Max Kaus. Bildnis
tonische im Bildraum auf dem Aquarell vom ..Stet-
tiner Haff" aus. Die Horizontale bestimmt das Bild
und verleiht ihm einen Eindruck großer Weite und
Tiefe. Von der rechten unteren Ecke des Bildes schie-
ben sich die fein gezeichneten Formen der Landzun-
gen stufenförmig nach links oben, indes die Wolken-
massen, von rechts oben kommend, dem sich vorschie-
benden Land entsprechen. Dadurch ergibt sich die
Form eines Keiles, der von rechts mit der Spitze in
das Bild hereingeschoben ist. Zum Ausgleich erhebt
sich nun links als Vordergrund stark farbige Erde,
die. überleitend durch die Spiegelung des Wassers,
in einer abschließenden Wolke links oben den Bau
des Bildes vollendet. Die starke Betonung des Hori-
zonts wird durch waagerechte Linien unterstrichen,
die teils die Fläche des Wassers belebend erfüllen,
teils den Eindruck der Ferne bei den hervorspringen-
den Landspitzen wachrufen, teils auch die Endlosig-
keit und TV eite der Luft in den TV olken verdeut-
lichen. Diese feste Komposition gestaltet eine große
Harmonie und Ausgeglichenheit innerhalb der Ar-
beit und läßt wie durch mehrere verschieden schwere
Gewichte, die auf einer Waage doch zum Gleichmaß
führen, das Ganze zum Bild werden. Trotz einer so
klaren und eindeutigen Gliederung ist das Entschei-
dende für das Aquarell aber das große und tiefe
Xaturerlebnis, das Erfassen der Atmosphäre und da-
mit der wesentlichen inneren VA irklichkeit.
Das Gefühl des Abwägens verschiedener Form- und
Farbwerte durchzieht alle Arbeiten von Kaus. Das
Aquarell „Auf der Dievenow" wird auf beiden Seiten
eingefaßt von den runden Formen der Segel. Die
starke Bewegung der Wolken und die des TV assers
führen das Auge in die Tiefe, die von den schweren
Körpern der Schiffe umrahmt ist. Im Hintergrund
bilden senkrechte TIaste am Ufer liegender Boote den
Mittelpunkt und Blickfang des Ganzen. So baut sich
Kaus das Gerüst für ein Bild, das in seiner starken,
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tonische im Bildraum auf dem Aquarell vom ..Stet-
tiner Haff" aus. Die Horizontale bestimmt das Bild
und verleiht ihm einen Eindruck großer Weite und
Tiefe. Von der rechten unteren Ecke des Bildes schie-
ben sich die fein gezeichneten Formen der Landzun-
gen stufenförmig nach links oben, indes die Wolken-
massen, von rechts oben kommend, dem sich vorschie-
benden Land entsprechen. Dadurch ergibt sich die
Form eines Keiles, der von rechts mit der Spitze in
das Bild hereingeschoben ist. Zum Ausgleich erhebt
sich nun links als Vordergrund stark farbige Erde,
die. überleitend durch die Spiegelung des Wassers,
in einer abschließenden Wolke links oben den Bau
des Bildes vollendet. Die starke Betonung des Hori-
zonts wird durch waagerechte Linien unterstrichen,
die teils die Fläche des Wassers belebend erfüllen,
teils den Eindruck der Ferne bei den hervorspringen-
den Landspitzen wachrufen, teils auch die Endlosig-
keit und TV eite der Luft in den TV olken verdeut-
lichen. Diese feste Komposition gestaltet eine große
Harmonie und Ausgeglichenheit innerhalb der Ar-
beit und läßt wie durch mehrere verschieden schwere
Gewichte, die auf einer Waage doch zum Gleichmaß
führen, das Ganze zum Bild werden. Trotz einer so
klaren und eindeutigen Gliederung ist das Entschei-
dende für das Aquarell aber das große und tiefe
Xaturerlebnis, das Erfassen der Atmosphäre und da-
mit der wesentlichen inneren VA irklichkeit.
Das Gefühl des Abwägens verschiedener Form- und
Farbwerte durchzieht alle Arbeiten von Kaus. Das
Aquarell „Auf der Dievenow" wird auf beiden Seiten
eingefaßt von den runden Formen der Segel. Die
starke Bewegung der Wolken und die des TV assers
führen das Auge in die Tiefe, die von den schweren
Körpern der Schiffe umrahmt ist. Im Hintergrund
bilden senkrechte TIaste am Ufer liegender Boote den
Mittelpunkt und Blickfang des Ganzen. So baut sich
Kaus das Gerüst für ein Bild, das in seiner starken,
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