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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 15.1935

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Heft 4 (April 1935)
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Reupke, Ernst [Hrsg.]: Richtlinien für die Nationalsozialistische Kunsterziehung, [1]: Auszug aus den Kulturreden des Führers und seiner Mitarbeiter
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https://doi.org/10.11588/diglit.28171#0079

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Gcycn Xasscnvcrpanschuny und
Internationalismus.

„Das kulturelle Dild cines volkes mufi scformt wcrdcn
„ach srinen bestcn Bestandteilen und Dank chrer Art einzig
dazu yeborencn Lrägcrn. — was abcr bcn dazu nicht
Gcborcnen dann an innerem Verständnis fchlt, was sic an
Her; und Seelc nic ;u faffen vcrmögen, das muß durch
dcwußtc Erziehung sie ;um mindcsten in schcucn
Rcspekt vrrsetzen. — Es habcn dahcr ;u allen Zeitcn dic
Weltanschauungen . . . . das Bild des kulturellcn Lcbcns
bcstimmt. Denn „n i e m a l s kann man die Runst vom
Mcnschcn trcnnen. Das Schlagwort, daß geradc sie inte r>
national sci, ist hohl und dumm. — Die Raffc, die dcm
gesamten Leben eincs Volkcs ihren Stempel aufprägt,
sieht dann auch die Aufgaben der Runst mit ihrcn Augen.
Sie löst .... nach ihrem Sinn das Runstwcrk. — Aede
klar ausgeprägtc Raffc hat ihrc eigcne ^andschrift im
Buchc der Runst. —

Es ist abcr klar, daß einc Adce, dic wie dic national-
sozialistische ihr Gedankcngut bewußt von den Bcdürf-
niffen und Erforderniffen der gegcbcncn inncrcn Bcdin^t-
hciten cines VolkeS bcstimmcn läßt, ;um 2lufbau ihres
kulturellcn Lebens sich aus der Vergangenheit ebenfalls
nur solchcr Elemente bedienen soll, dic weniger aus der
welt der künstlich hineingetragcnen Auffaffung, als viel-
mehr aus der des eigenstcn inneren wescns-
kcrncs entstammcn. — Entscheidcnd blcibt nur, daß sich
cin Volk der Ausstrahlung seiner eigenen Erbmaffe be«
dient undnichtdereinerfremden. Esist dahcr
falsch, beim Aufbau einer neuen Rulur Elemente ;u neh-
men, die einst weltanschaulich künstlich eingcführt, abcr
nicht blutmäßig im eigenen Volke verankert erschcincn. —
Das ganze Runst- und Rulturgcstotter von Rubisten, Futu-
risten, Dadaisten usw. ist wcder rassisch begründet noch
volklich erträglich. Es ist höchstens als Ausdruck einer
weltanschauung ;u werten, die vön sich felbst zugibt, daß
dic Auflösung aller Begriffc, aller Völkcr und Rassen, ihre
Vermischung und Vcrpanschung höchstes Ziel ihrcr intel-
lektuellen Urhebcr- und Führergilde ist. Mit der ange-
borencn naiven Unbekümmertheit versucht diese kulturelle
Lrgänzung der politischen Destruktion, als ob nichts ge-
fchetien wäre. den neuen Staat mit ihrcr Steinzeitkultur
;u bcglücken."

Rust: „wenn jeinand mir heute das deutschc Rind ;um
,Aalborientalen erzicht, dann werfe ich ihn hin-
aus. — wenn ein Mensch cs nicht fertig bringt, die Ge-
schichte (und Runst) deutsch zu sehen, dann soll cr
nicht deutscher Lehrer (und Runsterzieher) werden. —
wirklichkeitssicher und mutig stehen wir zu den
Grundkräften unseres Volkes, ;u Blut und Loden, zu Volk
und Raum und beginnen dort von neucm. — was für
Geschichte gesagt ist (siehc Rasseerlaß), gilt entsprechend
für Deutsch, R u n stu n t er r i ch t und auch Singen."

4- Gegen Intellektualismus.

