DOI Artikel:
Söllinger, Ernst: Kunstgestaltung und Sporterlebnis, [2]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.16489#0448
Friedrich Stahl. Andante
Künstlern zur Ergänzung ihrer Beobachtungen und ihres
Studiums am lebenden Objekt dienen sollte. Ich hatte mir
die Aufgabe gestellt, den plastisch schaffenden Künstlern
ein Hilfsmittel zu ersinnen, das ihnen ein Studium der Be-
wegungen unserer Meister in einer für sie besonders auf-
schlußreichen Darstellung ermöglicht. Die Anwendung der
Zeitlupe schien mir hierfür das gegebene Mittel. Der Ge-
danke lag um so näher, als wir im Sport in den Zeitlupen-
aufnahmen schon längst ein äußerst wertvolles Lehrmittel
erkannt haben.
Daß hierzu Zeitlupenaufnahmen, die nur eine Seite erfas-
sen, nicht ausreichen, bedarf keiner weiteren Erläuterung.
Eine wesentlich andere Wirkung sehe ich jedoch in Auf-
nahmen, die eine Figur in der Bewegung gleichzeitig von
4 Seiten erfassen. Ich bitte, sich einmal vorzustellen, daß
diese im gleichen Moment einsetzenden Aufnahmen aus 4,
vom sich bewegenden Objekt gleich weit entfernten Blick-
punkten erfolgen, um danach unter gleichzeitiger Aus-
lösung neben- bzw. übereinander auf die Leinwand proji-
ziert werden zu können. Das Ergebnis dieser zu einem
Schaubild kombinierten Aufnahmen dürfte m. E. den
Künstler interessieren, weil sich ihm hierdurch nicht nur
die Möglichkeit böte, die Bewegungen von 4 Seiten aus zu
betrachten, sondern darüber hinausgehend durch Einhal-
ten des ihm fruchtbar erscheinenden Momentes die mit
diesem Augenblick übereinstimmenden Bewegungen der
(Fortsetzung auf S. 237)
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Künstlern zur Ergänzung ihrer Beobachtungen und ihres
Studiums am lebenden Objekt dienen sollte. Ich hatte mir
die Aufgabe gestellt, den plastisch schaffenden Künstlern
ein Hilfsmittel zu ersinnen, das ihnen ein Studium der Be-
wegungen unserer Meister in einer für sie besonders auf-
schlußreichen Darstellung ermöglicht. Die Anwendung der
Zeitlupe schien mir hierfür das gegebene Mittel. Der Ge-
danke lag um so näher, als wir im Sport in den Zeitlupen-
aufnahmen schon längst ein äußerst wertvolles Lehrmittel
erkannt haben.
Daß hierzu Zeitlupenaufnahmen, die nur eine Seite erfas-
sen, nicht ausreichen, bedarf keiner weiteren Erläuterung.
Eine wesentlich andere Wirkung sehe ich jedoch in Auf-
nahmen, die eine Figur in der Bewegung gleichzeitig von
4 Seiten erfassen. Ich bitte, sich einmal vorzustellen, daß
diese im gleichen Moment einsetzenden Aufnahmen aus 4,
vom sich bewegenden Objekt gleich weit entfernten Blick-
punkten erfolgen, um danach unter gleichzeitiger Aus-
lösung neben- bzw. übereinander auf die Leinwand proji-
ziert werden zu können. Das Ergebnis dieser zu einem
Schaubild kombinierten Aufnahmen dürfte m. E. den
Künstler interessieren, weil sich ihm hierdurch nicht nur
die Möglichkeit böte, die Bewegungen von 4 Seiten aus zu
betrachten, sondern darüber hinausgehend durch Einhal-
ten des ihm fruchtbar erscheinenden Momentes die mit
diesem Augenblick übereinstimmenden Bewegungen der
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