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Die Friedhofskapelle in Kornwestheim, Württemberg: erbaut von Dipl.-Ing. Hans P. Schmahl, Architekt, BDA., Stuttgart
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.16482#0222
B Kunstblbllothek
staatliche Museen
zu Berlin
Foto Lazi
Ansicht der Gesamtcinlage, im Vordergrund die Pförtnerwohnung, im Längsbau die
Friedhofverwaltung, Leichenhalle und Angehörigenraum, im Hintergrund die Kapelle
Die Friedhofskapelle in Kornwestheim, Württemberg
Erbaut von Dipl.-lng. Hans P. Schmohl, Architekt, BDA., Stuttgart
Hans P. Schmohl, der die Friedhofskapelle in Korn- liehe Unterteilung der Maße — besonders im Git-
westheim gebaut hat, gibt mit diesem Werk ein terwerk und in den Fenstern — die der an sich
schlagendes Beispiel dafür, wie der schöpferische Bau- nicht großen Anlage etwas Monumentales geben,
meister mit den Formen und Ausdrucksmitteln unse- Durch ein kleines, blaues Zimmer, das die leidtra-
rer Tage ein Haus kirchlicher Bestimmung gestaltet. genden Angehörigen vor der gottesdienstlichen
In diesem Bau manifestiert ein Baumeister sein Handlung versammelt, treten wir in die hohe Aus-
Bestreben, die ihm gestellte Aufgabe in ihrer Tota- segnungshalle. Wir stehen mitten im Andachtsraum
lität zu lösen, das Bauwerk einer klassisch reifen der den weitaus größten Teil der in Vorraum, An-
Form entgegenzuführen und dabei alle Gefühls- dachtsraum und Aufbahrungsraum gegliederten
werte sprechen zu lassen, die dem menschlichen Halle ausmacht. — Die Halle hat etwas Befreien-
Empfinden für Schönheit und einer Bejahung des des, Ausgeglichenheit und kraftvolle Buhe schaffen
Lebens entspringen. hier dem Trauernden eine trostreiche Stätte. —
Diesen wesentlichen Merkmalen begegnen wir in Wie ein Mosaik aus schwarzen und silbernen Stei-
Schmohls Arbeiten immer wieder, ohne Ausnahme, nen schimmert die gemalte Decke herunter, die
ganz gleich, ob es sich um ein kirchliches Haus, um hohen Wände wechseln in lichtem Grün und der
eine ländliche oder städtische Villa, um einen Ge- Plattenboden mit seinem weichen, matten Bot läßt
schäftsraum in der Großstadt oder um eine Fabrik die Halle noch geräumiger erscheinen. Hohe Leuch-
handelt. Klar und überlegen tritt dieser Architekt ter — Opferschalen auf schlankemEisenfuß — wer-
an seine Aufgaben heran. Er wird nie zum kalten fen ihr Licht an die Wand. Des Tages Licht aber
Bechner, seinBauen nie zum mathematischen Spiel. flutet herein durch ein riesiges Farbglasfenster,
Er verzichtet auf jede äußerliche oder gar plakat- das die ganze Seitenwand des Aufbahrungsraumes
hafte Wirkung und schafft ganz aus dem ursprüng- einnimmt.
liehen Bauinstinkt, der in ihm einen modernen Klarheit und Schlichtheit im Bauwillen und in
Mensehen erfüllt. ihrem Verein ein lebendiges Erscheinen des Mate-
In der Kornwestheimer Kapelle bewundern wir vor rials, das sind die einprägsamsten Merkmale dieser
allem die selbstverständliche Klarheit und Sparsam- vorbildliehen Anlage, die aus Kapelle, Leichenhaus
keit in den Bauformen und die mannigfache, glück- und Pförtnerwohnung besteht. a. g. r.
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staatliche Museen
zu Berlin
Foto Lazi
Ansicht der Gesamtcinlage, im Vordergrund die Pförtnerwohnung, im Längsbau die
Friedhofverwaltung, Leichenhalle und Angehörigenraum, im Hintergrund die Kapelle
Die Friedhofskapelle in Kornwestheim, Württemberg
Erbaut von Dipl.-lng. Hans P. Schmohl, Architekt, BDA., Stuttgart
Hans P. Schmohl, der die Friedhofskapelle in Korn- liehe Unterteilung der Maße — besonders im Git-
westheim gebaut hat, gibt mit diesem Werk ein terwerk und in den Fenstern — die der an sich
schlagendes Beispiel dafür, wie der schöpferische Bau- nicht großen Anlage etwas Monumentales geben,
meister mit den Formen und Ausdrucksmitteln unse- Durch ein kleines, blaues Zimmer, das die leidtra-
rer Tage ein Haus kirchlicher Bestimmung gestaltet. genden Angehörigen vor der gottesdienstlichen
In diesem Bau manifestiert ein Baumeister sein Handlung versammelt, treten wir in die hohe Aus-
Bestreben, die ihm gestellte Aufgabe in ihrer Tota- segnungshalle. Wir stehen mitten im Andachtsraum
lität zu lösen, das Bauwerk einer klassisch reifen der den weitaus größten Teil der in Vorraum, An-
Form entgegenzuführen und dabei alle Gefühls- dachtsraum und Aufbahrungsraum gegliederten
werte sprechen zu lassen, die dem menschlichen Halle ausmacht. — Die Halle hat etwas Befreien-
Empfinden für Schönheit und einer Bejahung des des, Ausgeglichenheit und kraftvolle Buhe schaffen
Lebens entspringen. hier dem Trauernden eine trostreiche Stätte. —
Diesen wesentlichen Merkmalen begegnen wir in Wie ein Mosaik aus schwarzen und silbernen Stei-
Schmohls Arbeiten immer wieder, ohne Ausnahme, nen schimmert die gemalte Decke herunter, die
ganz gleich, ob es sich um ein kirchliches Haus, um hohen Wände wechseln in lichtem Grün und der
eine ländliche oder städtische Villa, um einen Ge- Plattenboden mit seinem weichen, matten Bot läßt
schäftsraum in der Großstadt oder um eine Fabrik die Halle noch geräumiger erscheinen. Hohe Leuch-
handelt. Klar und überlegen tritt dieser Architekt ter — Opferschalen auf schlankemEisenfuß — wer-
an seine Aufgaben heran. Er wird nie zum kalten fen ihr Licht an die Wand. Des Tages Licht aber
Bechner, seinBauen nie zum mathematischen Spiel. flutet herein durch ein riesiges Farbglasfenster,
Er verzichtet auf jede äußerliche oder gar plakat- das die ganze Seitenwand des Aufbahrungsraumes
hafte Wirkung und schafft ganz aus dem ursprüng- einnimmt.
liehen Bauinstinkt, der in ihm einen modernen Klarheit und Schlichtheit im Bauwillen und in
Mensehen erfüllt. ihrem Verein ein lebendiges Erscheinen des Mate-
In der Kornwestheimer Kapelle bewundern wir vor rials, das sind die einprägsamsten Merkmale dieser
allem die selbstverständliche Klarheit und Sparsam- vorbildliehen Anlage, die aus Kapelle, Leichenhaus
keit in den Bauformen und die mannigfache, glück- und Pförtnerwohnung besteht. a. g. r.
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