atliche Museen
Sieinbockpaar mit Erpel
Modell: Sabine Lepsius. Ausführung: Staatliche Porzellan-Manufaktur Berlin
Zu den Tierfiguren von Sabine Lepsius der Jüngern. Von Ulrich Christoffel
Als Tochter des Berliner Künstlerehepaares Lepsius- und Musikzimmern malte sie in leichten Tönen und
Graef ist Sabine Lepsius die Jüngere von Kindheit fließender Bewegung Pflanzen und Bilder aus der
an mit allen künstlerischen Dingen vertraut gewor- „Zauberflöte ' an die Wand. Immer sucht sie auch
den, und ihre vielseitigen, durchaus ursprünglichen in Stadt und Land die Menschen in ihrer beruflichen
Anlagen konnten sich früh entwickeln. Schon als Tätigkeit zu beobachten und in farbigen Skizzen fest-
Schülerin zeichnete die Künstlerin alles Lebendige zuhalten, so daß sich der Natursinn an der W irklich-
auf, was ihre Phantasie und Beobachtung reizte, und keit übt. während die Phantasie diese erworbenen
besonders gern suchte sie den Zoologischen Garten Kenntnisse zu freien dekorativen Bildungen ver-
auf. um die Tiere in ihren spontanen Bewegungen knüpft. Aus dem Festzug des Tages der Deutschen
zu studieren. Mit fünfzehn Jahren konnte sie das Kunst hat die Künstlerin einzelne Gruppen und Figu-
Belief einer Kreuzabnahme und eine Reitergruppe ren in minutiöser Schärfe geschnitten, daß sie in
von Soldaten frei aus dem Holz schneiden. Da ihr Zinn vervielfältigt werden können. Dabei schwebt
Instinkt auf jedem handwerklichen Gebiet den rieh- der Künstlerin vielleicht als letztes Ziel doch die
tigen Y\ eg zu finden wußte, konnte sie an der Kunst- Landschaftsmalerei vor. die eine schön gewählte
gewerbeschule und im Atelier von E. R.Weiß mehr Landschaft zu einem linear bewegten, aber bildhaft
die allgemeine künstlerische Bildung vertiefen, als geschlossenen Ganzen verdichtet. Seit fünf Jahren
äußere Kenntnisse erlangen. Sabine Lepsius war bald wohnt Sabine Lepsius in München, wo sie nach der
auf allen Gebieten der Graphik, dekorativen Malerei, weiteren Ausbildung bei Anna Simons auch verschie-
Schrift, Plastik und Keramik tätig, wo sie mit der dene Schriftarbeiten ausführte und dabei auch für
leichten Hand überall eine nie versagende Erfindung eine Gaststätte alte Kochrezepte auf Pergamenttafeln,
verband. In feinstem Stich und Schnitt entlockte sie schrieb oder malte. Die eigentliche Liebhaberei der
dem spröden Holz farbig sensible Bilder von Tieren Künstlerin blieben aber immer die Tiere. Für die
und besonders von Vögeln, die im dekorativen Ge- Porzellanmanufakturen in Berlin und München hat
schmack an ostasiatische Blätter erinnern. In Kinder- sie Teller. Tassen und Kannen mit Tieren und Pflan-
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Sieinbockpaar mit Erpel
Modell: Sabine Lepsius. Ausführung: Staatliche Porzellan-Manufaktur Berlin
Zu den Tierfiguren von Sabine Lepsius der Jüngern. Von Ulrich Christoffel
Als Tochter des Berliner Künstlerehepaares Lepsius- und Musikzimmern malte sie in leichten Tönen und
Graef ist Sabine Lepsius die Jüngere von Kindheit fließender Bewegung Pflanzen und Bilder aus der
an mit allen künstlerischen Dingen vertraut gewor- „Zauberflöte ' an die Wand. Immer sucht sie auch
den, und ihre vielseitigen, durchaus ursprünglichen in Stadt und Land die Menschen in ihrer beruflichen
Anlagen konnten sich früh entwickeln. Schon als Tätigkeit zu beobachten und in farbigen Skizzen fest-
Schülerin zeichnete die Künstlerin alles Lebendige zuhalten, so daß sich der Natursinn an der W irklich-
auf, was ihre Phantasie und Beobachtung reizte, und keit übt. während die Phantasie diese erworbenen
besonders gern suchte sie den Zoologischen Garten Kenntnisse zu freien dekorativen Bildungen ver-
auf. um die Tiere in ihren spontanen Bewegungen knüpft. Aus dem Festzug des Tages der Deutschen
zu studieren. Mit fünfzehn Jahren konnte sie das Kunst hat die Künstlerin einzelne Gruppen und Figu-
Belief einer Kreuzabnahme und eine Reitergruppe ren in minutiöser Schärfe geschnitten, daß sie in
von Soldaten frei aus dem Holz schneiden. Da ihr Zinn vervielfältigt werden können. Dabei schwebt
Instinkt auf jedem handwerklichen Gebiet den rieh- der Künstlerin vielleicht als letztes Ziel doch die
tigen Y\ eg zu finden wußte, konnte sie an der Kunst- Landschaftsmalerei vor. die eine schön gewählte
gewerbeschule und im Atelier von E. R.Weiß mehr Landschaft zu einem linear bewegten, aber bildhaft
die allgemeine künstlerische Bildung vertiefen, als geschlossenen Ganzen verdichtet. Seit fünf Jahren
äußere Kenntnisse erlangen. Sabine Lepsius war bald wohnt Sabine Lepsius in München, wo sie nach der
auf allen Gebieten der Graphik, dekorativen Malerei, weiteren Ausbildung bei Anna Simons auch verschie-
Schrift, Plastik und Keramik tätig, wo sie mit der dene Schriftarbeiten ausführte und dabei auch für
leichten Hand überall eine nie versagende Erfindung eine Gaststätte alte Kochrezepte auf Pergamenttafeln,
verband. In feinstem Stich und Schnitt entlockte sie schrieb oder malte. Die eigentliche Liebhaberei der
dem spröden Holz farbig sensible Bilder von Tieren Künstlerin blieben aber immer die Tiere. Für die
und besonders von Vögeln, die im dekorativen Ge- Porzellanmanufakturen in Berlin und München hat
schmack an ostasiatische Blätter erinnern. In Kinder- sie Teller. Tassen und Kannen mit Tieren und Pflan-
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