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Hellwag, Fritz: Otto Dix, Bilder aus dem Hegau: zur Ausstellung in der Galerie Nierendorf in Berlin
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.16482#0242
Olto Dix. Hochmoor mit Gogeien
Otto Dix, Bilder aus dem Hegau
Zur Ausstellung in der Galerie Nierendorf in Berlin. Von Fritz Hellwag
Es ist über diese Ausstellung, die von einer gemein- meinsame Ausstellung geplant und veranstaltet
samen Studienreise der Freunde Franz Lenk und worden wäre.
Otto Dix berichtete, manches bekanntgeworden, das Es war bisher schwer, sich den Maler Otto Dix vor
stark ins Persönliche hinüberspielt; da aber in ihm der großen stillen Natur zu denken, ihn, der unter
der Schlüssel für das Verständnis einer bedeutsamen heftigsten Temperamentausbrüchen mit Problemen
künstlerischen Wandlung liegt, darf es wohl hier gerungen hatte, die aus dem Chaos des Allzumensch-
mit der erforderlichen Achtung gestreift werden. liehen herausquollen und ihn fast zu überwältigen
Zumal in diesem Fall die Gefahr naheliegt, das Er- drohten. Nicht er ist für dies Problematische verant-
eignis vom Äußerlichen her und damit oberflächlich wortlich gewesen, sondern die Zeit, in der er zu
zu beurteilen. Es ist nämlich durchaus nicht nur so leben gezwungen war und der jeder nach seinem
gewesen, wie es sonst wohl beim Nebeneinander- Charakter antworten mußte, sofern eine Persönlich-
arbeiten vor der gleichen Natur geschehen mag, daß keit in ihm steckte. Plötzlich rückten aber diese Pro-
sie sich gegenseitig in Auffassung und Malweise so bleme vor einer neuen Gegenwart tief in den Hin-
beeinflußt hätten, daß dadurch das Thematische ein tergrund: ausweichend oder überwunden ließen sie
Übergewicht erlangt und nun nur von diesem, frei- den Kämpfenden im nun greller wirkenden Arorder-
lich hier auch interessanten Gesichtspunkt die ge- grund allein. In solcher schlimmen Lage trat Franz
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Otto Dix, Bilder aus dem Hegau
Zur Ausstellung in der Galerie Nierendorf in Berlin. Von Fritz Hellwag
Es ist über diese Ausstellung, die von einer gemein- meinsame Ausstellung geplant und veranstaltet
samen Studienreise der Freunde Franz Lenk und worden wäre.
Otto Dix berichtete, manches bekanntgeworden, das Es war bisher schwer, sich den Maler Otto Dix vor
stark ins Persönliche hinüberspielt; da aber in ihm der großen stillen Natur zu denken, ihn, der unter
der Schlüssel für das Verständnis einer bedeutsamen heftigsten Temperamentausbrüchen mit Problemen
künstlerischen Wandlung liegt, darf es wohl hier gerungen hatte, die aus dem Chaos des Allzumensch-
mit der erforderlichen Achtung gestreift werden. liehen herausquollen und ihn fast zu überwältigen
Zumal in diesem Fall die Gefahr naheliegt, das Er- drohten. Nicht er ist für dies Problematische verant-
eignis vom Äußerlichen her und damit oberflächlich wortlich gewesen, sondern die Zeit, in der er zu
zu beurteilen. Es ist nämlich durchaus nicht nur so leben gezwungen war und der jeder nach seinem
gewesen, wie es sonst wohl beim Nebeneinander- Charakter antworten mußte, sofern eine Persönlich-
arbeiten vor der gleichen Natur geschehen mag, daß keit in ihm steckte. Plötzlich rückten aber diese Pro-
sie sich gegenseitig in Auffassung und Malweise so bleme vor einer neuen Gegenwart tief in den Hin-
beeinflußt hätten, daß dadurch das Thematische ein tergrund: ausweichend oder überwunden ließen sie
Übergewicht erlangt und nun nur von diesem, frei- den Kämpfenden im nun greller wirkenden Arorder-
lich hier auch interessanten Gesichtspunkt die ge- grund allein. In solcher schlimmen Lage trat Franz
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