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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 54.1903-1904

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Heilmeyer, Alexander: Brunnen und Brunnenkonkurrenzen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7291#0111

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Brunnen und Brunnenkonkurrenzen.

Details hängt, da doch nicht einmal
die Verwendung der Skizze gesichert
ist? Enttäuschungen können nicht aus-
blciben, und die Depression, die sich
öfter unter den Künstlern nach der
Entscheidung von Wettbewerben ein-
stellt, findet darin eine natürliche Er-
klärung. freilich kommt es auch sehr
darauf an, welchen Standpunkt die
Jury dem Werke gegenüber einnimmt.

Es ist selbstverständlich, daß man zu
diesen: Amte nur Künstler mit ab-
geklärten: , reifen: Urteil, die durch
Bewußtsein und Einsicht in das Wesen
der Sache allen Anforderungen ge-
wachsen sind, wählt. Jeder Wit-
bewerber muß zur Jury unbedingtes
Vertrauen fassen können, auch wenn
er sie nicht kennt.

Da es zumal bei einer Ideen-
konkurrenz leicht vorkommt, daß ein
fruchtbarer künstlerischer Gedanke auf
verschiedene Art in inannigfaltigen
Formen gleich gut vertreten ist, so ist
es billig, daß n:an eine Anzahl von
Werken, die sich eingehend mit der
Lösung des Problems beschäftigten, entsprechend
belohnt; ganz besonders, wenn zun: Wettbewerbe
eine eigene Einladung ergeht. Die Sache läßt sich
dann nicht mit der üblichen Preisverteilung ab-
machen. •— —

Nun zu unseren Wettbewerben. Auch diese
kann man unter den: Gesichtspunkte der Förderung

,8<,. von Fjugo Kaufmann; 2. Preis. (VJ6 der wirkt. Gr.)

künstlerischer Interessen betrachten. Die Zeitschrift
will nämlich vieles Tüchtige, das die Wettbewerbe
zutage fördern, und den: die Skizze nur ein ephemeres
Dasein sichert, durch gute Abbildungen dauernd fest-
halten. Diesem Bestreben stellen sich allerdings oft
große Hindernisse ent-
gegen, die n:it den:
beliebten Verfahren,

Wahrung des Autoren-
geheimnisses, innig zu-
fannnenhängen. Der
Kenner findet aber
doch fast jeden heraus.

Warum also diese
Flucht vor der Öffent-
lichkeit, diese falsche
Scham? Die Anony-
mität ist ein schmuck-
loser Sarg, in den:
man die Hoffnungen
und Wünsche vieler
Künstler stillschweigend
begräbt.

Bei dieser Gelegen-
heit möchten wir auf
einige Bestimmungen
Hinweisen, die anläßlich

,85. von ksirbert Netzer. (V?s d. w. Gr.)

,86. von PH. tvidiner.
(Vis d. w. Gr.)

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