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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 15.1935

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Heft 6 (Juni 1935)
DOI Artikel:
Schmidt, Peter: Ein Beitrag zur Bachpropädeutik
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Stier, Albert: Joh. Seb. Bachs Wirken in Weimar
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https://doi.org/10.11588/diglit.28171#0144

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Peter <§chmiöt-Liel

^^^ür eiiic Einführung in das IDcsen der Musik Jo»
hann Scbastian Bachs eignen sich vorzugsweise
^ die für lehrhafte Zwecke gedachten werke des
Meistcrs. Sie sind in ihrem Gehalt nicht ge-
ringer als die anderen Dompositionen — Bach vertraute
den kleinen Forinen, in denen er seinen Schülern „einen
starken Vorschmack von der Romposition" geben wollte,
oft scine erhabenstcn Gedankcn an — und stellen an Musi-
zierendc und Hörende nicht immcr die höchsten 2lnforde-
rungen. Gerade deshalb können sie da;u beitragen, das
Verstandnis für den großen Meister anbahnen ;u helfen.

Dic werksammlungen dcr vcrgangenen Zeit für den
Musikuntcrricht dcr Schule habcn häufig den Mangcl,
daß sie einseitig das spiclerisch leichte Musikgut berück-
sichtigen, Märsche und Tän;c, die für Bach gelegentlich
wenig charakteristisch sind und einer wirklichen Einfüh-
rung kaum wesentliche Dienste leisten können. Der Musik-
er;iehcr wird von den Gucllen, die in Neuausgaben leicht
;ugänglich sind, ausgehcn müffen, um selber nach stilkri-
tischen Gesichtspunkten die Sing- und Instrumentalmusik
aus;uwählen. Eine Fundgrube hcrrlichstcr Musik bietet
das berühmte Notenbüchlein der Anna Magdalena Bach,
herausgegeben von Richard Batka in der Verlagsbuch-
handlung Georg D. Lallwey, München. Mehrere Melo-
dien dieses i^otenbüchleins, die man der Augend als un-
verlierbaren Besiy mit auf den weg geben möchte, fin-
den sich um andere vermehrt in dem „Musikalischen Ge-
sangbuch" dcs Zeitzer Schloßkantors Georg Lhristian
Schemclli wieder, das in der ausge;eichneten Bearbeitung
und Neuausgabe Ulap Seifferts kür;lich vom Lären-
reiterverlag herausgebracht worden ist. „Das Llavier-
Büchlein vor wilhelm Friedemann Bach, angefangen in
Löthen, den rr. Ianuar anno i?ro" ist in einer Neuaus-
gabe von Hermann Reller im Bärenreiterverlag erschie-
nen. Im gleichen Derlage hat Hermann Rellcr das „Grgel-
büchlein, dem höchsten Gott allein ;u Ehren, dem iAäch-
sten draus sich ;u belehren", herausgegeben.

Pädagogisch gedacht sind auch die acht kleinen prälu-
dicn und Fugen für Grgel im achten Bande der peters-

Eln Veltrag zur Vgchpropüömttk

Ausgabe (auch als Ein;elheft), die besonders in den ein-
fachen Schulverhältniffen dcs Rirchdorfes- wertvollen
Stoff für eine werkbetrachtung bieten. Bach Fchrieb sie
als Unterrichtswcrk für Friedemann und Philipp Ema-
nuel. was diese Stücke jugendgemäß und fur eine Bach-
propädeutik gecignet erscheinen läßt, sind folgende Eigen-
schaften:

I.Die volkstümliche Melodik,

r. die einfache Struktur be;üglich der Themen, Ton-
artenkrcise und des formalen Aufbaus,

;. die Musi;ierfreudigkeit (Hervortreten des rein
Spielerischen),

4. dic Rür;e dcr präludien, insbesondere der Fugen,

5. dic Unterschiedlichkeit im Stimmungsgehalt und. in

der äußeren Form bei den ein;elnen präludien und
Fugen, . ' ^77. :

0. das echt barocke Gepräge,

7. dcr Formcnrcichtum, wic es sich in den Spätwer-
ken Bachs wiedcrfindct.

Der methodischc wcg wird sich nach der Altersstufe, der
jcwcils auf dem Gebict dcr Bachpfiege bcreits geleisteten
Vorarbeit und nach der Zusammensetzung des Schüler-
materials richten müssen. Mit ihren mannigfachen Gtil.
eigentümlichkeiten aus vorbachischer Zeit ersparen dir WjM
kleinen präludien und Fugen bei einer ersten Behandlui^'.
Bachs ein Zurückgreifen auf die Literatur aiter lNeistrr.
Dcr Formenreichtum — jedes dee präludien stellt rinvr
anderen Typus dar, die Fugen sind in tonaler und realer
Beantwortung, in einfachen und kompli;ierten Durchfüh«
rungen vorhanden — vermittelt einen
musikalische Formen der Barock;eit und bei Bach ius- 7
besondere. Bei einer Fortführung früher geleistcter Ar,
beit lassen sich die bereits erworbenen Nenntniffe «n
Hand dieser präludicn und Fugen noch einmal sammeln,
ergän;cn und befestigen und werden so zum Fundament
eines vertieften Bachcrlcbniffes.

Ioh. M.Vachs WMp jp Mlmm


Albert Ltier-Aleimar

ie kleinc thüringische Residen; scheint nun ein-
mal daK brrufen zu sein, den größten Rünst-

der Hofkapelle des prin;en Iohann Ernst von 1l

...... . . ^ . . tätig war, folgte er i7dö einem Rstfe des Herzogs 'wrl-

I lcrn unseres polkes eine Heimstatt ;u ge- . helm Ernst und wurde Hoforganist und spätex sogar
- tvähren"/Fo schreibt R. Batka -in seiner kur- Ronzertmeister.

;en, aber lehrreichen Biographie übrr I. S. Bach, deffe» Heutzutage erinnern eine Marmortäfel und das Dach«
ryo. Grbuctstag die "ganze Hulturwelt im Laufe djeses zimmer an die wohnung des erhabenen lkonschöpfers.

Iahres würdig Hegehen wivd. Und der Verfaffrr hat Sie befand sich in dem gegenwärtist erstklassigen:HotÄ

wirklich recht, dehn weimar, auch heute noch Rleinstadt, „Erbprin;" am weimarer Marktplah, vsn dem eine i»r»

kann sich rühmen, nicht nur die beiden größten Geistes. Lm hiestgen Staatsarchiv aufgefundene Urkunde bcsagt,

->Für.strn Soethe und SchillerHs seineg Mauern beherbergt, daß der -Meister „ne-h-Mrehsteu MMd

..i, dem größte.i Musikgenius unscrm Baib. cin ibrer S ck w e s t c r in dem F revhausc dcs
 
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