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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 56.1940-1941

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Christoffel, Ulrich: Der Bildhauer Theo Siegle
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https://doi.org/10.11588/diglit.16489#0265

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Theo Siegle

Max Slevogt. Bronzemaske

Foto Schneyer

Der Bildhauer Theo Siegle. Von Ulrich Christoffei

Es ist immer als ein gesundes und erfreuliches Anzei-
chen betrachtet worden, daß es auch fern von den gro-
ßen Kunstzentren Orte gibt, an denen die Künstler
ihre Betätigung finden, sei es, daß sie sich an ihre
Heimat gebunden fühlen und von einer vertrauten
Umgebung gehegt werden oder sei es, daß sie in der
Nähe bestimmter Aufgabenkreise und Auftraggeber
leben wollen. Es mag zum Teil schwieriger sein, von
kleineren und entlegeneren Städten her den Weg in
die Öffentlichkeit und zur Anerkennung zu finden
und ohne die Anregungen eines größeren Künstler-
und Kennerkreises nur an sich selber arbeitend sich
entfalten zu müssen, aber auch in den großen Kunst-

städten hat sich darin ein Wandel vollzogen, daß
durch eine weitgehende Dezentralisation der Auf-
gaben oder durch die Einschränkung des Ausstel-
lungswesens nur ein kleiner Teil dessen, was die
Künstler hervorbringen und leisten, bekannt wird,
und daß gerade die Arbeiten für Wandmalerei, Glas-
malerei und Mosaik, Relief- und Architekturplastik
nur selten zur allgemeinen Anschauung gelangen und
oft ein Zustand einer auch wieder heilsamen Ano-
nymität des Schaffens wie etwa im späten Mittelalter
oder im Barock Platz gegriffen hat. An den kleineren
Orten genießt der Künstler vielfach noch den Segen
einer engeren menschlichen Fühlung mit den Auf-

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