Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]: Kunst und Jugend (N.F. 15.1935)

Ltuö.-riss. Paul rveißhuhn

Mvsken miö tMM Hanö

Bcrnländcrcien dic rcichstcn Fundstättcn siir all das, was
uns Rundc vom ältcstcn Volkslcbcn cstbt. Dort erhielten
stch Trachtcn, Spriichc, Tänzc, Bräuchc, Zeichcn, Sagen
zilsaiiinien mit cincm in das Erwcrbslcbcn hineinver-
wobcncn ^andwcrk. N'ir konncn auch sagcn: sie erhielten
stch wcgcn ihrcr eiiclc» Dcrbinduncl mit dem ^andwcrk.
Dcnn cs ist entschcidcnd sür dic Sittlichkcit cines Landcs,
ob allc Dingc scincs Lebcns von den ,Aänden seiner Nlen-
schcn gcsormt stnd:

Sobald dic »Zälidc nach Lciiucmlichkcit vcrlangen, sobald
stc zu ^cbcln und übcrsctzungen greifen, wird stch der
mcnschlichc Gcist au dcr raschcn Derviclfältigung frcucn
und dcn billigcn Erwcrb schätzcn lerncn. Sobald die ^and
stch zurückzicht vom 'Mcrkstoff, vcrlicrt ste die ^errschaft
übcr sxinc Form und auch seinc Gütc. ^andarbeit, die
Gcist und Rörpcrkrast vcrströmcn läßt, ^andarbeit,
dic um ihrcr sclbst willeu, nicht des Erwcrbcs wegen ge-
tan wird, crhält dic Sittc. Mit dcm Verfall der hand-
wcrklichcn Gcsiniiung wird allcs, „was nichts cinbringt",
somit scdc Schöpsuug, jcdcs Rulturleben fallen.

Aber dic Schöpsunclcu von Mcnschengeist und -hand stnd
aus dcm Ulcnschenlebcii nicht wegzudenken. Und wenn der
nichtschöpfcrischc Nlcnsch, der unhandwerklichc, ihrer bc.

Hcxcnmaskc mil warzen und Todmaskk V»«
(Si Iokann und Vcumderg i« »


Lcusclsmaskc aus Holz vom vlikolausspicl (prags, Tirol)

ir kcnnen dic Destrebungen der Gegen-
wart, das dcutschc Brauchtum ;u stärken.
Und wir crkennen auch, wie gcrade diese
Aufclabc des wiedcrgeborenen Deutschla'
cinc dcr schwersten ist. Im folgenden soll versucht werd>
cincn der Gründe für den Vcrfall des Brauchtums auf;i
zcigcn und daran einc kunsterziehcrische Überlegung
knupscn. -'Ä.UW

wcnn man dic spärlichcn Rcst der ehemals üppig
bcndcn dcutschcn Lräuchc und Sitten ins Auge faßt,
könntc man zunäckst mcinen, daß einc Vcrarmung
Volkcs in Notzcit alles das abstcrben licß, was gleich
aus dcm übcrschuß an Lcbcnskraft, aus Übcrschwang .
Lcbcnsncist crstand. Denn Armut lenkt die Gedanken
das Notwcndigstc und schwäckt dcn Lebcnsmut. TVenn
dicscr Gcdankc ricktig wärc, dann müßten die reichen
Gcgcndcn Dcutscklands, dic Gcgenden dcr blühcnden Land.
wirtschaft, der ^ndustrie, auch Gegenden blühenden Brauch-
tums sein. Icdcr aber weiß, daß sich Sitte und Brauch
viel besscr dort crhielt, wo dcr Fortfchritt, wo die wjrt-
schastlickc Aufschlicßung dcr Gcgcnd mit der folgenden
wandlung dcr ansässtgcn Mcnschcn nicht hingelangte. Gft
stnd gcradc armc waldgegcndcn, Sand-, Sumpf- oder

gegen die Auswüchse einzuschreiten! »I^slssee lslre, laisser
pssser"! Das wort »ü'art pöur I'art" beherrschte die
Geister. Dic Runst, diese heilige Gabe an die Mensch-
heit, stand nicht im Dienstc des Gesunden, Schönen und
Edlen, sondcrn im Wienste der zersetzenden Elemente! Alles
Hzcldische und Starke, gcschweige denn eine patriotische Be-
gcisterung stand nicht im Rurs und war verpöpt! Eine
falsche, sentimcntalc unsachliche ^umanität herrschte und
psvchoanälysc war Mode! ,Auch hier wird der Natiö-

. .--WW

jugcnd und im B.d.M. einc an Leib und
und starke Iugend heranzubilden. Da»
Starke — und damit das Schöne, wird
benswertes Adcal dem Volke vorschweben
arischcn Menschen gemäß ist, und wie e»
war. Mit dcr Darstcllung des Gesunden und
die Runst sinncrfüllt wcrdcn und im Volke
gen. Und dann werden die nordischen
Runstwerken, dic unter Förderung Und
mitten in die Volksgemeinschaft
wieder Geist von ihrem Geiste spüren

nalsozialismus wandcl schäffcn. Er wird bewußt eine
gcsünde, artgemäfie Runst fördern. Er wird das wort

von dcr schönen Scele in cinem gesunden Rörper wieder ergreifen und erheben laffen.
aüfgrcifen und den Runstrverken den Vorzug geben, dE: Daß dic dem 7>nhaltc nach hier

den heroischen Geist des Vlationalsozialismus versinnbild- : trachtungsstunde nicht
llchen- wort redcn wolltc, I

Der Staat rst I

...<

rn am werke, in der Hitlcr- rungcn hervorgchcn.

emem verstaubten
dürfte ;u Genüge