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Bund Deutscher Kunsterzieher [Editor]
Kunst und Jugend — N.F. 15.1935

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Heft 5 (Mai 1935)
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https://doi.org/10.11588/diglit.28171#0123

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unserer 2>ugend foigen und dieselbcn lcitcn unb ausnutzcn
und dann komnicn wir ;u dcr Folgerung, daß jedc Siindc
dagcgcn Siindc am Volkc ist, Sündc gcgen die Möglich-
keit cincr schncllcn und gcsundcn völkischcn Substanzbil-
dung- Nicht umsonst spricht dcr Führcr als politikcr und
Staatsmann so oft und so inncrlich crgriffcn von dcm
Runstschaffcn im dcutschcn Volkc. Er wciß um die ticfstcn
Zusammcnhängc vom seclischcn wcrt, vom gcistigcn wcr.
den dcs Einzclnen und von der großcn Rraft dcs natio-
nalen Sclbstbcwußtscins cincs jcdcn Volksgenosscn, dcrcn
O.uellcn im Vcrtraucn ;ur Schöpfcrlcistung scincs Volkcs
licgcn, in cincm Vcrtraucn, das ;um Ewigkcitsglaubcn und
damit ;ur charaktcrlichcn wehrhaftinachung mindcstcns so
beiträgt, wic inilitärischc Er;iehung und Rörpcrertüch-
tigung.

wcnn cin Lchrer cinem ö—sjährigcn Rindc sagti Du
malst ja dcn Frosch da rot! Es gibt kcincn rotcn Frosch,
mach' ihn doch grün odcr braun, wcnn cr ihm sagt: Dic
Nase bei dcm Ropf, dcn du malst, ist ;u lang odcr der
^als ist ;u kur;, odcr die Vhren sitzen gan; andcrs im
Verhältnis ;um Gan;cn, dann sündigt er gegen die Vor-
stcllungswclt dicses Rindes. wcnn er abcr gar sagt:
Lomm' hcr, ich ;eichne dir mal cine Menschenfigur richtig
hin und du machst sic dann nach, odcr wcnn er gar für
cinc gan;e Rlassc so ctwas an dic Tafel malt und läßt
allc Rinder nachahmcn, was so ein Erwachsencr sich vor-
stellt, dann ist das, kunster;iehcrisch gesehen, cinfach cin
nicht scharf genug ;u vcrurtcilender Betrug! Und wie oft
täglich spiclt stch dieses aufge;eigte Draucrspiel in tausen-
den von Schulcn Deutschlands ab. wenn ;ehnjährige Sex-
taner, dic frisch von der Volksschule kommen, bei der Auf-
gabe, ihr wohn- oder Schlaf;immer ;u ;eichnen mit einer
Äugenpunkt- odcr gar Fluchtpunktperspektive in mißver-
standenster weisc ;u opcrieren beginnen, bar jeder kind-
lichen Vorstellungskraft, dann steht der einsichtige Runst-
er;iehcr vor der erschütterndcn Datsache mörderischer Sr-
;ichungsfehler, die sich vielleicht nie mehr wieder gut-
machcn laffcn. Ich habe im vergangenen Iahre von 100
Septanern nahe;u 40 bei solchem Tun angetroffen.

Dic Fachgruppe für Runster;iehung im NSLD. Gau
Effen, hat sich die Aufgabc gestellt, diese Fehler schneLstens
;u beseitigen. Sie hat aus der Zahl ihrer Mitglieder einen
Tcil fachlich ausgebildcter Aräfte zu einer Arbeitsgemein-
schaft zusammengeschloffen, welche die Aufgabe haben,
eincn durchführbaren Erziehungsplan auszuarbeiten. Das
Resultat war die Bekanntgabe von fünf Arbeitsgemein-
schaften, die von ausgcbildetcn Rräften geleitet werden
follen und dic allen denen zugute kommen sollen, welche
nicht sachgerecht ausgebildet sind, aber dennoch in irgend
einer weise Runstunterricht geben müffen. Jn dcr Er-
kcnntnis, daß man, um nicht in der Luft ;u schweben, von
unten herauf arbeiten muß, wandte sich die Fachgruppc
Runsterziehung zunächst an alle Volksschullehrer und
-lehrerinnen. Sie hat dabei die trübe Erfahrung machen
inüffen, daß ;ur Leitung einer unentgeltlichen Zlrbeits-
gemcinschaft genügend Rräfte parat standen, sich abcr als
Teilnehmcr nahezu keiner meldetc. Vlur eine Arbeits-
gemeinschaft für weibliche Runsterziehung kam mit genü-
gender Teilnehmerzahl zustande.

Um die Iahrhundertwende waren in der Erkenntnis der
Notwendigkeit einer Ausbildung der Runsterzieher auch
j«i den VolksschülM-Ergänzungskurse eingerichtet, in denen
auch rin prüfungsausweis für den Teilnehmer erlangt
werden konnte. GpÄer sind diese Rurse leider eingeschla-
fen. Da der Nachwuchs cder pädagogischen Rräfte, der
heute gan; anders als auf den früheren Seminaren für
die Dunster;iehung ausgebildet wird, noch lantze nicht »n
ppäktischen Arbeit bei den Volks-
es immer noch äußerst wünschens-
xex und jede Volksschul-
lichen Unterricht erteilen,
en der Fachgruppe Ruftst.

. w. Rönig

genügender D

WAW

Lehrhesle slir hen ZelLen- Wh VerklllllMM

RM.

„ReSis-Schrift" von Professor Paul Hampel . . 0.4S
„Veutfche NediS'Schrift" von Georg Wagner . . 0.4S
„Vas Aetchnen mit üer «e-isf»Ser" v. Doz. R.Rothe L.10

„KeSis fintiqua-' von Prof. W. Krause.O^lk

„Veutsche flto-echrtst'- von Georg Wagnrr . . . 0-45

„To Unziale" von Peter Wolbrand.0.4V

„vie Schrtst tm han-werk" v. Prof.E. Vornemann
und Prof. P. Hampel, Hest 1 u. L. vak Heft > 0,lk
„Vie »eutsche Ropfschrift" von Pros. W. Kranse .

„Vas ftbc m »er Xunstfchrtst" ...... . «

„Mit StzieUstist un- t»4»r" vvn - — - >

„vom pua« zum Lnrwurf" von
„vir »lemrntae» «arwtiklsag -»»<

„VerLtnölsthaÄ'vouF.Wutttr ! ' 7
„Ver Papterfchnltt" von Prof. vr.Srftstt

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