*p*Ö> DIE „SECESSION" IN JAPAN <Ö*^
plastische Kunst, die nun auch bemüht ist, und Kraft, die denselben einen unvergäng-
Denkmäler im europäischen Stil aufzuführen, liehen Kunstwert verleihen; so will mich be-
Wenn man sieht, wie würdig und erhaben dünken, dass da Kräfte und Begabungen seit
in den Totenhainen Monumente in Form Jahrhunderten verschollen, und nicht wieder
von Laternen, Pagoden, unbehauenen Blöcken zu neuer Blüte erwachten,
mit Inschriften wirken, so muss man wohl So reizende Skulpturen die Japaner heute
besonders die nach dem letzten Kriege noch im kleinen zu verfertigen vermögen,
mit China auftauchende Manie, überall so scheint sie doch, wenn es sich um wahr-
figurale Denkmäler zu errichten, beklagen. haft grosse, monumentale Aufgaben handelt,
Für besonders gelungen ihr Talent im Stiche zu
halten viele Japaner ein ■,. y—-v; — i lassen.
für Kumamoto bestimmtes ^ rj'1 ^'ne neue Erscheinung
Kriegerdenkmal, in dessen i *^^jfc '^HB£fl im japanischen Kunstleben
Breitseiten zwei Bronze- P^HS'^'^fffir - Vw^^ s'nd die Museen; es gilt
reliefs eingelassen werden, ■SjJMJi M^^z/'4^' fiftiii ^em Publikum die Resul-
und das die a. S. 324 abge- PrtrtfflfcH^HmP iBBBMlBM^ tate fremder Wissenschaften
bildete Gruppe krönen soll. y " * . ..rzv.rühren. Ycr>tär. Jni*
Die Darstellungen auf den VmBty8F TB^BrÜll dieselben zu wecken;
Reliefs machen geradezu den andrerseits sollen die Mu-
Eindruck einer Schlacht von IflaE^BVY^^'^EtfL ^^HHH seen aber auch herrliche
Zinnsoldaten; die hölzern £^7^xMBMn9BHF$^Hfl Kunstgegenstände der hei-
wirkende Gruppe der drei D^K^Kv^Hifl mischen Kultur, Blüten des
Krieger, die das Denkmal '^^iPvrjPWb nationalen Geisteslebens
nach oben abschliesst, ist ^-^^^iöfciäsa^k Untergang bc-
gleichfalls nicht darnach wahren,
angethan, auf den Be- Bisher giebt es in Japan
schauer besonders feier- y*f flrajfl^^M drei staatliche Museen, und
lieh zu wirken. /\fiSÄ ~4§ tHBSm-c zwar in Tokyo, Kyoto und
Einen noch viel fataleren HfeZIEttS Nara. Die beiden letzteren
Eindruck erzeugt das neben- -"t .fiffjjs^^g^-^^^^BBBfla stehen unter der Leitung
stehend gegebene Denkmal - .....' | ^^^^^^^^^MMfc,**31 des Herrn Yamataka, des
des populären Feldherrn Saigo hervorragendsten, altkon-
im Uyeno-Park zu Tokyo. ST?"?*»«! servativen Erziehers des
Diesem Denkmal gegen- DB Volkes und der heran-
über konnte ich nie die Em- wachsenden Kunstgene-
pfindung los werden, einem ration.
begüterten Viehhändler mit «J Er stellt abwechslungs-
einem Köter an der Leine weise die hervorragendsten
gegenüberzustehen. Ich sah JP --- ———Kunstschätze aus, die sich
nie etwas Denkmalwidri- Y~ Mr in den so reichen buddhi-
geres, etwas Trivialeres, I_ mg stischen Klöstern der Um-
als diesen feisten General. II II 1 ft 1---gebung Kyotos und Naras
von dessen hervorragenden befinden.
Charaktereigenschaftender takamura koun. denkmal des Direktor Yamataka beab-
V- »1 u -u. • feldherrn saigo in tokyo • w * i. j j A u
Kunstler auch nicht eine • sichtigt besonders dadurch
anzudeuten vermochte. auf die Künstler, die im
Ungleich bedeutender, ja weitaus das ge- altjapanischen Stil arbeiten, zu wirken, indem
lungenste der von europäischer Kunst beein- er ihnen alle zehn Tage andere Rollbilder
flussten Denkmäler ist das von demselben klassischer Meister vorführt.
Meister verfertigte Reiterstandbild des Feld- So sieht man denn auch vielfach Maler und
herrn Kusonoki Masashige, und es wäre zu Malerinnen vor den Glasschränken stehen, die
wünschen, dass mit diesem Werke eine bessere die Gelegenheit, sich an bedeutenden Werken
Zeit für die plastische Kunst heranbräche, als heranzubilden, nicht unbenützt vorübergehen
es die letzten zwanzig Jahre waren. Gedenke lassen. Auf eine Papierrolle oder in ein
ich aber der wunderbaren Schöpfungen der Skizzenbuch aus weichem Papier pinseln sie
alten Narameister des elften und dreizehnten mit Tusche, die sie in ihrem Schreibzeug am
Jahrhunderts, die Statuen in Holz schnitzten, Gürtel hängen haben, Kopieen nach alten
von einer ungesuchten Grösse, Einfachheit Meisterwerken.
