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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 2.1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.3550#0420

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von Geheimrat Prof. Raschdörff — fast so schön nennt
wie die bewundernswerte Kuppel des Doms vonSt. Peter,
und man wird es gewiss als sehr unglücklich erachten,
dass er bei einer Aufzählung der wenigen merkwürdigen
Bauwerke Berlins aus älterer Zeit das Schauspielhaus
Schinkels vergass.

*

Anlässlich der Eröffnung des Kaiser Friedrich-
Museums beabsichtigt der Kaiser Friedrich-Museums-
Verein, das Bildnis des Geheimrats Bode in das Direktorial-
zimmer zu stiften. Auf Wunsch Bodes wird das Porträt
von Liebermann gemalt.

#

Ein ungemein liebenswürdiges Schreiben des Prinzen
von Preussen, des späteren Kaisers Wilhelms des Ersten,
ist jetzt zum Vorschein gekommen. Der Prinz wünscht
darin, sein Correspondent möchte sich über eine vom
Prinzen angefertigte Zeichnung nicht moquieren, er
habe mit einer im Planzeichen ungeübten Hand ge-
zeichnet, er bitte, über die Detail-Ausführung ein Auge
zuzudrücken.

Gegensätzlich wirkt, wie jetzt der König von Eng-
land den Mitgliedern der londoner Academy einen von
ihm geschätzten Porträtmaler aufdrängen wollte. Die
Mitglieder lehnten ihn ab. Der König besuchte darauf
die Ausstellung der Academy und Hess sich von dem
von ihm geschätzten Porträtmaler begleiten.

Unter der Bezeichnung „Ausstellung Kurfürsten-
damm" wird sich eine Gesellschaft bilden, die ein Grund-
stück auf dem Kurfürstendamm 208—200 kaufen will,
Sie wird für die Erlangung von Bauplänen eine be-
schränkte Konkurrenz ausschreiben. Zu Ausstellungen
soll das Haus an die Secession und an den deutschen
Künstlerbund auf eineReihe von Jahren vermietet werden.

*

Ein ausgezeichnetes Bild Leibls wird die Schätze der
Nationalgalerie vermehren. Es war seit der pariser
Weltausstellung von 1889 verschollen und ist in Brüssel
wieder aufgetaucht. Im Hintergrund hatte der Vor-
besitzer die hellen Stellen übermalt und durch einen
trüben Firnis das Ganze verunstaltet. Das Bild ist ge-
reinigt worden und strahlt in vollkommener Reinheit.
Es zeigt eine Dachauerin mit ihremTöchterlein. Wunder-
voll ist das Gesicht der Frau gemalt, prachtvoll auf dem
schwarzen Kleide das Gehänge silberner Kettchen. Die

Entstehungszeit des Bildes ist der Anfang der siebziger
Jahre. Es ist jedenfalls vor 1875 entstanden. H.

NICOLAUS FRIEDRICH, BOGENSPANNER

BERLINER SECESSION

NEUE BATTIKS

Im Lichthof des Kunstgewerbemuseums zeigte eine
interessante kleine Sonder-Ausssellung eine Kollektion
Battiks, die in der altjavanischen Technik von Herrn
und Frau Fleischer-Wiemann hergestellt wurden.

Man kennt diese reizvolle koloristische Stoffbe-
handlung, die viel weichere, [abgetöntere Mischungen
erreicht als sie dem Druckverfahren möglich sind. Aus

^ZI
 
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