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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 6.1908

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Heft 7
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Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4705#0316

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KUNSTAUSSTELLUNGEN

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e r 1 i n. Bei Eduard Schulte gehörte der Märzmonat
drei Münchenern, Freiherrn von Habermann, Kaul-
bach und Robert Weise. Unter sich sehr verschiedene
Persönlichkeiten; doch auch wieder verwandt durch die
Einwirkungen der Münchener Atelieratmosphäre, denen
sich scheinbar niemand ganz entziehen kann. Habermann
ist unter ihnen das stärkste Maltemperament. Die Bra-
vour seines Pinsels, die ihn früher zuweilen der Meister-
schaft nahe brachte, verführt ihn jetzt zu einer fast
skurrilen Bewegtheit. Das Publikum steht kopfschüttelnd
vor den plakathaft kecken Silhouetten seiner oft sehr gut
in den Raum komponierten Gestalten, vor dem grellen
Gewieher und Gezüngel seiner sich schlängelnden Linien.
Es kümmert sich nicht um das im Manierismus Haber-
manns enthaltene Talent und geht zu Kaulbachs all-
gemeinverständlicher „Vornehmheit" und altmeisterlich
sentimentalisierter Deutlichkeit hinüber, wo es einen Ab-
glanz des distinguierten Genusses wiederfindet, den es
sich in der englischen Ausstellung drüben am Pariser
Platz vor wenig Wochen so erfolgreich suggeriert hat.
Oder es verweilt anerkennend vor Robert Weises Damen,
die gross immer in einer gobelinartigen Landschaft stehen
und auch von fern, aber ins Biermünchnerische übersetzt,
an die englische Gesellschaftskunst erinnern.

In den Räumen der Akademie der Künste ist es nach

dem lauten Erfolg der Engländer sehr still geworden.
Man findet dort das Lebenswerk zweier Achtzigjährigen,
Fritz Werners und Louis Jacobys. Überjacoby ist nicht
viel zu sagen. Ein „guter Freund und Kupferstecher".
Werner stand ganz unter Menzels Einfluss. Er über-
menzelte oft noch die kleine Exzellenz, indem er sich

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MAX KLINGER, RADIERUNG

U SG. IM COMMETERSCHEN KUNSTSALON, HAMBURG

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