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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 19.1903-1904

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.12082#0580

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-^ö> PERSONAL-NACHRICHTEN — VON AUSSTELLUNGEN <^^~

GESTORBEN. Professor Johann Heinrich
Hasselhorst, geboren am 4. April 1825 in
Frankfurt a. M., gestorben am 8. August in seiner
ATELIER-NAGHRIGHTEN Vaterstadt, wo er seit Ende der fünfziger Jahre Lehrer

am Städelschen Institut war, nachdem er früher
1ARESDEN. Architekt Willy Kreis, Lehrer an dessen Schüler gewesen und später in Paris und
*-* der hiesigen Kunstgewerbeschule, erhielt den Italien gelebt hatte. Als Teilnehmer an einer Nord-
Professortitel, die Professoren Gotthard Kuehl polexpedition fand er seinerzeit viele Motive für seine
und Robert Diez wurden zu Geheimen Hofräten Genrebilder. — Zu Leipzig am 4. August Professor
ernannt, zu Mitgliedern der K. Akademie der bil- Anton Dietrich. Er war in Meißen am 27. Mai 1833
denden Künste die Professoren Köpping (Berlin) geboren, erhielt als Schüler Julius Schnorrs auf
und Graf Leopold von Kalckreuth. der Dresdner Kunstakademie das große Reisestipen-

dium, lebte dann vier Jahre in Düsseldorf, von
TAÜSSELDORF. Zu Ehren Andreas Achen- 1861—68 in Italien, dann in Dresden, bis er vor
bach's, der am 29. September nächsten Jahres ungefähr einem Jahrzehnte zum Professor an der
seinen 90. Geburtstag begehen wird, plant man für Leipziger Kunstakademie ernannt wurde. Er schuf
diesen Tag die Errichtung eines seinem Gedächtnis in der Weise der Dresdner Komponierschule älteren
gewidmeten Monumentalbrunnens. Stils. Von ihm stammen u. a. die Bilder der Aula

in der Kreuzschule zu Dresden, in der Aula der
MÜNCHEN. Auf der Großen Dresdener Kunst- Technischen Hochschule daselbst, ein Wandbild
*"* ausstellung 1904 wurden folgende hiesige imjohanneum zu Zittau und drei historische Bilder
Künstler ausgezeichnet: Professor Toni Stadler in der Albrechtsburg zu Meißen. Auch das alle-
mit der großen, Fritz Baer, Chr. Landenberger, gorische Gemälde >Saxonia als Schützerin von Tech-
Paul Peterich, Georg Wrba, Eugen Kirchner, nik, Bergbau, Landwirtschaft und Industrie' im Giebel-
Karl Schmoll von Eisenwerth und Ernst feld des Finanzministerialgebäudes zu Dresden wurde
Riegel mit der kleinen goldenen Medaille. Die nach Dietrichs Entwurf (in unzerstörbarer Unter-
Professoren Karl Marr, Franz Stuck, Fritz glasurmalerei von Villeroy & Boch) ausgeführt. End-
von Uhde, Fritz von Miller und Bildhauer lieh ist das Altargemälde in der Kreuzkirche zu Dres-
Josef Flossmann waren außer Wettbewerb ge- den Dietrichs Werk. — In Berlin am 8. August der
treten. — Die Pröll-Heuer-Stiftung in Dresden er- bekannte Geschichtsmaler Professor Otto Brause-
warb auf derselben Ausstellung je ein Werk von wetter, 69 Jahre alt, seit 1888 als Nachfolger
Professor Toni Stadler und Professor Heinrich Eduard Hübners Lehrer an der Akademischen
Zügel. Hochschule für bildende Künste in Berlin. Brause-

wetter ist am 11. September 1835 in
Saalfeld (Ostpreußen) geboren, er stu-
dierte an der Königsberger Akademie
und machte vor Antritt seines Lehr-
amtes vielfach Reisen. Sein bekanntestes
Bild ist wohl »Gustav Adolf in der
Schlacht bei Lützen«. Außerdem be-
finden sich von ihm »Richard III.« und
»General Yorks Ansprache an die ost-
preußischen Stände« in öffentlichen
Sammlungen.

VON AUSSTELLUNGEN

UND SAMMLUNGEN

JYT

[UNCHEN — WassilyKandinsky
und Ernst Treumann haben
gegenwärtig im Kunstverein eine Anzahl
von Freilichtstudien ausgestellt. Die
beiden Künstler beschäftigen sich wie
bekannt damit, den Impressionismus
für die moderne Graphik fruchtbar zu
machen, sozusagen die letzten Konse-
quenzen daraus zu ziehen. Die Studie
ist ihnen Mittel zum Zweck. Dieses
Moment tritt besonders bei den Arbeiten
von Kandinsky hervor. Seine Arbeits-
weise geht davon aus, alle Helligkeiten
aus großen Dunkelheiten herauszu-
arbeiten, er sieht die Dinge wie in einem
Schwarzspiegel. Treumann dagegen
sucht die Wirkungen des hellsten Son-
nenlichtes z. B. auf einer weißen Mauer
oder auf einem blühenden Baume dar-
zustellen. Alle Gegenstände erscheinen
ihm wie im Licht gebadet. Schwarz
verwendet er nur bei seinen Holz-
august Bauer Grabrelief schnitten im rein graphischen Sinne.

Internationale Kunstausstellung Düsseldorf 1904 I m Kunstsalon Krause ist H ans K empen

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