DOI Artikel:
Meyer-Waldeck, Kunz: Arthur Fitger's malerische Schöpfungen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12046#0144
A. FITGER'S MALERISCHE SCHÖPFUNGEN <&2^
1889 erfolgte der bildliche Schmuck für
den Lloyddampfer Kaiser Wilhelm II. und
gleichzeitig entstanden vierzehn Bilder für
den Speisesaal des Herzogs von Meiningen
in Altenstein.
1890 wurde der grosse, 72 m lange Fries
auf der Galerie der Börse in Bremen, eine
Stiftung des Senators Matthias Gildemeister,
begonnen, der auf den beiden Seiten entlang
laufend, den Export und Import Bremens
versinnbildlicht. 1892 erfolgte seine Voll-
endung zugleich mit der eines Frieses für
den Konfirmanden - Saal eines Pfarrers am
Dom zu Bremen, gestiftet von einer kunst-
liebenden Dame der Gemeinde.
1892 wurden die grossen Gemälde herge-
stellt, die das Treppenhaus des Rickmers-
schen Schlosses zu Horn zieren. Sie bringen
verschiedene Darstellungen aus dem Sommer-
nachtstraum, die in glücklichster Weise die
arthur fitger vor einem kartonteil ganze liebenswürdige Märchenwelt dem ein-
seines Wandgemäldes vom h. georg tretenden Gast entgegenzaubern. Gleichzeitig
auf schloss heldburg (meiningen) entstanden noch mehrere grosse Deckenge-
mälde für Privathäuser in Hamburg und
Es ist unmöglich, die ganze Reihe von Bremen. Die Ausschmückung verschiedener
Gemälden auch nur der letzten zehn Jahre Lloyddampfer fiel noch in die Jahre 1893,
hier aufzuzählen oder vollends ihr näher zu 1894 (Prinz-Regent Luitpold), 1895 und 1897.
treten. Was ist in dem Hause von Rhiens- Eine der poetischsten Schöpfungen Fitger's
berg und in dem Atelier von Horn alles ent- ist die Darstellung deutscher Volksmärchen
standen an Friesen, Füllungen, Supraporten, für einen grossen Saal des Herrn Hachez
Deckenbildern, Adressen und Riesen-Wand- in Bremen, die 1894 entstand. Die einzelnen
gemälden! Einige aber der Hauptwerke muss Bilder zeigen Fitger so recht in seiner Über-
ich, um die Pflicht des Chronisten zu er- schwänglichen Begabung. Ich möchte hier,
füllen, doch hervorheben, nur um annähernd um nur eines herauszugreifen, auf den ge-
ein Bild zu geben von dem Vollen,
aus dem hier geschöpft wird. ^H^^^^^^Vf^^^V^^^^H
1885 bis 1886 entstanden unter
anderen die Bilder zum Schmucke
des Treppenhauses der Hamburger
Kunsthalle, zugleich eine Adresse
der Stadt Bremen an den Fürsten
Bismarck und ein kleines Gemälde:
„Die trojanische Schlacht". Diomedes
verfolgt Aphrodite. Betrachtet man die
Photographie des Bildes, so wird einem
der grosse Zug Fitger's so recht klar.
Man glaubt die Wiedergabe eines
mächtigen, von gewaltigem Leben
durchwogten Gemäldes zu sehen und
doch handelt es sich dabei um eines
der kleinsten Bilder, die je das Ate-
lier Fitger's verlassen haben.
1887 malte Fitger drei grosse
Wandgemälde im Speisesaal von
Streit's Hotel in Hamburg, 1888 die
sieben Werke der Barmherzigkeit für /r^
das Rutenstift in Bremen und einen
Plafond für Frankfurt a. M. aus dem atelier des Künstlers
132
1889 erfolgte der bildliche Schmuck für
den Lloyddampfer Kaiser Wilhelm II. und
gleichzeitig entstanden vierzehn Bilder für
den Speisesaal des Herzogs von Meiningen
in Altenstein.
1890 wurde der grosse, 72 m lange Fries
auf der Galerie der Börse in Bremen, eine
Stiftung des Senators Matthias Gildemeister,
begonnen, der auf den beiden Seiten entlang
laufend, den Export und Import Bremens
versinnbildlicht. 1892 erfolgte seine Voll-
endung zugleich mit der eines Frieses für
den Konfirmanden - Saal eines Pfarrers am
Dom zu Bremen, gestiftet von einer kunst-
liebenden Dame der Gemeinde.
1892 wurden die grossen Gemälde herge-
stellt, die das Treppenhaus des Rickmers-
schen Schlosses zu Horn zieren. Sie bringen
verschiedene Darstellungen aus dem Sommer-
nachtstraum, die in glücklichster Weise die
arthur fitger vor einem kartonteil ganze liebenswürdige Märchenwelt dem ein-
seines Wandgemäldes vom h. georg tretenden Gast entgegenzaubern. Gleichzeitig
auf schloss heldburg (meiningen) entstanden noch mehrere grosse Deckenge-
mälde für Privathäuser in Hamburg und
Es ist unmöglich, die ganze Reihe von Bremen. Die Ausschmückung verschiedener
Gemälden auch nur der letzten zehn Jahre Lloyddampfer fiel noch in die Jahre 1893,
hier aufzuzählen oder vollends ihr näher zu 1894 (Prinz-Regent Luitpold), 1895 und 1897.
treten. Was ist in dem Hause von Rhiens- Eine der poetischsten Schöpfungen Fitger's
berg und in dem Atelier von Horn alles ent- ist die Darstellung deutscher Volksmärchen
standen an Friesen, Füllungen, Supraporten, für einen grossen Saal des Herrn Hachez
Deckenbildern, Adressen und Riesen-Wand- in Bremen, die 1894 entstand. Die einzelnen
gemälden! Einige aber der Hauptwerke muss Bilder zeigen Fitger so recht in seiner Über-
ich, um die Pflicht des Chronisten zu er- schwänglichen Begabung. Ich möchte hier,
füllen, doch hervorheben, nur um annähernd um nur eines herauszugreifen, auf den ge-
ein Bild zu geben von dem Vollen,
aus dem hier geschöpft wird. ^H^^^^^^Vf^^^V^^^^H
1885 bis 1886 entstanden unter
anderen die Bilder zum Schmucke
des Treppenhauses der Hamburger
Kunsthalle, zugleich eine Adresse
der Stadt Bremen an den Fürsten
Bismarck und ein kleines Gemälde:
„Die trojanische Schlacht". Diomedes
verfolgt Aphrodite. Betrachtet man die
Photographie des Bildes, so wird einem
der grosse Zug Fitger's so recht klar.
Man glaubt die Wiedergabe eines
mächtigen, von gewaltigem Leben
durchwogten Gemäldes zu sehen und
doch handelt es sich dabei um eines
der kleinsten Bilder, die je das Ate-
lier Fitger's verlassen haben.
1887 malte Fitger drei grosse
Wandgemälde im Speisesaal von
Streit's Hotel in Hamburg, 1888 die
sieben Werke der Barmherzigkeit für /r^
das Rutenstift in Bremen und einen
Plafond für Frankfurt a. M. aus dem atelier des Künstlers
132