«Aitler: „Da dic Maffc eines Volkes aber nicht aus
überzüchteten Denkern, sondern gesunden, natürlichen Men-
schen besteht, fußt die Rraft ihrer Selbstbehauptung nicht
so sehr in geistigen Erkenntniffen, als im Gefühl der
natürlich en Rraft und der daraus resultierenden
Stärke des Glaubrn s. — Es ist dahcr die erste
Aufgabe e.^yer ncuen, deutschen Runstent-
wicklung, die Stilverkrampfung aufzulockern und ins-

bcsondcrc die Erkenntnis ;u fördcrn, daß es nicht richt
ist, cincr rein konstruktiv wirkenden künstlerischc
Manie ;u vcrfallcn, sondern, daß wir vielmehr d
schöpferische Rraft dcr Nation vorsolchenManicr
hcitcn ;u bcfrcien haben. — Es ist daher auch ei
Irrtum, ;u glaubcn, daß dic schöpferische Urkraft eini
Raffc dic Form ihrer künstlerischen Lußerungen dur>
iirgendein stilistisches Gesctz bestimmt oder reglementic,
crhält. — Es ist dahcr ebcnso wichtig, daß der Rünstlc'
gelöst wird von den Feffeln ciner beengenden Manie -j?
sprich Stil. — Dies ist kein Re;cpt, nach dem jeder Durci
schnittswurm nun ein großcr Rünstler werden kann, so(
dern nur dic Voraussetzung, um das wirklich geborcn
Gcnic nicht im Prokrustes-Bctt altcr Stilgesetze vcrkün
mcrn ;u laffen. Diese Genics brauchcn keine Bcvor
mundung und keinc Rezcpte. Sie werden wachsc
mit ihrcn Zwecken. — Das künstlerische Schaffen cinc
produktivcn Zeitalters kennt keinen Stil."

, Rosenberg: „weit übcr hundert Jahre lang herrscbt
im Lcbcn Europas auf staatlichem und dann auch auf kui
>turcllem Gebicte die Anschauung, daß lctzten Endcs Staa
und Rultur die Illustrierung bestimmter, v o m Vcr
standc zurcchtgelcgter Theorien darftclltcn
Das furchtbare Erleben im staatlichen und kulturellci
Lebcn aber ;eigtc uns, daß diese Vernunst ohnc stän
diges Versenken in die Gesetze der a t u
immer lebensferner und lebensleerer, deshall
immer unvcrnünftiger wurdc, so daß schließlich die Er
gcbniffe der nur verstandesmäßigen Zwangsglaubenssätz> ?
in einem lebensbedrohenden widerspruch ;u allen tlZoi
wendigkeiten des organischen, kulturellen Lebens standcn

— Es ist immer das Entscheidende im Entwicklungsprozes
dcr nationalsozialistischcn Bewcgung gewesen, daß sie..
in erster Linie durch ihr ^andeln nicht Lheörici
illustrieren wolltc, sondern das erlcbte Lebei
dem Auge darzustellen sich bemühte. wenn wir
dabei von weltanschauung sprechen, so mcinen wir dainr
gan; unmittelbar das, was dieses feine deutsche wort aus
sagt, nämlich cine bestimmte 2lnschauung der wclt
Dics bedeutet aber, daß wir unserem unbefangenen Augi
und dadurch dem unverbildeten Jnstinkt wieder unmittcl
baren wert zusprechen und nicht ausgeklügeltcn
Lheorien hohler phantasten. — Dleses Lcbcn
wird gespeist aus eincm Zentrum, das nicht durch einc ab
strakte Formcl erklärt werden kann, sondern das willcn
hafte Erwachen der deutschen Secle bedcutct
Dicses Erwachcn muß durch unermüdliche Arbeit,
durch l e b e n d i g e Darstellung immer wieder in dcr
alten Frische erneuert werden, um dann in den uns angc-
meffenen Formen, dcn Erforderniffen unscrer Zeit genü-
gend, die ewigen wertc des Deutschtums gc-
staltend, hinübergetragen ;u werden in eine Zukunft. —
Dic Vertretcr der Macht aber haben sich als Schirmcr
und Schützer einer wahren Seelenkultur ;u fühlcn.

— wcnn wieder ein großer echter Glaube in

unsere ^er;en einziehen sollte, dann wird auch in neucr
Form die „gotische deele" wieder erwachen.
(Mrthus.) ) , > /.

Schemm: „wir sind der Meinung, der Tempcl
des Gefühls und nicht der Räfig des Verständes ist
dic ^eimat füc Volk und Gott, für Charaktcrlichc und
Rassischc. — Man kann Rultur nicht mit nüchterncr
Mathematik, fondern nur mit Seele und Gemüt
schaffen." (Eine weitere Folge im gächsten ^eft.)
 
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