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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 50.1934-1935

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Weiss, Konrad: Olaf Gulbransson
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https://doi.org/10.11588/diglit.16482#0167

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das exakte Gefüge zu Weitblicken, in welchen auch Demi das muß auch wieder an das zeichnerische

der Humor zurücksteht, um einem formseligen und Genie des stillen Humors, an Oberländer, erinnern,

raumweiten Bewußtsein Platz zu machen. Es gibt Diese Schreiber der Welt in den ewigen Schrift-

da manchmal fast gotisierende Stilformen. zügen des Humors sind in ihrer Art Monomanen,

Aber die Wirklichkeit ist doch das Beste und mit welche den Griffel der Schulkinder zu ihrem er-

ihr zusammen entstehen Gebilde, Segmente und wachsenen Tun beibehalten. Sie haben das Leben

Kurven des Blickes, die nirgends anderswo denkbar gern wie eine närrische Schule, welche doch unauf-

sind als in einer Anlage, welche gegenüber der süd- hörlich besucht werden muß. Es ist eine närrische

liehen Kunstweise eben mit solcher Schriftform ihr Manie. So wie es war, als eine Lehrerin zu der an-

Daseinsgefühl auszusagen weiß. Diese Fähigkeit deren sagte, sie brauche keine Landkarte über Nor-

kann stärker sein als der gesellschaftliche und so- wegen mehr. Sie habe einen in der Klasse, der alles

ziale Witz. Sie findet ein humoriges Genügen in aus dem Kopf zeichne. „Oh — den kenne ich —

einem Tun, das die ganze Welt in ein Schreibheft der ist verrückt. Er spielt nie mit den andern. In

bringt wie in eine unaufhörliche Fibel. Letzten der Pause hüpft er auf einem Bein herum — nein,

Endes ist dies doch wohl das germanische und auch der ist verrückt." Das also war der künftige Künst-

das deutsche Schreibwesen der Kunst. 1er Olaf Gulbransson.

Olaf Gulbransson, sich selbst karikierend

Aus dem Buche: O. Gulbransson „Es war einmal", Verlag R. Piper & Co., München

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