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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 15.1899/​1900

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Die zweite Ausstellung der "Freien Vereinigung Darmstädter Künstler"
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https://doi.org/10.11588/diglit.12046#0095

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-sr-Sö> FREIE VEREINIGUNG DARMSTADTER KÜNSTLER

Ludwig von Hofmann bringt sechs Werke Stellung gekommen ist. Vielseitig und von

seiner farbenreichen Kunst. Am glücklichsten tüchtiger Fähigkeit auf den verschiedensten

kommt der Zauber seiner weichen Farbe in Gebieten stellt sich das Können von Carl

den Landschaftsstudien und in den „Badenden Schmoll von Eisenwerth dar, der Schüler

Mädchen" zur Geltung, die auch die feinen Herterichs in München ist. Das wären so

Reize seiner Aktzeichnung erkennen lassen. die bekanntesten und tüchtigsten Namen in

In seinen Bahnen scheint diesmal auch der Malereiabteilung. In der Plastikausstellung

Philipp Otto Schäfer wandeln zu wollen, ist Ludwig Habich mit seiner grossen deko-

sein „Märchen" (s. S. 83) streift an Hof- rativen Figur für das Giessener Kriegerdenk-

mann's Art. mal unbestrittener Sieger

Edmund Harburger hat |hh_^^BBB|^^^HBg| (Abb. a. S. 94 u. 95). Georg
ein paar seiner köstlichen Busch in München hat
Genrebildchen und Zeich- eine Büste Martin Greifs
nungen gesandt, die alle # a 1^ und einige seiner hübschen
schon in München ausge- , _ -^F Skulpturen kirchlicher
stellt waren. Karl Küst- f' Kunstrichtung ausgestellt
ner's Kunst ist dun Darm- B&tJ^ W^Jfe <die a. S. «12 abgebildete
Städtern aus den Kunst- „Charitas" ging kurz nach
Vereinsausstellungen ver- £ ■>>•• Eröffnung der Ausstellung
traut, ein paar neue Winter- iBfaj^^^ m den Besitz der russi-
landschaften rühmen aufs jf sehen Kaiserin über) und
neu ihre schlichte, vor- igt, -i*0 der Mainzer Eduard
nehme Art. Von den in T^W SCHMAHL zeigt in einem
Darmstadt lebenden Künst- grossen Relief für das
lern zeigt Richard Höl- Mainzer Schlachthaus
scher die Leistungen eines einen wirkungsvollen Hu-
rastlosen, erfolgreichen mor, der in einer lustigen,
Vorwärtsstrebens. Er hat L wC&P^flr als Brunnen verwendbaren
in mancher Hinsicht das ; „Froschvase" noch besser
Erbe Heinz Heinis ange- m^T ^MB' und ansprechender zur
treten, das tritt in seinen ' . -.. Geltung kommt.
Figurenbildern deutlich zu Die Schwarzweissabtei-
Tage. Wilhelm Bader lung vereinigt eine statt-
wurzelt in seinen Bildern liehe Zahl von Zeich-
ganz in der Heimat, die nungen und Radierungen,
lieblichen Landschaften des Carl Bantzer, Schmoll
Odenwaldes finden in ihm hSMSSS uik' Ubbelohde begegnen
einen beredten Verkünder uns wieder, und zu ihnen
ihrer Schönheit. gesellt sich als besonders

Vornehm und lebensvoll i***»^^^^^^^^^^^^^^^^^^»! erwähnenswert noch Peter

in den Vorzügen seiner Auf- georg busch ad astra Halm in München,

fassung und Technik ist Reichhaltig ist die ange-

Adolf Beyer, dessen Porträts zum besten ge- wandte Kunst vertreten. Erste Darmstädter

hören, was die Ausstellung auf diesem Gebiete Firmen und die „Vereinigten Werkstätten für

aufweist. Ausserordentlich flott gemalt ist ein Kunst im Handwerk" in München zeigen

Damenbildnis von Curt Kempin, ansprechend Proben ihrer Leistungsfähigkeit. Auch eine

ähnlich das Porträt der kleinen Prinzessin kleine Architekturabteilung ist vorhanden, sie

Elisabeth von Hessen von Clara Grosch, bringt als interessantestes Stück den preis-

und lebendiges, kraftvolles Erfassen der Per- gekrönten Entwurf Fritz Kritzler's, den wir

sönlichkeit verraten die Bildnisse von Ludwig auf Seite 96 abbilden.

Meckel und Richard Scholz. Interessante Die heurige Ausstellung bedeutet für die

Studienköpfe aus Oberbayern hat Eduard „Freie Vereinigung" einen neuen schönen Er-

Selzam in Utting gesandt, und von den Land- folg. Es wäre sehr zu wünschen, dass dem

schaftern seien noch Paul Rippert, Otto Unternehmen Glück und Dauer beschieden

Ubbelohde und namentlich August Wondra sein möge, und dass es so dem Kunstfreund

genannt, mit dessen „Nacht", einer prächtigen ermöglicht werde, von Zeit zu Zeit eine Ueber-

Odenwaldstudie, zum erstenmal ein Bild einer schau über das gesamte Schaffen der hessischen

kraftvollen Künstlerpersönlichkeit zur Aus- Künstler zu gewinnen. H. W.

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