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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 56.1940-1941

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https://doi.org/10.11588/diglit.16489#0379

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NACHRICHTEN ferner: (Fortset zung von Seite 12j

— Aus dem Nachlaß von Georg Sehrimpf waren einige
Zeichnungen mit Mädchenfiguren und Akten aufgestellt, die,
aus den letzten Jahren stammend, eine verhaltene formale
Sättigung zeigten. Das Figürliche verbindet sich in einfachem
Umriß der Fläche, und mit einer gewissen Scheu ist die
Scheidelinie zwischen Natur und Stil innegehalten.
In der „GalerieamLenbachplatz" wurde eine Dop-
pelausstellung für Fritz Baer (1850—1919) und Carola Baer-
von Mathes (1857—1920) eröffnet. Baer gehörte zu den Ma-
lern, die in den Mooren um München intime Landschaften
mit Bäumen, hochsommerliche und herbstliche Stimmungen
von satter Farbigkeit malten, und er hat darin eine eigene
Meisterlichkeit erlangt. Als er 1900 in der Schweiz das Hoch-
gebirge kennenlernte, wurde sein Interesse auf die Freilicht-
malerei der Gebirgshöhe gelenkt, und in originaler maleri-
scher Auffassung hat er die Eisberge mit dem blauen Himmel
und den kalten weißen Wolken in großen Bildern aus dem
Hochgebirge dargestellt. Die Gattin des Malers, Carola Baer-
von Mathes, hat mit feinem Empfinden kleinere Bilder aus
Pasing, Blutenburg, Schleißheim gemalt und einer Naturver-
trautheit Ausdruck gegeben, die auf erfahrener Beobachtung
beruhte. + ehr.

WIEN. Die „Gemeinschaft b i 1 d. Künstler" stellt
sich, obwohl durch viele neu auftauchende Künstler berei-
chert, als ein fein ausgewogenes Kammerorchester dar, von
Buchzeichen bis zu Fresken- und Szenenentwürfen eine kleine
Welt in sich. Vieles bleibt im Gedächtnis: Gunsams und Rich-
lys Selbstporträts, beide Köpfe vom Leben und von der
Kunst durchgearbeitet, Wiener Stadtbilder von Buchner,
Beran-Polly, Habermann, Schölm, H. Schmid, einfühlsame

Zeichnungen von Friederike Rösch, Ella Blaschek, Ther.
Schachner, gute Landschaften von Markus, Potuznik, Schlos-
ser, Suschnik, Eckhardt, Burgenbilder von Ernestine Rotter;
reiche Klein-Graphik von Wunderlich, Storch, Heßhaimer,
Kaiser, Cernajsek, Wittrisch u. a. Fr. Lex erhielt das Gold.
Ehrenzeichen der Gemeinschaft. Die Groß-Plastik ,,Sage'; von
Reder würde man, noch intimer durchgearbeitet, gerne in
einem Parke wiederfinden. Der Bildhauer Nieschlag über-
rascht durch Bühnenbilder.

G a 1. Welz, CD. Friedrich. Eine Nachlese, die aber, wie
alles, was von ihm kommt, dem Beschauer eine Weihestunde
bedeutet. Auf die merkwürdige Übereinstimmung mit chine-
sischen Philosophen-Landschaften wird von Dr. Hareiter
hingewiesen.

Ferd. Andri, geb. 1.3. 1871 in Waidhofen a. d. Ybbs, N.-D.,
wird von der Wiener Akademie, deren Schüler er war und an
der er seit 1918 tätig ist, durch eine sein reiches Lebenswerk
umfassende Ausstellung gefeiert. Er ist durch den späten,
schon lichtfreudigen Naturalismus hindurchgegangen, wo er
einen über das Abbild hinausreichenden Stil suchte (damals
schnitzte Andri auch in Holz humorvolle maskenartige Köpfe,
Spielzeug u. a.), dann durch die zur Abstraktion, zum Symbol
hinaufstrebende Kunst. Zeichnung und Farbe gehen ineinan-
der über, doch überwiegt jene. Alles ist treffsicher, lebendig,
eindeutig. Jedes Bild wie eine abgerundete, erschöpfende De-
finition: die Mutter, in stillem Jubel über das lebendige Wun-
der, das nun auf ihrem Schoß liegt, oder in pathetischer Klage
um das tote Kind; Holzfäller, Bauern beim Heuen und an-
deren Landarbeiten. Ebenso viele Porträts und Bilder von
der Südfront: immer diese liebevolle, taghelle Umgrenzung
des Themas, die auch mit stumpferen Farben füllig wirkt.
Dann eine Steigerung zu den porträthaften und doch monu-
mentalen Evangelisten und zu weiblichen Tugenden, Vor-

Welches Glas ist hier das bessere?

Das des Spiegels? Das des Fensters? Es ist kein Unter-
schied. Das Bild verrät, daß beide gleich gut sind. Die
Spiegelung ist unverzerrt, völlig naturgetreu. Und eben-
so naturgetreu der Blick durchs Fenster; kein Ästchen
ist vom Glas verzerrt. Denn beide Scheiben sind ge-
schliffenes und poliertes Glas, Edelglas, aus dem man
gute Spiegel und gute Fenster macht: Kristallspiegelglasl

\ I Verein Deutscher Spiegelglasfabriken G.m.b.H. Kölrt

— 1940/41.VIII. 3 wir bitten, bei Anfragen und Bestellungen auf unsere Zeitschrift Bezug zu nehmen

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