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Seidel, Paul: Friedrich der Grosse und die französische Kunst
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.12046#0586
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JEAN-BAPTISTE-JOSEPH PATER GRUPPE AUS „DAS BAD"
des ruhenden Mars nach der Antike von
Lambert-Sigisbert Adam, sowie die beiden
Figuren des Mercur und der Venus von
Pigalle, zwei der berühmtesten französischen
Kunstschöpfungen aller Zeiten, zum Geschenke
machte. Während der Mars von Adam seinen
Platz im Entree des Schlosses Sanssouci er-
hielt, wurden die anderen Gruppen an der
grossen Fontäne im Parke von Sanssouci auf-
gestellt, wo sie noch heute die Bewunderung
der Kunstfreunde erregen.
In der Bildergalerie von Sanssouci fanden
vier im direkten Auftrage des Königs von den
Bildhauern Coustou 1. j., Vase und Lemoyne
in Paris angefertigte Statuen ihren Platz.
Auch mit dem grössten Porträtbildhauer
seiner Zeit, Houdon, trat Friedrich durch
die Vermittlung d'Alemberts in Beziehung,
als er durch ihn eine Marmorbüste Voltaires
anfertigen Hess, die er der Berliner Akademie
der Wissenschaften zum Geschenke machte.
Mit der Vermittelung beim Ankaufe von
Möbeln und Dekorations-Gegenständen waren
namentlich die Agenten des Königs in Paris,
Petit und Mettra, betraut. Ihre Korrespondenz
mit dem Könige oder dessen Vorleser Catt
giebt uns ein Bild von dem überaus regen
Verkehr, der auf diesem Gebiete zwischen
Paris und Potsdam stattfand. Zwar wurden
einige Gegenstände, insbesondere Krystall-
kronen und Tapisserien sowie auch Uhren
besonders für den König angefertigt, aber
die Hauptankäufe wurden im Kunsthandel
gemacht, wodurch es sich erklärt, dass sich
unter diesen Gegenständen eine ganze Anzahl
befinden, die damals schon mehrere Jahrzehnte
alt waren. So wurden namentlich auch im
Jahre 1767 aus dem Nachlasse des berühmten
Sammlers Julienne, von dessen Gemälden
Watteaus schon viele früher unter der Hand
in Friedrichs Besitz übergegangen waren, ganz
bedeutende Ankäufe gemacht, von denen be-
sonders eine Anzahl kostbarer, mit Bronze
montierter Porphyr- und Marmorvasen, sowie
Bronzefiguren noch heute in den Königlichen
Schlössern nachweisbar sind.
Räuchervase aus Marmor und vergoldeter Bronze
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JEAN-BAPTISTE-JOSEPH PATER GRUPPE AUS „DAS BAD"
des ruhenden Mars nach der Antike von
Lambert-Sigisbert Adam, sowie die beiden
Figuren des Mercur und der Venus von
Pigalle, zwei der berühmtesten französischen
Kunstschöpfungen aller Zeiten, zum Geschenke
machte. Während der Mars von Adam seinen
Platz im Entree des Schlosses Sanssouci er-
hielt, wurden die anderen Gruppen an der
grossen Fontäne im Parke von Sanssouci auf-
gestellt, wo sie noch heute die Bewunderung
der Kunstfreunde erregen.
In der Bildergalerie von Sanssouci fanden
vier im direkten Auftrage des Königs von den
Bildhauern Coustou 1. j., Vase und Lemoyne
in Paris angefertigte Statuen ihren Platz.
Auch mit dem grössten Porträtbildhauer
seiner Zeit, Houdon, trat Friedrich durch
die Vermittlung d'Alemberts in Beziehung,
als er durch ihn eine Marmorbüste Voltaires
anfertigen Hess, die er der Berliner Akademie
der Wissenschaften zum Geschenke machte.
Mit der Vermittelung beim Ankaufe von
Möbeln und Dekorations-Gegenständen waren
namentlich die Agenten des Königs in Paris,
Petit und Mettra, betraut. Ihre Korrespondenz
mit dem Könige oder dessen Vorleser Catt
giebt uns ein Bild von dem überaus regen
Verkehr, der auf diesem Gebiete zwischen
Paris und Potsdam stattfand. Zwar wurden
einige Gegenstände, insbesondere Krystall-
kronen und Tapisserien sowie auch Uhren
besonders für den König angefertigt, aber
die Hauptankäufe wurden im Kunsthandel
gemacht, wodurch es sich erklärt, dass sich
unter diesen Gegenständen eine ganze Anzahl
befinden, die damals schon mehrere Jahrzehnte
alt waren. So wurden namentlich auch im
Jahre 1767 aus dem Nachlasse des berühmten
Sammlers Julienne, von dessen Gemälden
Watteaus schon viele früher unter der Hand
in Friedrichs Besitz übergegangen waren, ganz
bedeutende Ankäufe gemacht, von denen be-
sonders eine Anzahl kostbarer, mit Bronze
montierter Porphyr- und Marmorvasen, sowie
Bronzefiguren noch heute in den Königlichen
Schlössern nachweisbar sind.
Räuchervase aus Marmor und vergoldeter Bronze
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