DOI Artikel:
Hildebrand, Adolf: Einiges über die Bedeutung von Größenvorstellungen in der Architektur
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7291#0204
Einiges über die Bedeutung von Größenvorstellungeu in der Architektur.
366. (Passauer Brunnenwettbewerb.) Modell von Max
ls eil »i ater; Architektur von Anton Bach mann.
(V75 de» wirkt. Gr.)
36-t u. 365. (Passauer Brunueuwettbewerb.) Modell von I. Job st.
(265 in V75 der wirkt. Gr.)
Wachen und Träumen. Ts gibt eine Poesie des wachen
Zustandes, in der die reale Ordnung der Dinge festgehalten
wird, und eine des Traumes, die diese Ordnung ignoriert.
Ts gibt aber auch eine Vermischung der beiden Welten,
und es liegt in ihr ein phantastischer Reiz, der die sogenannte
Romantik charakterisiert. Durch die Vermischung entsteht
eine Art Gleichwertigkeit der beideit Vorstellungswelten.
Beide prägen sich als gleich real oder als gleich unreal
eilt; wir verlieren die Grenzen der beideit Welteit und ver-
liereit uns selber in eineiit Halbdunkel, die Register unseres
Bewußtseins gehen durcheinander.
Ganz analoge Verschiebuitg des Maßstabs und dantit
der Vorstellungen kommt auch bei der architektonischen
Gestaltung vor. <£s werden Gesamtmotive oder einzelne
Bauglieder verwendet, um kleinere Gebilde zu formen. <£s
werden z. B. große gotische Turmmotive als Arönung in
kleinem Naßstabe wiederholt. Deutsche Renaissanceschränke
zeigeit ganze Palastfassaden, allerlei Kleinkunst, wie Aäst-
chen, Pokale rc. werden als Bauten en miniature behaitdelt.
Tin bezeichnendes Beispiel ist das Sebaldusgrab von Peter
Bischer in Nürnberg.
Ts treten, wie gesagt, Formen, deren Tntstehung mit
der Konstruktion iiit Großen zusantmenhängt, wie z. B.
Rund- und Spitzbögen — und deren Vorstellung mit einer
gewissen Größe verbunden ist, en miniature auf, und damit
ist der reale Boden verlassen, und das Gras wird, um bei
;ss
366. (Passauer Brunnenwettbewerb.) Modell von Max
ls eil »i ater; Architektur von Anton Bach mann.
(V75 de» wirkt. Gr.)
36-t u. 365. (Passauer Brunueuwettbewerb.) Modell von I. Job st.
(265 in V75 der wirkt. Gr.)
Wachen und Träumen. Ts gibt eine Poesie des wachen
Zustandes, in der die reale Ordnung der Dinge festgehalten
wird, und eine des Traumes, die diese Ordnung ignoriert.
Ts gibt aber auch eine Vermischung der beiden Welten,
und es liegt in ihr ein phantastischer Reiz, der die sogenannte
Romantik charakterisiert. Durch die Vermischung entsteht
eine Art Gleichwertigkeit der beideit Vorstellungswelten.
Beide prägen sich als gleich real oder als gleich unreal
eilt; wir verlieren die Grenzen der beideit Welteit und ver-
liereit uns selber in eineiit Halbdunkel, die Register unseres
Bewußtseins gehen durcheinander.
Ganz analoge Verschiebuitg des Maßstabs und dantit
der Vorstellungen kommt auch bei der architektonischen
Gestaltung vor. <£s werden Gesamtmotive oder einzelne
Bauglieder verwendet, um kleinere Gebilde zu formen. <£s
werden z. B. große gotische Turmmotive als Arönung in
kleinem Naßstabe wiederholt. Deutsche Renaissanceschränke
zeigeit ganze Palastfassaden, allerlei Kleinkunst, wie Aäst-
chen, Pokale rc. werden als Bauten en miniature behaitdelt.
Tin bezeichnendes Beispiel ist das Sebaldusgrab von Peter
Bischer in Nürnberg.
Ts treten, wie gesagt, Formen, deren Tntstehung mit
der Konstruktion iiit Großen zusantmenhängt, wie z. B.
Rund- und Spitzbögen — und deren Vorstellung mit einer
gewissen Größe verbunden ist, en miniature auf, und damit
ist der reale Boden verlassen, und das Gras wird, um bei
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