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Bund Deutscher Kunsterzieher [Editor]
Kunst und Jugend — N.F. 15.1935

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Heft 2 (Februar 1935)
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Umschau / Buch und Bild / Am schwarzen Brett
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https://doi.org/10.11588/diglit.28171#0045

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Staatl. Seminar für werkunterricht

Abtcilung dcs PLdagogischcn Institutes

Leipzig, Scharnhorststr. ro, Fernsprecher ;or?d. Gegr.iöö?.

Das ZieldcrAusblldungistdie planmäßige prak.
tischc und theoretischc Einführung in dic werkunterricht-
lichen Arbcitsgebicte und die Befähigung ;u dercn selb-
ständiger pädagogischer Gestaltung im Sinne nationalsozia-
listischcr Arbcitscr;iehung. Der gan;tägige Hauptlchr -
gang umfaßt dic Arbeit eines Iahres und schließt ab mit
der für das Rcich geltenden ftaatlichen werklehrerprüfung.
Der Eintritt erfolgt ;u Gstern oder ;u Michaelis.

Zur Einführung in Ein;elgebicte und ;ur Er-
werbungcinerhalbenFakultasfür wcrkunter-
richt an höhcren Schulen finden entsprechend;eitlich gelegte
llbungen und Vorlesungen statt, in die der Eintritt ;u Be-
ginn eincs Semcstcrs erfolgen kann.

Nach Maßgabe der staatl. prüfungsordnung werden
als ordentliche Teilnehmer für wenigstens
ein Gemester aufgenommen: Lehrer und Lehre-
rinncn, Studierende, Rindergärtnerinnen, Iugendleiterin-
nen. Außerordentliche Deilnehmer (Hospitanten)
können, soweit Arbeitsplätze verfügbar sind, für kür;ere
Zcit eintreten.

Ferien finden statt (vorbehaltlich anderweiter reichsge-
setzlicher Regelung): Am Sommer: ). August bis 15. Scp-
tember, pfingsten S Tage, weihnachten 14 Tagc.

praktischer Unterricht.

Papier- und p a pparbeit: Gestalten mit Papier
und Pappe, flächen- und körperhafte Darstellung von Ge-
brauchsgegenständen und Lehrmitteln für Schule und Haus.
Herstcllung von Schmuckpapieren, Bucheinband mit beson-
derer Lerücksichtigung der Bedürfnisse dcr Schule.

Hol;arbeit: Gestaltung einfacher Hol;arbeiten nach
Gebrauchs;weck und Materialbedingung. Der Lehrgang
stellt fich bei der wahl der Gegenstände vornehmlich in dcn
Dienst der Schulprapis: Hilssmittel für Schule und Haus,
Lehr- und Lernmittel. ) ,. / > '

M e t a l l a r b e i t i Draht- und Blecharbeiten ;ur An-
fertigung von Lehr- und Lernmitteln, von Bcschäftigungs-
spielen und Gebrauchsgegenständen. Rleinere Schmiede-
arbeiten, Lötverfahren, Herstellung von Rleinwerk;eugen,
Metalltreiben, -ätzen, -färben.

Zeichnen: Renn;eichnende Stoffe äus dem Gesamtunter-
richt; sachlich richtig und ;eichnerisch ;weckentsprechend; ejn-
fache werktcchnische und plastische Gestaltung für den Ge-
samt- und Sachunterricht; graphischc Übungen.

. Formen, Arbeiten am S a n d k a s t e n : Gestal-
ten in Ton, plastilin und Sand.

werk;eichnen als Grundlage technischer Gestaltung.

Schrift: Einführung in die Hauptschrifttypen unter
Derücksichtigung des ornamentalen Lharakters der Schrift.

werklchrc: Vorlesungcn über wcrkgestaltung,
Eigengcsctzlichkcit von Matcrial, wcrk;eug und Dechnik.

Lehrprapis: Übungcn mit Schülern in dcr Schüler-
werkstatt dcs Scminars.

Dic planmäßig angcsetzten übungen und Vorlesungen
sind für Teilnehmer des Hauptlehrganges, sofern sie sich
der staatlichen prüfung unter;iehen wollen, verbindlich.

Unterrichtskosten.

1. Hauptlehrgang: Unterrichtsgeld vierteljährlich
zo RM. Haftpflichtversicherung halbjährlich 1 RM. Ein-
schreibgcbühr 0.50 RM. Material ;um Selbstkostenpreis.

r. Die übrigen Lehrgänge: Untcrrichtsgeld
halbjährlich für cinen ;wei- oder dreistündigen Lehrgang
ö RM. Matcrial je nach Verbrauch r—0 RM. Haftpflicht-
versicherung 1 RM.

Größere, w e r k ; e u g e stellt das Seminar und erhebt
bei ordnungsgcmäßem Gcbrauch keine besondere Gebühr.
Rleinere^wcrk;euge (Schcren, Meffer, Fal;b'eine, Zeichcn-
und Meßgeräte) sind von den Teilnehmcrn selbst ;u bc-
schaffen.

Alle das Seminar betreffenden Anfragen sind an den
Seminarleiter, Leip;ig S ;, Scharnhorst-
straßc ro, Fernsprechcr zoryö, ;u richten.

Neue wege deutscher Heiingeftaltung

Eine bestimmte neue Aufgabe wird heute von der deut-
schen wohnungskunst ins Auge gefaßt: Seelische wärme
mit neu;eitlicher Lebensgestaltung und wohntechnik ;u ver-
binden, Handwerksgeist mit modernem sachlichen Zweckden-
ken in Einklang ;u setzen. Das soeben erschienenen Februar-
heft der Runst;eitschrift „Innen-Dekoration" berichtet ein-
drucksvoll über neue deutsche Heimschöpfungen, die diesem
großcn Ziele nachstrpben. über;eugend tritt der neue Gcist
in dcn wohnräumen des Gtuttgarter Architekten A. L. Rü-
denauer hervor: Behagen, beste handwerkliche Arbeit, tech-
nische wohnhilfen aller Art, überm Gan;en der Zauber
leichtfließendcr, anmutiger Gestaltung, alles in deutschen
werkstoffen und in bester gesellschaftlicher Haltung — so
stellen diese „Einraum-Dachwohnung", diese Ein;elräume
und Ein;eimöbel wahrhaft vorbildliche Leistungen dar.
2ln einem besonders wichtigen punkt setzt die Leistung an,
die der jüngst verstorbene Architekt Dietterle in der neuen
Ätage des Berljner Lcntral-Hotels vollbracht hat: wohn-
lichkeit im Hotel;immer! Nicht technische Geriffenheit
allein, nicht „sachliche" Gestaltung allein lösen diese Auf«
gabe, sondern menschliches und menschenfreundliches Den-
ken, helfendes Denken des Architekten mit dem Blick auf
das, was dem Nebenmenschen, söfern er „Hotelgast" ist,
nottut. Aus ähnlichem Geist hat der Architekt E. Brößler
(Mährisch-Dstrau) seine schönen, stillen wohnräume gestal-
tet. Mit Genuß wird man im selben Hefte der „Innen-
Dekoration" auch die Entwürfe von willy Erb (München),
die wickliche „Raumdichtungen" sind, betrachten; in schlich-
tem Gewande tragen diese Rriegergedächtnishalle, diese
Rlosterpforte, diese farbig fein durchgeführten wohnräume
etwas Musikalisch.Romantjsches an Raumerlebniffen vor.
Ein illustrierter Bericht über Hendirk Sendkers ),Seco-
 
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