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plastische Kunst, die nun auch bemüht ist, und Kraft, die denselben einen unvergäng-
Denkmäler im europäischen Stil aufzuführen, liehen Kunstwert verleihen; so will mich be-
Wenn man sieht, wie würdig und erhaben dünken, dass da Kräfte und Begabungen seit
in den Totenhainen Monumente in Form Jahrhunderten verschollen, und nicht wieder
von Laternen, Pagoden, unbehauenen Blöcken zu neuer Blüte erwachten,
mit Inschriften wirken, so muss man wohl So reizende Skulpturen die Japaner heute
besonders die nach dem letzten Kriege noch im kleinen zu verfertigen vermögen,
mit China auftauchende Manie, überall so scheint sie doch, wenn es sich um wahr-
figurale Denkmäler zu errichten, beklagen. haft grosse, monumentale Aufgaben handelt,
Für besonders gelungen ihr Talent im Stiche zu
halten viele Japaner ein ■,. y—-v; — i lassen.
für Kumamoto bestimmtes ^ rj'1 ^'ne neue Erscheinung
Kriegerdenkmal, in dessen i *^^jfc '^HB£fl im japanischen Kunstleben
Breitseiten zwei Bronze- P^HS'^'^fffir - Vw^^ s'nd die Museen; es gilt
reliefs eingelassen werden, ■SjJMJi M^^z/'4^' fiftiii ^em Publikum die Resul-
und das die a. S. 324 abge- PrtrtfflfcH^HmP iBBBMlBM^ tate fremder Wissenschaften
bildete Gruppe krönen soll. y " * . ..rzv.rühren. Ycr>tär. Jni*
Die Darstellungen auf den VmBty8F TB^BrÜll dieselben zu wecken;
Reliefs machen geradezu den andrerseits sollen die Mu-
Eindruck einer Schlacht von IflaE^BVY^^'^EtfL ^^HHH seen aber auch herrliche
Zinnsoldaten; die hölzern £^7^xMBMn9BHF$^Hfl Kunstgegenstände der hei-
wirkende Gruppe der drei D^K^Kv^Hifl mischen Kultur, Blüten des
Krieger, die das Denkmal '^^iPvrjPWb nationalen Geisteslebens
nach oben abschliesst, ist ^-^^^iöfciäsa^k Untergang bc-
gleichfalls nicht darnach wahren,
angethan, auf den Be- Bisher giebt es in Japan
schauer besonders feier- y*f flrajfl^^M drei staatliche Museen, und
lieh zu wirken. /\fiSÄ ~4§ tHBSm-c zwar in Tokyo, Kyoto und
Einen noch viel fataleren HfeZIEttS Nara. Die beiden letzteren
Eindruck erzeugt das neben- -"t .fiffjjs^^g^-^^^^BBBfla stehen unter der Leitung
stehend gegebene Denkmal - .....' | ^^^^^^^^^MMfc,**31 des Herrn Yamataka, des
des populären Feldherrn Saigo hervorragendsten, altkon-
im Uyeno-Park zu Tokyo. ST?"?*»«! servativen Erziehers des
Diesem Denkmal gegen- DB Volkes und der heran-
über konnte ich nie die Em- wachsenden Kunstgene-
pfindung los werden, einem ration.
begüterten Viehhändler mit «J Er stellt abwechslungs-
einem Köter an der Leine weise die hervorragendsten
gegenüberzustehen. Ich sah JP --- ———Kunstschätze aus, die sich
nie etwas Denkmalwidri- Y~ Mr in den so reichen buddhi-
geres, etwas Trivialeres, I_ mg stischen Klöstern der Um-
als diesen feisten General. II II 1 ft 1---gebung Kyotos und Naras
von dessen hervorragenden befinden.
Charaktereigenschaftender takamura koun. denkmal des Direktor Yamataka beab-
V- »1 u -u. • feldherrn saigo in tokyo • w * i. j j A u
Kunstler auch nicht eine • sichtigt besonders dadurch
anzudeuten vermochte. auf die Künstler, die im
Ungleich bedeutender, ja weitaus das ge- altjapanischen Stil arbeiten, zu wirken, indem
lungenste der von europäischer Kunst beein- er ihnen alle zehn Tage andere Rollbilder
flussten Denkmäler ist das von demselben klassischer Meister vorführt.
Meister verfertigte Reiterstandbild des Feld- So sieht man denn auch vielfach Maler und
herrn Kusonoki Masashige, und es wäre zu Malerinnen vor den Glasschränken stehen, die
wünschen, dass mit diesem Werke eine bessere die Gelegenheit, sich an bedeutenden Werken
Zeit für die plastische Kunst heranbräche, als heranzubilden, nicht unbenützt vorübergehen
es die letzten zwanzig Jahre waren. Gedenke lassen. Auf eine Papierrolle oder in ein
ich aber der wunderbaren Schöpfungen der Skizzenbuch aus weichem Papier pinseln sie
alten Narameister des elften und dreizehnten mit Tusche, die sie in ihrem Schreibzeug am
Jahrhunderts, die Statuen in Holz schnitzten, Gürtel hängen haben, Kopieen nach alten
von einer ungesuchten Grösse, Einfachheit Meisterwerken.
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