Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]: Kunst und Jugend (N.F. 15.1935)

Dic Gipsform zcrsprinxit schon bci inaßicicr <>itzc, lst
also ungccignct znm L>achcir wir schafscn uns von dcr
gcöltcn Nctiativsorm cinc positivsorm durch 2lusclicßcn
mit Gips, nachdcm ivir um dic Form cincn t jZcntimctcr
breitcn plastilinrand Iicrumiiclcch babcin Von diescr
positivform könncn wir wicdcr tTrcciativformcn in Ton
abdrückcn. Ein dünncr Tonstrcifcn wird 2—; ^cntimctcr
überstchcnd um dic Tonform hcrumciclcgt (Dcfcstigunci
mit Schlickcr). Gcbrannt und schwach glasicrt crhalten
wir cinc daucrhaftc Dacksorm.

(über Bcrcitunci dcs Auchcntcicicö und Bcmalung des-
sclbcn maci cinc Dainc bcrichtcn.) Zum Muttcrtaxi, Gonn-
wcnd- und Erntcdankscst, zum St. Martins- lind vlikolaus-
tag, zu wcihnacht, Ncujahr und wstcrn habcn wir solchc
Formcn gcschafscn. (Sichc 2lbbildung.)
warum ich dicsc Formcn anscrticicn licß;

Zunächst wolltc ich den Rindcrn dic Möglichkcit gebcn,
durch gcistigc Durchdringlinci eincs ncucn wcrkstofscs in
kindgcmäßcr, artcigcncr Form ihrc Rräftc ;u crproben
und ihrc klcincrcn oder größcrcn Anlagcn und Fähigkeiten
von ihrcr Entwicklungsstusc aus in sclbsttätiger Arbeit
weitcr ;u entsaltcn. Nur durch organischcs wachstum
arteigcncr Formen aus den Rrästcn des Volkes (Volks-

tums) könncn wir unscr Dolk ;u eincr neuen Fornigesin-
nung führcn.

Ein cigcncr wcrkauftrag aus dem Lebenslauf und
-raum des Aindcs solltc ;ur Verwurzclung im Volkstuin
crzicticn hclfcn. Durch Vcrsinnbildlichung des täliigen und
fcstlichcn Lcbcns in eincm kleinen wcrk sollte die Seele
dcs Rindcs wicder ;um Guellgrund wahren, echten Volks-
tunis wcrdcn. Durch dieses wahrc volkhafte Tun sollten
dic uralten Zusammcnhänge mit Blut und Boden, mit
Volkstum und Gcmeinschast, mit Väterbrauch und Vätcr-
glaubcn Icbcndig wcrdcn, um den ursprünglichen Sinn
eines stcrbcndcn Brauchtums aus Schutt und Trümmern
ncu erstchcn ;u lasscn.

Durch cigenc formschöpfcrischc Lctätigung follte ein
klcincs Stück künstlerischer Rultur in das tägliche Lebcn
dcs Rindes getragen und das für eme allgemeine Volks-
kultur unerläßliche wertgefühl geweckt werden.

Durch Rückbesinnung auf die hohen geistigen wcrtc aus
dcm nationalen Erbgut — besonders aus die vcrinner-
lichten, aus Secle und Geist entstandenen werte der Volks-
kunst follten die überzeitlichen werte artgemäßer, geistes-
verwandter Runst als Grundlage dienen, einer neuen völ-
kischen Idealen entsprechenden Volkskunst den weg zu
bereiten.

Hackmoöel aus Getlorf

Es gibt m
steins selb
kunstvolle, retchgegl
sance und LaveÄ
wahrscheinlich at«
gchandelt wuvbe»

HMkst bez ' °
schrn Haushalten
7^ 2m Dithmars,

E Air zuerst
liegenden Gebilde
drn waren, wo osi
manchmal ungeschsächt vnd 1
auch klar ausgeformt in einem
— wie wir auch die ersten Ar
erhalten.

Dcr Vogel zeigt am besten, daß zunachst
im Gan;en eingetieft, d. h, gradwandig versenkt
Das ist noch kein Sich-Hineinbuckeln und -runden, sonvr»» ,.2
„im größten Unterschied" herausgehoben, was beimLuchen
selber „draufliegen" bleibt. Allerdings folgt dem ersten
Hinein schon ein abgestufte» zweitrs: die Federn usw. — ^
also die Binnenzeichnung. .

Das ist bci der Schweinegruppe und der wafferträgerin
nur wenig anders; gleichwohl, schön deutlich ine Rundr
übergehend. . , . 2

Die wafferträgerin habe ich hinzugenommen, «eil sie
bei den Armcn und am Hals deutlich -Schwierigkeiten der
llberschneidung zeigt, -mit denen sich unsre Schülec auch
erst auseinandersetzen müffen. - . -.

Dic drei Model sind (mit noch mehrereN) neueste Ent-
! deckungen, nämlich von Schülern der Volksschule Gettors
> ihrem Lehrer — Hauptlrhrer Trede — der seit wenigen
Iahren ein leeres Llaffenzimmer inein Dorfmuseum ver-
j wandelt hat, sür die Sammlung mitgebracht wordrn-

Die photos machte ich nach „Gipskuchen", die dey Get.

! torfer Helferstudent abformte für die HochsttM: sür Leh-
I rerbildung Liel. . .). >) -'

i wex bringt die nächsteo „unbekannten" Läckmodel» '

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