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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 15.1935

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Heft 5 (Mai 1935)
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Düne, Hans: Wandbild in der Jahnschule Kyritz: ein Beispiel für die Pflege des Heimatgefühls im Zeichenunterricht in Zusammenarbeit mit anderen Fächern
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https://doi.org/10.11588/diglit.28171#0116

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, MnöM ln öer Mnschule Mlh

Eln Aelspiel für Lle Wege ües ^eimatgefühls lm Zeichenunterricht Ln
Zlijammenarbeit mit anLeren Kächern.

n Ryritz kennt jedes Dind die fast;ur Sage §e-
> > wordene Eczählung vom Raubritter Bassewitz.

Noch heute feiert in jedem Iahr die gesamte Be.
^ völkerung unter Anteilnahme von Rirche und
Schule das Dankfest zur Lrinnerung an den Tag, an dem
der Gemeinsinn die Bürger auf die Mauer rief und die
Stadt vor der Zerstörung bewahrte. In gegenseitiger Er.
gänzung arbciteten der Deutsch., Geschichts. und Zeichen.
unterricht an der Aüfgabe, das geschichtliche Ereignis zum
neuen Erlebnis für die Augend werden ;u laffen. währtnd
der Geschichtsunterricht die Guellen erforschte, wurde im
Deutschunterricht eine Dramatisierung des Stoffes unter.
nommen. Im Zeichenunterricht entstand der plan, mit der
0 III rin großes wandbild zu malen. — ^. c

Die bis heute sichtbar im Stadtbild erhaltenen Zeugen
der Vergangenheit, die Stadtmauer und die schönen Fach.
werkhäuser, sollten selbstverständlich im Bilde wieder er.
scheinen. Sie mußten als deutliche Mahner an den ein.
stigen Lebens. und Rulturwillen der Dürger die Verbin-
dung herstellen zur lebendigen Vleuschöpfung der Dinder.
Von ihnen mußte also bei den Entwürfen ausgegangen
werden und danach hatte sich die Auswahl des aus der
Geschichte darzustellenden Vorganges zu richten. -.7.^
Zunächst wurde von jedem einzelnen Schüler ein Ent-
wurf für die. Lösung gemacht. Aus den vielen verschietze-
nen Skizzen crgab sich schließlich folgender Aufbau: Drei
Schichten liegen Lbeeeinandek^F. Der breite gritne Vor-
dergrund mit dem bunten Zeltlager, dem Ritter Lassewitz
-uf schwarzcm pferd als Mittelpunkt und dem feindlichen

;. Als leyter Streifen der blau-weiße ^immel mit den
roten Dächern und den gemusterten wänden der Fach.
werkhäuser, dazwischen die bunten Fahnen.

Um eine wirkliche Gemeinschaftsarbeit zu erreichen, d.
h. technisch die Möglichkeit zu schaffen, daß jeder Schüler
nach der Art seiner Veranlagung mitarbeiten konnte und
nicht zwei oder drei Begabte alles allein taten, wucde das
große Lild in acht Einzelblättern angefangen. Iedes die-
sec Felder wurde als loses Blatt von mehreren Schülern
gleichzeitig in Arbeit genommen. So konnte jeder Schüler
nach seiner Fähigkeit an der Entstehung des Ganzen mit.
arbeiten. Ein mißlungenes Einzelfeld konnte leicht aus.
gewechselt werden. Nun wurden von der Stadtmaüer und
den ehrwürdigen Häusern Skizzen angefertigt. Die Iun-
gen beschäftigte die Darstellung der waffen und des
Rampfes. Das Zeltläger und die Trachten wurden von den
Mädchen gemalt. Das pferd des Ritters malte eine Schü-
lerin, die durch den Beruf ihres Vaters dauernde Gelegen-
cheit hat, pferde ;u brobachten. ,

Im Anfang wurde mit lasierenden, zum Schluß mit
deckenden Plaka-Farben gearbeitet. Die fertigen Felder
wurden im werkunterricht zusammengesetzt. Für die Le>
Fchriftung der Umrahmung verfaßte ein Schülec ch«,
Spruch. In die vier Lcken wurde das wappen von Lyritz
-gesrtzt. Die Arbeit nahm ein halbes Iahr in Anspcuch,
so däß das Lild zum Schulfest im September ,szr feptig
war. wje die geographischen Larten «urde H» oben und
> unten mit einer Leiste veesrhen u»d schlieküö, in der
 
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