Jean Baptiste Corot. Landschaft
Landschafis-Ausstellung Hamburg
„Es War ein gutes Augenpaar." Von Franz Langheinrich
Zur 10. Wiederkehr des Todestages von Hans Thoma
Am 7. November sind es L0 Jahre gewesen, daß der Und als der dunkle Bote den 85jährigen Greis heim-
deutscheste Meister unserer Zeit. Hans Thoma, rief in seine Ewigkeit, da brachte Thoma das Gott-
seine Augen für immer schloß. Wenn je ein Begna- geschenk der Künstlerseele seinem Schöpfer in rei-
deter die ihm verliehene, schöpferische Gabe um nen Händen zurück. Kein Schaffender hat es je in
ihrer seihst willen gehütet und geübt hat, so ist es reineren getragen. Es gibt Menschen, in deren Sin-
Hans Thoma gewesen, der von den einsamen Grün- nen und Tun sich auch das Lnlautere in Reinheit
den seines Heimatweilers, ein Sämann und ein verwandelt. Hans Thoma ist ein solch kristallener
Schnitter zugleich, auf den Gefilden der Kunst auf- Umformer gewesen. Bildnisse aus seiner Jugend-
wärts und aufwärts schritt und bis zu der Mensch- und Jünglingszeit schon haben etwas Bekennerhaf-
heit Höhen stieg, dort hinauf, wo der Mensch oft tes. Er zeichnet auch im späten Alter noch in seinen
nur noch mit seinem Gott allein ist. In einer solchen Federspielen gern Kristallkörper. Tierkreisbilder.
Stunde schrieb Thoma einst in sein Tagebuch: sphärische Sinnbilder von Gestirnen und voll von
Xaturgeheimnissen und Schöpf ungssvmbolen. Seine
O Erde, nur noch einen letzten Blick. Vorfahren waren Uhrenbauer, Uhrblattmaler.
du willst das Aug. das du geliehen, wieder; Schnitzer. Ein Onkel von ihm beschäftigte sich in
ich hab es nicht verdorben, etwas müd nur sind dem einsamen Schwarzwälder Bauerndorfe mit
die Lider: Astronomie. Er machte auf seiner Drehbank eine
es war ein gutes Augenpaar, ich geb es dir mit Erdkugel, die in Grade eingeteilt und mit den
Dank zurück. Weltteilen angemalt wurde; eine Lampe in der
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Landschafis-Ausstellung Hamburg
„Es War ein gutes Augenpaar." Von Franz Langheinrich
Zur 10. Wiederkehr des Todestages von Hans Thoma
Am 7. November sind es L0 Jahre gewesen, daß der Und als der dunkle Bote den 85jährigen Greis heim-
deutscheste Meister unserer Zeit. Hans Thoma, rief in seine Ewigkeit, da brachte Thoma das Gott-
seine Augen für immer schloß. Wenn je ein Begna- geschenk der Künstlerseele seinem Schöpfer in rei-
deter die ihm verliehene, schöpferische Gabe um nen Händen zurück. Kein Schaffender hat es je in
ihrer seihst willen gehütet und geübt hat, so ist es reineren getragen. Es gibt Menschen, in deren Sin-
Hans Thoma gewesen, der von den einsamen Grün- nen und Tun sich auch das Lnlautere in Reinheit
den seines Heimatweilers, ein Sämann und ein verwandelt. Hans Thoma ist ein solch kristallener
Schnitter zugleich, auf den Gefilden der Kunst auf- Umformer gewesen. Bildnisse aus seiner Jugend-
wärts und aufwärts schritt und bis zu der Mensch- und Jünglingszeit schon haben etwas Bekennerhaf-
heit Höhen stieg, dort hinauf, wo der Mensch oft tes. Er zeichnet auch im späten Alter noch in seinen
nur noch mit seinem Gott allein ist. In einer solchen Federspielen gern Kristallkörper. Tierkreisbilder.
Stunde schrieb Thoma einst in sein Tagebuch: sphärische Sinnbilder von Gestirnen und voll von
Xaturgeheimnissen und Schöpf ungssvmbolen. Seine
O Erde, nur noch einen letzten Blick. Vorfahren waren Uhrenbauer, Uhrblattmaler.
du willst das Aug. das du geliehen, wieder; Schnitzer. Ein Onkel von ihm beschäftigte sich in
ich hab es nicht verdorben, etwas müd nur sind dem einsamen Schwarzwälder Bauerndorfe mit
die Lider: Astronomie. Er machte auf seiner Drehbank eine
es war ein gutes Augenpaar, ich geb es dir mit Erdkugel, die in Grade eingeteilt und mit den
Dank zurück. Weltteilen angemalt wurde; eine Lampe in der
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