Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur (15.1899/1900)

DER MUNCHENER SECESSION

so lange nass gemacht,
bis es kein Wasser
mehr aufsaugt. Dann
wird sofort ein dün-
ner Ueberzug von gut
durchgerührtem Be-
wurf mit der Kelle da-
rauf gelegt, von mas-
siger Rauhigkeit; ist
dieser (in etwa zehn
Minuten) trocken, so
wird eine zweite Schicht
mit mehr Kalk und
weniger Sand darauf
gelegt; beide Schichten
zusammen sollen nicht
dicker sein, als ein
Viertel englischer Zoll.
Ist diese Oberfläche
mit einer Holzkelle ge-
ebnet, so wird die
letzte Schicht aufgelegt
und mit der mit einem
Lappen umwickelten

Kelle oder einer Theodor hummel Selbstbildnis
trockenen Bürste ge-
ebnet und die Sandteilchen mit einem Tuch wurf gut angefeuchtet worden, so braucht
entfernt; [diese letzte Schicht aus zer- man ein zu rasches Trockenwerden nicht
stampftem Marmor und Kalk, in der Dicke zu befürchten; sollte solches dennoch ein-
etwa eines starken Kartons, wird sehr nass treten, so spritzt man mit dem Munde etwas
gemacht und mit einer feinen Stahlklinge Wasser auf die Stelle,
abgezogen, so dass sie glatt wie Papier

wird]. Ist die Wand vor dem ersten Be- (Der Schluss folgt im nächsten Hefte)

APHORISMEN

Kunstverachter sind in
der Regel keine Kostver-
achter.

Denke nicht immer,
schaue auch manchmal.

. »■

Noch immer giebt es
eine nicht unbeträchtliche
Anzahl von Leuten, die
da meint, ein Bild sei ein-
fach ein Abbild. „Was,
wer oder wo ist das?"
erscheint ihnen in der
Regel als Hauptsache;
doch das Wichtigste, das
„Wie ist das?" kommt bei
ihnen erst zuletzt in Be-

adolfhölzel thauschnee tracht. Raudner

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