Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 50.1934-1935

DOI article:
Biskuitporträts der Berliner Staatlichen Manufaktur
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.16482#0139

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Oben: Medaillon mit dem Bildnis Friedrichs
des Großen. 1785

Unten: Porträtbüste des Freiherrn vom Stein

Modell von Prof. Richard Scheibe, Frankfurt a. M.

Weißes Biskuitporzellan. Porzellan-Manufaktur, Berlin

Die hier abgebildeten Porzellan-
bildnisse stammen, mit einer mo-
dernen Ausnahme, aus der Zeit
um 1800 und stellen hauptsäch-
lich Männerküpfe dar, die in per-
sönlicher Ausprägung bessere
Modelle waren als die Frauen,
bei denen oft dekoratives, modi-
sches Beiwerk den künstlerischen
Ausdruck schaffen mußte. Das
Bild der Königin Luise ist aber
zweifellos ähnlich und damals bis
heute eins der begehrtesten Er-
innerungsstücke an die junge
Königin gewesen und geblieben.
Die Schillerplakette, vielleicht
nach dem Leben modelliert, ist
erst jetzt im Bestand der Manu-
faktur wieder entdeckt worden,
aber ihr Verfertiger war nicht
mehr festzustellen; jedenfalls ist
sie uns jetzt ein schätzbarer Besitz.
(Vielleicht stammt sie von Leon-
hard Posch, der ja viel für die
Kgl. Porzellanmanufaktur- gear-
beitet hat: von ihm besitzt das
Berliner Münzkabinett der Staat-
lichen Museen eine eiserne Schiller-
Schaumünze aus dem Jahre 1809).

Die Staatliche Porzellanmanufaktur Berlin bemüht meinen etwas ablehnend zum Begriff der Indi-
sich. diese Kleinkunst wieder zu beleben. Man vidualität und prägt sie in den Menschen nicht so
möchte ihr Erfolg dafür wünschen, weil ohne scharf aus wie die vor hundert Jahren. Es ist wohl
große Kosten Erinnerungsstücke mit unbeschränk- nicht ohne Bedeutung, daß dem ausgezeichneten
ter Yervielfältigungsmöglichkeit entstehen könnten, Bildhauer Bichard Scheibe die Büste des Freiherrn
die auch dem bescheideneren Geldbeutel erschwing- vom- Stein weitaus besser gelang als Kleinporträts
lieh wären. Zwar stellt sich unsere Zeit im allge- der Gegenwart. f. h.

123
 
Annotationen