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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 15.1935

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Heft 2 (Februar 1935)
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Gottschow, Albert: Rudolf Koch, geboren 20. November 1876 zu Nürnberg und gestorben 9. April 1934 in Offenbach am Main
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https://doi.org/10.11588/diglit.28171#0038

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liarden von Abdrucken wcrdcn die Spuren unsercr Arbcit
jn die fcrnsten winkel unseres vaterlandes und übcr die
weitcn Mecrc getragen.

Vie

-4- ^ulHeck-l-

Abb. 7

wir sind,Kandwcrkslcute und haben dem Tage ;u die-
nen und unmittclbarc Dcdürfniffe ;u befriedigen. Das
Geräusch dcr Gießmaschinen und der Druckerpressen reißt
uns in jcder Minute aus weltfernen Träumen in den
lebendigcn Alltag. Und weil wir unsere Arbeit liebcn,
darum haben wir auch den Glauben, daß uns die Zukunft
wird gcltcn laffen, trotz der Geringfügigkeit der Dinge,
die wir hervorbringen." ' ^

Dicses Lckenntnis Rudolf Rochs besiegle noch ein Bild

Nachwort ;ur U n t c r r i ch t s p r a p i s
von A l b. Gottschow

„Dic Gcwöhnung an cinsachc Formen crschcint gerade
fiir wcrdcndc Handwcrkcr vo» großcm wcrt;" sie ist gc-
radc;u für jcdcn wcrdcndcn Mcnschcn von wcrt. was
ich in dicscr Hinsicht mcinc, dcute für dic Ubungen im
Zcichncn vor dcr Natur und ;uglcich im Runstbctrachten
dic 2lbbildung s an.

1





- -




»r>r>.-> -

Einc Untcrsekundancrin schnitt )y;o dirsen «
bel cincs Hauses ihrer Vatcrstadt aus derM
lung; sic hattc vorher vor dcr Vtatur
Ski;;cn abcr vor dcr Herstcllung dieses DlatdttA
geben. Dic Abb. 5 und 7 kanntc sie nicht. Sie «vird
ihrem chrlichcn Ringen um den Zusammcnkiang rmfachkr
Linicn und Formen heraus ohnc weitcres ein Verstchtdttid
für die mcisterhaften Lösungcn dcr Abb. 5 imd.? NNd
damit cincn Dlick für gute künstlcrische Arbeit unserer
Zcit liaben. Solchc Dlättcr könncn ihr auch zeigen, daß
cs mittcn in cincr Zcit, wo dic Unkunst sich breit machte
und macht, hicr und da doch Männer gab und gibt, die
cinfach und dcutsch fühltcn und fühlen und künstlerisch
klar und fchlicht ;u bildcn verstandcn und vcrstehen.

Auch was dic prcußischcn Richtlinicn von der präkti«
schcn Scite unsercs Unterrichtcs her für die Runstbe-
trachtung in Mittclklaffcn getan wiffen wollen, liegt in
der Ubung dieser Untcrsekundancrin; es wird durch solche
libung „die Anschauung vom wesen des Runstwerks"
durch Nachbilden aus der Vorstellung „geklärt und be-
festigt"; es lernt die Schülerin durch diese Übung sehen,
„wie Zeiten mit gefestigtem Stilgefühl gestaltet haben,"
und sie sieht sich durch diese Übung langsam in „die pro-
blcme architektonischen Gestaltens" hinein, so daß diese
nachher auf der Gberstufe, wo sie nach den Richtlinien;ur
Sprache gebracht wcrdcn sollcn, mit Erfolg behandelt
werden können. "

Für das vsachschaffen aus der Vorstellung eignen sich
allerdings nur werke, die so beschaffen sind, daß Schisier
sie verstehen ünd nachbilden können. Und eben deshälb ist
„dic Gewöhnung an einfache Formen" so viel wert ünd
pädagogisch richtig. Rönncn doch sclbst Degabtc, wenn sie
im Anfang dcs Bildcns und Gestaltens stehen, zunächst

ÄS
 
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