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Wolf, Georg Jacob: Julius Diez
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.16482#0097
gerichtet, eben die zyklische Lösung. Ein Haupt- rede: ..Ich bin meiner Weisheit überdrüssig wie
werk dieser Gattung ist seine ..Traumreise", eine die Biene, die des Honigs zu viel gesammelt hat.
Folge köstlicher Aquarelle, die die Graphische ich bedarf der Hände, die sich ausstrecken. Ich
Sammlung in München erwarb. Zu dem thema- möchte verschenken und austeilen, bis die Weisen
tischen Moment im Schaffen von Julius Diez ist unter den Menschen wieder einmal ihrer Torheit
zu sagen, daß er es in kompositioneller Hinsicht und die Armen wieder einmal ihres Reichtums
wohl bezwingt, daß es ihn aber inhaltlich und in froh geworden sind."
der Absicht, das Letzte an Stimmung aus dem Kann diese kleine Ranke um ein großes, vieltei-
Thema herauszuholen, oft schwer bedrängt. Dies liges Werk auch nur einige Hinweise geben, die
ist es, was gegen manche seiner Arbeiten einge- mehr den Inhalt, die Stimmung, den ideellen Wert
wendet werden könnte: daß sie etwas überfüllt der Kunst Diezens betreffen, so darf sie doch eines
sind, daß sich die Motive stauen, daß sich um ein Elementes in diesem glücklichen Schaffen nicht
Grundthema zu viele Arabesken schlingen. Viel- vergessen: des Humors, der über dem Werk des
leicht ^empfinden nur wir, Kinder eines nüchternen, Meisters liegt. Dies ist kein billiger, schaler Witz,
allzunüchternen Zeitalters, diese Fülle, die doch es ist auch nicht scharf geschliffene Satire, sondern
beglückend sein und von einem seltenen Reich- ist die gütige Weltanschauung eines stillen Wei-
tum des Herzens künden müßte, als etwas Be- sen, der an allem Schönen auf der Erde und —
fremdendes: sie begegnet uns nicht mehr auf im- jenseits der Erde, in einem luftig-seligen Bereich,
seren Ausstellungen, und unsere Jugend ist so sich erfreut, der Ja sagt zum Dasein und mit sei-
,,sachlich'" geworden! Diez aber darf sich auf ner im Grunde optimistischen Weltanschauung
Xietzsche beziehen und auf die Zarathüstra-Vor- eine ideale Sendung: der Kunst erfüllt.
Julius Diez. Heimfahrt. Aus der Folge „Traumhafte Reise"
werk dieser Gattung ist seine ..Traumreise", eine die Biene, die des Honigs zu viel gesammelt hat.
Folge köstlicher Aquarelle, die die Graphische ich bedarf der Hände, die sich ausstrecken. Ich
Sammlung in München erwarb. Zu dem thema- möchte verschenken und austeilen, bis die Weisen
tischen Moment im Schaffen von Julius Diez ist unter den Menschen wieder einmal ihrer Torheit
zu sagen, daß er es in kompositioneller Hinsicht und die Armen wieder einmal ihres Reichtums
wohl bezwingt, daß es ihn aber inhaltlich und in froh geworden sind."
der Absicht, das Letzte an Stimmung aus dem Kann diese kleine Ranke um ein großes, vieltei-
Thema herauszuholen, oft schwer bedrängt. Dies liges Werk auch nur einige Hinweise geben, die
ist es, was gegen manche seiner Arbeiten einge- mehr den Inhalt, die Stimmung, den ideellen Wert
wendet werden könnte: daß sie etwas überfüllt der Kunst Diezens betreffen, so darf sie doch eines
sind, daß sich die Motive stauen, daß sich um ein Elementes in diesem glücklichen Schaffen nicht
Grundthema zu viele Arabesken schlingen. Viel- vergessen: des Humors, der über dem Werk des
leicht ^empfinden nur wir, Kinder eines nüchternen, Meisters liegt. Dies ist kein billiger, schaler Witz,
allzunüchternen Zeitalters, diese Fülle, die doch es ist auch nicht scharf geschliffene Satire, sondern
beglückend sein und von einem seltenen Reich- ist die gütige Weltanschauung eines stillen Wei-
tum des Herzens künden müßte, als etwas Be- sen, der an allem Schönen auf der Erde und —
fremdendes: sie begegnet uns nicht mehr auf im- jenseits der Erde, in einem luftig-seligen Bereich,
seren Ausstellungen, und unsere Jugend ist so sich erfreut, der Ja sagt zum Dasein und mit sei-
,,sachlich'" geworden! Diez aber darf sich auf ner im Grunde optimistischen Weltanschauung
Xietzsche beziehen und auf die Zarathüstra-Vor- eine ideale Sendung: der Kunst erfüllt.
Julius Diez. Heimfahrt. Aus der Folge „Traumhafte Reise"