausstellung (Bilder aus dem deutschen Reiche)
und der Februar-Ausstellung (Bilder von
Mitgliedern des Kamera-Club).

Bei den Belgiern herrschte die Land-
schaft, bei den Franzosen das Figürliche
vor. Wie in der französischen Malerei, so
spielte auch hier das Nackte eine wesentliche
Rolle. Während aus Belgien vorwiegend
Platinbilder kamen, fanden sich unter den
französischen Ausnahmen zahlreiche Gummi-
drucke. Von den französischen Ausstellern
seien genannt: Pujo, Rene le Begue, Paul
Bergeon, Bremard, Berteaux, Bourgeois,

M. Bucquet, Demachy, von den belgischen
Puttemanns, Vanderkindere, Canfyn, Dec-
lerq, Jckx. Casier — insgesamt Namen, die
in der künstlerischen Photographie besten
Klang haben.

Aufstellung in MiladelpAia-

?>ie »keunsxlvuniu ^.cackem)- os tlie 1'ine

^ ^rts- veranstaltet in Verbindung mit
der rklrotograplüc Lociet)- ot ktiiluckelpliiur
im Herbst d. I. zu Philadelphia eine Aus-
stellung künstlerischer Photographien.

Bürhersehau.

Von neuen Erscheinungen auf dem Gebiete der
photographischen Litteratur machen wir namhaft:
A. v. Hübl. Die Entwicklung der photographischen
Bromsilber-Gelatineplatte bei zweifelhaft richtiger
Exposition (Halle a. S., 1898, W. Knapp, Preis 2M.).
vr. Stolze. Die Werkstatt und das Handwerkszeug
des Photographen (Halle a. S., 1898, W. Knapp,
Preis 8 M.). vr. R. Neuh auß. Die Farbenphoto-
graphie nach Lippmanns Verfahren (Halle a. S., 1898,
W. Knapp, Preis 2 M). vr. Mols darf. Die
Photographie im Dienste der Bibliographie, vr. R.
Krügener. Die Handkamera (Berlin 1898, G.
Schmidt, Preis 3 M.). vr. E. Vogel. Taschen-
buch der praktischen Photographie. 5. Auflage.
(Berlin 1898, G. Schmidt, Preis 3 M.). vr. R.
Neuhauß. Lehrbuch der Mikrophotographie. 2. Auf-
lage. (Braunschweig 1898, H. Bruhn, Preis 7 M).

Herrn vr. in Petersburg. Den Unterschied
zwischen Gummidruck und Pigmentdruck haben wir
ausführlich in Nr. 24 (1897) dieser Zeitschrift er-
örtert. Eine genaue Beschreibung des Gummiver-
fahrens finden Sie in der „Photogr Rundschau"
1898, Heft 4 und 5 (Halle a. S., W. Knapp).

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/o//.

Ilrüidlionsichiatz 2Z. Loril I8S8. — stusgobe ö. iv»i I8S8.

Inhalt des sechzehntenLefies. re-c«: Alfred
Ruhemann. Das Relief.Die menschlichen Leiden-
schaften" von Jes Lambeaux. — vr. Georg
Gronau. Ford Madox Browns Bild „Cromwell
aus seinem Landsitz". — Lesefrüchte. — vr. Georg
Habich. Moderne Buch-Umschläge. — Karl v.
Bincenti. Das Debüt der Wiener Secession. —
Personal- und Atelier-Nachrichten -c. -c. — Der
Amateur-Pbotograph.— AUderbeilagen: Walther
Meyer-Lüben, Studienlops.— Ford Madox
Brown. Cromwell aus seinem Landsitz. — Max
Ring. Abendlied. — Rudolf Eichstaedt.
Zwischen Ligny und Belle Alliance.

Herausgeber: Friedrich Pecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwartz.

Verlagsanstalt F. Bruckniann U.-G. in München, Äaulbachstraße 22. — Brucknlann'fche Buch- und Aunstdruckerei in München.
 
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