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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Editor]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 54.1903-1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.7291#0369

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Dom Büchermarkt.

654- Kiffen von Hedwig (5 me [in, Göttingen;
rotes Tnch mit Goldlitzen und blaugrünen Applikationen.
(Vs der wirkl. Gr.)

bracht, daß sie von jedem denkenden Menschen leicht
verdaut und angeeignet werden können. Dem Ver-
fasser kam wohl auch seine 20jährige Lehrpraxis als
Chemiker uitd Maltechniker, die er an den k. k. Aunst-
instituten in Wien ausübt, bei Abfassung des Buches
sehr zustatten.

In dem Buche sind die Farben- und Binde-
mittel der einzelnen Malarten, die Firnisse, die
Malmethoden usw. in verschiedenen Abschnitten zweck-
entsprechend, klar und leicht verständlich bearbeitet;
es wird der Leser in gründlicher 'Weise über die
maltechnischen Fragen belehrt und zur Beherrschung
der Technik angeleitet.

In einer Art Vorrede legt der Autor den Stand
der Maltechnik, wie er heute noch ist, klar und tritt
auch für die von der „Deutschen Gesellschaft zur
Beförderung rationeller Malverfahren" in München
vertretenen Bestrebungen entschieden ein.

Das vortreffliche Buch empfehlen wir jedem
Maler, der sich über feine Technik belehren will,
aufs wärmste; es verdient seinen Ehrenplatz in der
Fachbibliothek des Aünftlers wie des Dekorations-
malers, es gehört in jede Bibliothek der einschlägigen
Lehranstalten, wie der Fachvereine, Malerinnungen rc.

A. W. K.

ilh. Zimmermaiin, Chemiker und Lehrer an
der Handwerker- und Aunstgewerbeschule in
Barmen. Das Beizen und Färben des Holzes. Verlag
Wilh. Zimmermann, Barmen (Adolfstr. (0). Preis
f,50 M. (kann auch durch die Verleger der Fach-
zeitschriften bezogen werden).

Holzbeizen haben dein Anstrich gegenüber immer
den großen Vorzug, daß sie die natürliche Maserung
des polzes nicht nur sichtbar lassen, sondern auch je
nach Bedarf noch mehr hervorheben. Das Bedürfnis,
pölzer zu färben, ist in den letzten Jahren mehr als
je gewachsen; man will in der Färbung der Möbel

möglichst unabhängig von der natürlichen polzsarbe
fein, d. h. man will die Möglichkeit haben, das polz-
werk durch Beizung mit seiner Umgebung in Harmonie
zu bringen. Diesem Bedürfnis kommt das obenge-
nannte, nicht sehr umfangreiche aber gehaltvolle Büch-
lein entgegen; es ist kein Rezeptenbuch, wie es manche
gibt, in denen wahllos und unverstanden Bewährtes
und Unbewährtes ausgespeichert ist. Ein Mann der
Tischlerpraxis gibt darüber folgendes Urteil ab:
„Tin sehr praktisches Buch, welches sich durch klare,
knappe und doch übersichtliche und leicht verständ-
liche Anordnung des Textes vorteilhaft auszeichnet.
Man überzeugt sich sofort, daß der Verfasser ein
Mann von praktischen Erfahrungen ist. Alle theore-
tischen Weitschweifigkeiten sind absichtlich vermieden,
so daß der Praktiker ohne besondere Mühe die an-
geführten Rezepte leicht und billig Herstellen kann."
Das Buch verdient eine bevorzugte Stelle im Rüst-
zeug des Uunsttischlers.

ieser und Deeg: Einfache moderne Möbel. Eine
Sammlung meist ausgeführter bürgerlicher
Zimmereinrichtungen. 80 Tafeln in Mappen kom-
plett 20 M. Verlag von Gtto Maier in Ravens-
burg. Pest 3—3.

Wir haben schon früher (Iahrg. (902, S. 5^7)
auf diese Entwürfe hingewiesen und beschränken uns
heute darauf, zu bestätigen, daß das damals aus-
gesprochene Urteil auch gegenüber dieser Fortsetzung
der Lieferungen aufrecht erhalten werden kann. Der
Vorwurf, den man andern modernen Möbeln so oft
mit Recht machen kann, daß sie nämlich zwar ein-
fach aussehen, aber wegen ihrer komplizierten Uon-
struktion teuer werden, trifft hier nicht zu; man kann
daher ohne derartige Besorgnisse auch den weiter-
hin zur Veröffentlichung gelangenden Möbeln der
beiden Genossen entgegensehen.

raul, Dr. Räch. — Die Pflanze in ihrer deko-
rativen Verwertung; aus Anlaß der Aus-
stellung im Aunstgewerbemuseum zu Leipzig heraus-
gegeben. Verlag von I. I. Weber, Leipzig. (flOP
Preis 6 UI.

Man kann über den Wert des Pflanzenstudiums
für die dekorative Aunst nur insoferne verschiedener
Meinung sein, als der Grad des Pflanzenstudiums,
das Gewicht, das ihm bei der Gestaltung irgend
eines Gerätes beigelegt wird, Schwankungen unter-
liegen; hat doch erst vor kurzem einer der eifrigsten
Befürworter des Pflanzenstudiums, Perm. Gbrist,
sich veranlaßt gefüllt, auf dis Gefahren des allzu
weit getriebenen Pflanzenstudiums aufmerksam zu
machen. Sicher aber hat sich der umsichtige Leiter
des Leipziger Kunstgewerbemuseums durch die Ver-

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