weisen, aber auch wenn man von
diesen „kunstpolitischen Doku-
menten'", die der Maler 1934 ver-
öffentlicht hatnichts wüßte.spürte
man die Leidenschaft seines idea-
listischen Standpunktes aus sei-
nen Bildern wehen.
Heinrich Altherr ist Basler. und
innerhalb des alemannischen
schweizerischenKulturkreisessind
die Linien unschwer zu erkennen,
die von seiner Kunst zurückfüh-
ren zu Kodier und zu Böcklin. die
ebenfalls kämpferische Naturen
waren und mit denen sich Althen-
eigenartig berührt in seiner zu-
gleich realistischen und visionären,
zugleich lebensbejahenden, dem
Wirklichen und Menschlichen zu-
gewandten und wieder apokalyp-
tischen, symbolischen Kunst. Aus
dem Erleiden des Lebens und der
Welt und unter der Last der gei-
stigen Verantwortung wird der
Künstler zum kraftvollen Erwek-
ker und Aufrüttler in seiner Zeit.
Sein äußeres Leben verlief in ein-
fachen Bahnen. Altherr wurde am
11. April 1878 in Basel geboren.
Zwei seiner Brüder wandten sich
ebenfalls künstlerischen Berufen
zu. Die Anfänge der Studien führ-
ten den jungen Maler zusammen
mit seinem Freund Karl Burck-
hardt nach München und von
München nach Born. Dort trenn-
ten sich die Wege der Freunde.
Burckhardt wurde Bildhauer, Alt-
herr aber erwachte zum Bewußt-
sein einerBestimmung,dieihnvon
dem Formerlebnis der Italiener
fort zum nordischen Erlebnis der
Farbe und des Helldunkels führte.
Wenn ihm das alte Born etwas zu
sagen hatte, konnte es nur das Born
des Michelangelo und Caravaggio
sein. Er kehrte bald nach Basel
zurück und wandte sich von dort
im Jahre 1906 nach Karlsruhe, wo
er sieben Jahre tätig war, bis er
1915 einen Buf an die Stuttgar-
ter Akademie erhielt. Stuttgart
wurde nun zur Stätte seines künst-
lerischen und erzieherischen Wir-
kens, und in den nächsten 25 Jah-
ren entstanden dort alle seine
Hauptwerke. Nachdem er sein Le-
benswerk nicht abschließend,aber
zusammenfassend in dem Wand-
bild des „Jüngsten Gerichtes" in
der Heilbronner Friedenskirche
gekrönt sah, siedelte er 1938 in
die Heimat seiner Mutter nach
Zürich über.
diesen „kunstpolitischen Doku-
menten'", die der Maler 1934 ver-
öffentlicht hatnichts wüßte.spürte
man die Leidenschaft seines idea-
listischen Standpunktes aus sei-
nen Bildern wehen.
Heinrich Altherr ist Basler. und
innerhalb des alemannischen
schweizerischenKulturkreisessind
die Linien unschwer zu erkennen,
die von seiner Kunst zurückfüh-
ren zu Kodier und zu Böcklin. die
ebenfalls kämpferische Naturen
waren und mit denen sich Althen-
eigenartig berührt in seiner zu-
gleich realistischen und visionären,
zugleich lebensbejahenden, dem
Wirklichen und Menschlichen zu-
gewandten und wieder apokalyp-
tischen, symbolischen Kunst. Aus
dem Erleiden des Lebens und der
Welt und unter der Last der gei-
stigen Verantwortung wird der
Künstler zum kraftvollen Erwek-
ker und Aufrüttler in seiner Zeit.
Sein äußeres Leben verlief in ein-
fachen Bahnen. Altherr wurde am
11. April 1878 in Basel geboren.
Zwei seiner Brüder wandten sich
ebenfalls künstlerischen Berufen
zu. Die Anfänge der Studien führ-
ten den jungen Maler zusammen
mit seinem Freund Karl Burck-
hardt nach München und von
München nach Born. Dort trenn-
ten sich die Wege der Freunde.
Burckhardt wurde Bildhauer, Alt-
herr aber erwachte zum Bewußt-
sein einerBestimmung,dieihnvon
dem Formerlebnis der Italiener
fort zum nordischen Erlebnis der
Farbe und des Helldunkels führte.
Wenn ihm das alte Born etwas zu
sagen hatte, konnte es nur das Born
des Michelangelo und Caravaggio
sein. Er kehrte bald nach Basel
zurück und wandte sich von dort
im Jahre 1906 nach Karlsruhe, wo
er sieben Jahre tätig war, bis er
1915 einen Buf an die Stuttgar-
ter Akademie erhielt. Stuttgart
wurde nun zur Stätte seines künst-
lerischen und erzieherischen Wir-
kens, und in den nächsten 25 Jah-
ren entstanden dort alle seine
Hauptwerke. Nachdem er sein Le-
benswerk nicht abschließend,aber
zusammenfassend in dem Wand-
bild des „Jüngsten Gerichtes" in
der Heilbronner Friedenskirche
gekrönt sah, siedelte er 1938 in
die Heimat seiner Mutter nach
Zürich über.