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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 56.1940-1941

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https://doi.org/10.11588/diglit.16489#0458

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dem zarte weiße und bläuliche Farben das Gegenständliche kreis holen. Dazu kam der hier gegebene Einfluß des franzö-
gestalten, ferner die saftvollen Blumenpastelle von Hans Spei- sischen Impressionismus, wiewohl sich die ernsthaften Künsl-
del. Die figürliche Bildhauerei ist durch Johannes Schiffer (je 1er vor schrankenloser Hingabe an französisches Wesen be-
eine herbgeformte, schlanke Jünglings- und Mädchengestalt), wahrt haben. In erkennbarer Einheitlichkeit prägt sich in
durch Anton Graueis „Zuneigung" (ein nebeneinander knien- ihren Werken ein eigenpersönlicher Charakterzug aus. Mit der
des Liebespaar), durch Milly Stegers „Antigone und Ismene" Farbe gehen sie nicht zimperlich um; sie neigen vielfach zu
und andere vertreten. Die bewegte Plastik breitet sich in dekorativer Wirkung. Besinnlichere Naturen gehen den Stim-
langer Skala von den streng gemessenen Gestalten Ludwig mungen der elsässischen Landschaft nach; andere erfassen
Kaspers bis zu den sehr bemerkenswerten Tanzfiguren von Volkstypen und Volksbräuche in ihrem heimatlichen Aus-
Lore Friedrich-Gronau; das Porträt von Georg Kolbes durch- druck. Das Städtebild Straßburgs regt viele Künstler an. Wir
geistigtem Bildnis seiner Tochter zu dem erstaunlich charak- nennen: Stoskopf, Kamm, Beecke, Hueber, Haffen, Müller
teristischen Kopf des Dr. Karl Mey von Walther Wolff, bis Valentin, Leschhorn. Zwei Gedächtnisausstellungen sind Künst-
zu den von Vitalität sprühenden Mädchenköpfen von Lorenz lern gewidmet, die lange im Elsaß tätig waren: dem eigenarti-
Zilken. Auffällig und vielleicht nicht ganz absichtslos, son- gen, nach allerlei Lichtwirkungen hungrigen Heinrich Ebel
dem zu ähnlichen Ansprüchen aus dem Publikum ermun- und dem vor allem in Arbeiterbildern ungewöhnlichen Lothar
ternd. ist die große Zahl von Kinderköpfchen, die durchweg von S e e b a c h. Ansonsten trägt die Kunst am Oberrhein, die
eine reizvolle Sachlichkeit und radikale Abwendung von jeg- vom Malerhandwerk in den Städten Mannheim, Karlsruhe
lieber, konventioneller Süßigkeit bekunden. Fritz Hellwag und Freiburg stark bestimmt wird, auch in der diesjährigen

Ausstellung, in der die Landschaft vorherrscht, ihren typi-
schen Wesenszug. Hervorragend die bildhauerischen Arbeiten

NdchrichtSn von Pr°fessor Schließler. Der Rheinübergang bei Breisach ist

von Karl Vocke dargestellt, lebendig zumal in den Aquarellen.

W. Oeser

BADEN-BADEN. Baden-Baden hat auch in diesem Jahre die *
Oberrheinische Kunstausstellung aufgenommen. Die Zusam-
menfassung der künstlerischen Kräfte des Oberrheingebietes BERLIN. Die im Hauptteil unseres Aprilheftes bereits aus-
wird dadurch ausgezeichnet, daß die elsässischen Künstler führlich besprochene Ausstellung „Flämische Kunst
nicht mehr nur als Gäste erscheinen. Ihre Arbeit ist ein Teil der Gegenwart" wurde in erweiterter Form in der „Ber-
des deutschen Kunstschaffens geworden. Bei der Auswahl der liner Kunsthalle" (früher Haus der Kunst, Hardenbergstraße)
Bilder hat man die Lage nicht übersehen, in die die elsässi- wiederholt und wird vermutlich künftig auch in anderen
sehen Künstler durch den Abschluß vom Reich gedrängt Städten des Reichs gezeigt werden. Als Veranstalter zeichnet
waren. Sie mußten Anregung und Gestaltung im wesentlichen die Reichshauptstadt im Zusammenwirken mit der Deutsch-
aus ihrer Heimatverbundenheit, aus ihrem persönlichen Um- Vlämischen Arbeitsgemeinschaft „De Viag" und dem „Volks-

Neuerscheinung 1941

Anton Dörfler

Die sdjöneTVürzburcjerin

Roman. 198 Seiten. Leinen RM. 4,80

Eine tief beseelte Dichtung von hochbeschwingter Form
und Gedankenfülle legt Anton Dörfler vor, dessen Roman
„Der tausendjährige Krug" mit dem Volkspreis für deut-
sche Dichtung ausgezeichnet ward. Inmitten des an Schön-
heiten wie Geheimnissen üppigen Kulturreichtums der
alten mainfränkischen Residenz reift in starkerVerinner-
lichung aller Begegnungen und Erlebnisse ein junges
Mädchen aus dem traumhaften Dasein behüteter Jugend
zur Blüte ihrer fraulich-mütterlichen Bestimmung heran.
Als Beate Holdanger in schicksalhaftem Überschwang der
Hilfsbereitschaft ihre Daseinserfüllung in künftiger Kolo-
nialarbeit sucht und voll beseelter Hingabe mit gleich-
planenden Mädchen gestrafft und hochgemut sich darauf
vorbereitet, wächst die schöne Würzburgerin wie ein
Sinnbild edlen deutschen Frauentums zu jener Mütter-
lichkeit empor, die fern des Volkes dem weltgestaltenden
Manne die heimat-und kulturverwurzelte Hüterin einer
neu geadelten Liebe und Ehe sein will. Stoff und Ge-
staltung vollenden sich in Dörflers schöner, formen-
reicher Sprache zu einer hohen Dichtung.

r War* D ur c Ii j e de Buchhandlung zu beziehen

rpf* Vertat) Qeorg Westennann, Braun schweig

—iDeutfdjßa ® Opernhaus—

4 Stnfome^Konzertc

(Spielzeit 1941/42)
öes Orchefters öes Deutfchen Opernhaufes
Dirigent: GencralmurtRöirelvtor Ärtur Rother

1. Konzert 15.0IU.1941

Solifttn:
Gioconöa öe Vito (Geige)

2. Konzert i.Dez.1941

Solifttn:
Rofl Schmiö (Klaoier)

Nationalmufihpreisträ'gcrin 1?39

3. Konzert 15. Jan. 1942

Solift:
Enrico Mainaröi (Cello)

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Georg Kulcnhampff

(Geige)

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