DOI article:
Fischer, Adolf: Die "Secession" in Japan
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.12046#0339
-sr4^> DIE „SECESSION" IN JAPAN
seiki kouroda ] eine alte geschichte
Kouroda und zehn andere erklärten Tags erste Ausstellung der japanischen Secession
darauf ihren Austritt aus dem Meijiklub; sie statt.
gründeten den Shiro-uma oder Hakuba-Kwai,*) Diese Künstlerschar hat es sich zum Prin-
das heisst „Weisses Ross". zip gemacht, weder Medaillen, Preise, noch
Die Vereinigung entlehnte den sonderbaren sonstige Anerkennungen den Ausstellern zu
Namen einem billigen Volksgetränk, einer teil werden zu lassen; übrigens würden die
schlechten Sorte Reiswein, die milchig, trübe beschränkten Mittel der Gesellschaft diesen
aussieht. Luxus gar nicht erlauben.
Durch die Führung des Namens dieses Eine mit Fähnchen und palettenförmigen
Volksgetränkes soll im Gegensatz zu den Schildern geschmückte Bretterbude enthält
aristokratisch dilettantenhaften Prinzipien des die Kasse vor dem Eingang.
Meijiklubs der demokratische Geist symbolisch Der Ausstellungsraum selbst war mit braun-
zum Ausdruck gebracht werden, der keine violettem Stoff ausgeschlagen, ab und zu unter-
Standesunterschiede kennt, da
sich alle gleich als Brüder der
Mutter Kunst fühlen.
Einen Pferdekopf auf einer
Palette erkürten die japanischen
Secessionisten zu ihrem Wappen.
Diese Wahl hatte manche komische
Verwechslung im Gefolge, denn
viele, die die erste Ausstellung,
die in einem ebenerdigen arm-
seligen Bau, dem Ueberbleibsel
der 1889 abgehaltenen ersten
Industrieausstellung Japans, statt-
fand, besuchten, waren enttäuscht,
dass sie nicht, wie sie nach dem
Plakat vermutet hatten, in eine
Pferdeausstellung kamen.
Im Oktober 1896 fand die
*! Hakuba-Kwai ist eine andere Les-
art der Schriftzeichen für Shiro-uma. eisaku \x'ada die Weberin
323
41*
seiki kouroda ] eine alte geschichte
Kouroda und zehn andere erklärten Tags erste Ausstellung der japanischen Secession
darauf ihren Austritt aus dem Meijiklub; sie statt.
gründeten den Shiro-uma oder Hakuba-Kwai,*) Diese Künstlerschar hat es sich zum Prin-
das heisst „Weisses Ross". zip gemacht, weder Medaillen, Preise, noch
Die Vereinigung entlehnte den sonderbaren sonstige Anerkennungen den Ausstellern zu
Namen einem billigen Volksgetränk, einer teil werden zu lassen; übrigens würden die
schlechten Sorte Reiswein, die milchig, trübe beschränkten Mittel der Gesellschaft diesen
aussieht. Luxus gar nicht erlauben.
Durch die Führung des Namens dieses Eine mit Fähnchen und palettenförmigen
Volksgetränkes soll im Gegensatz zu den Schildern geschmückte Bretterbude enthält
aristokratisch dilettantenhaften Prinzipien des die Kasse vor dem Eingang.
Meijiklubs der demokratische Geist symbolisch Der Ausstellungsraum selbst war mit braun-
zum Ausdruck gebracht werden, der keine violettem Stoff ausgeschlagen, ab und zu unter-
Standesunterschiede kennt, da
sich alle gleich als Brüder der
Mutter Kunst fühlen.
Einen Pferdekopf auf einer
Palette erkürten die japanischen
Secessionisten zu ihrem Wappen.
Diese Wahl hatte manche komische
Verwechslung im Gefolge, denn
viele, die die erste Ausstellung,
die in einem ebenerdigen arm-
seligen Bau, dem Ueberbleibsel
der 1889 abgehaltenen ersten
Industrieausstellung Japans, statt-
fand, besuchten, waren enttäuscht,
dass sie nicht, wie sie nach dem
Plakat vermutet hatten, in eine
Pferdeausstellung kamen.
Im Oktober 1896 fand die
*! Hakuba-Kwai ist eine andere Les-
art der Schriftzeichen für Shiro-uma. eisaku \x'ada die Weberin
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