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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 15.1899/​1900

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Vermischte Nachrichten - Kunstlitteratur
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https://doi.org/10.11588/diglit.12046#0469

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-a-*g> PERSONAL-NACHRICHTEN — VON AUSSTELLUNGEN <2£ä=^-

— WEIMAR. Der Maler Elmar von Esch-
wege wurde vom Regenten des Herzogtums Braun-
schweig, Prinzen Albrecht von Preussen, durch die
Verleihung des Professor-Titels ausgezeichnet.

= LEIPZIG. Professor Karl Weichhardt,
der bekannte Architekt und Lehrer an der hiesigen
Kunstakademie und Kunstgewerbeschule, hat einen
Ruf an die Dresdener Technische Hochschule er-
halten und angenommen. l51°l

= BERLIN. Das Stipendium der Ffiedr. Egcers-
STlFTL'NGzurFörderungvon Kunstund Kunstwissen-
schaft ist in diesem Jahre dem hiesigen Architektur-
forscher Prof. P. Walle zuerkannt worden. Der
Genannte will mit den Mitteln des Stipendiums einen
Aufenthalt in St. Petersburg nehmen, um über An-
dreas Schlüters letzte Lebenszeit und Thätigkeit in
Russland archivalisches Material an Ort und Stelle
zu sammeln. [515]

= BRAUNSCHWEIG. Dem'zweiten Inspektor
am Herzoglichen Museum, Dr. Christian Scherer,
wurde der Titel .-Professor« verliehen. l516!

= AUGSBURG. Die Stelle des Konservators der
hiesigen Kgl. Filialgemäldegalerie wurde dem Assis-
tenten im Restaurierungsatelier der Zentralgemälde-
galeriedirektion in München Andreas Meyer ver-
liehen und die Stelle des zweiten Restaurators im
Restaurierungsatelier der Zentralgemäldedirektion in
München dem Assistenten in jenem Atelier Franz
Karl Sossig übertragen. 151']

= BERICHTIGUNG. Einem uns geäusserten
Wunsche entsprechend, stellen wir gern fest, dass
an der Ausschmückung des Münchener Künstler-
hauses Herr Max von Mann beteiligt war, dessen
Name in dem in Heft 15 veröffentlichten Auf-
satze bedauerlicherweise in >de Man« verunstaltet
worden ist. (5i8l

KÖNIGSBERG. Am 16. Mai starb nach langer
schwerer Krankheit der Genremaler Gustav Adolf
Nisius im Alter von vierundsechzig Jahren. Die
Bilder des Künstlers waren seiner Zeit recht beliebt,
verschiedene derselben sind auch im Buntdruck ver-
vielfältigt worden und haben dadurch grössere Ver-
breitung gefunden. Lange Jahre hindurch war Nisius
Kassier des hiesigen Künstler-Unterstützungsvereins
und hat durch seine unermüdliche Thätigkeit für
diesen Verein sehr segensreich gewirkt. I513l

VON AUSSTELLUNGEN

UND SAMMLUNGEN

A. T. BUDAPEST. Knapp vor Schluss unserer
Ausstellungssaison hat der Verein Nemzeti S:alon<
eine aus etwa zweihundert Nummern bestehende
Bilderschau veranstaltet, welcher er durch Aus-
stellung von drei Arbeiten Munkacsy's ein aktuelles
Interesse verlieh. Das eine ist eine Bleistiftzeichnung,
das Selbstporträt des Meisters aus dem Jahre 1882, die
anderen zwei sind aus dem ersten Aufenthalt Mun-
käcsys in Pest, sein damaliger Hauswirt und dessen
Frau, beides Arbeiten, welche noch recht wenig davon
ahnen lassen, wie hoch ihr Urheber noch dereinst
steigen würde. Wenn wir ausser diesen interessanten
Arbeiten noch die Bleistiftzeichnung nach Leo XIII.,
welche F. LASZLoals Vorstudie zu seinem Papstporträt
gezeichnet hat, dann die ganz vorzüglichen Aquarelle
von Edvi-Illes, eine Marine von der dänischen
Küste von O.Mendlik, ein älteres Bild B.Szekely's
und einige anspruchslose Arbeiten von F. Katona
erwähnen, so hätten wir alles aufgezählt, was gut
ist; wir wollen noch hinzufügen, dass Rita Boemm
sehr erfreuliche FortschritteJ'macht, dass Cesar
Herrer's kleine Bildchen aus Palermo und Venedig

den Spanier verraten und dass schliesslich G. Wert-
heimer's Löwenbilder, wenn auch nicht schlecht,
aber doch nicht hervorragend sind; ausser den bis-
her erwähnten könnten wir noch höchstens einen
bis zwei Namen erwähnen und wir hätten unserer
Pflicht als Kunstreferent vollständig Genüge geleistet,
denn alles übrige ist nicht mehr Kunst, sondern
krasser Dilettantismus und dürfte in anfangs er-
wähnter Gesellschaft nicht ausgestellt werden, sonst
wird das Publikum nur zu bald zur Einsicht kommen,

FERNAND KHNOPFF del.

dass die wenigen guten Namen nur als Reklame für
Kunstschund benützt werden. Filip Läszlö's Me-
daillensammlung wurde jüngst wieder um eine ver-
mehrt. Er erhielt auf der Wiener Frühjahrsaus-
stellung die von Erzherzog Karl Ludwig gestiftete
grosse goldene Medaille, eine Auszeichnung, welche
bisher noch keinem Porträtmaler zu teil wurde. Auf
Anregung des Vereins ungarischer Künstler wurden
Sammlungen eingeleitet, um M. Munkäcsy ein
Denkmal zu errichten; bisher (20. Mai) sind 22695
Kronen gezeichnet worden; die Hauptstadt Budapest
steuerte zu dieser Summe 10000 Kronen bei. — In
der Frühjahr-Ausstellung des Künstlerhauses erhielt
den 4000 Kronen-Preis der Gesellschaft für bildende
Kunst Bertalan Karlovszky's Bild: ^Rauchender
Landsknecht«, den Rökk-Preis von 2000 Kronen er-
hielt Theodor Zemplenyi's =Pilgerin«. — Bei der
engeren Konkurrenz des Postsparkassengebäudes
zwischen den Architekten Jul. Berczik und Edm.
Lechner ging letzterer als Sieger hervor und wurde
mit der Ausführung des Baues betraut. l501!

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