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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 15.1935

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Heft 9 (September 1935)
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Hastung, R. W.: Richtet deutsche Volkssingschulen ein!
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https://doi.org/10.11588/diglit.28171#0221

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§. Dcr Aufbau bcr Volkssingschulc.

Dic Dolkssingschulc wirv slch zunächst gründcn miljsrn
aus vicr aufstcigenbc Rlaffcn für Rnabcn und Mädchrn
dcs vollrndetcn y. Lcbcnsjahrcs.

Daran schlicffen stch jc nach dcn örtlichcn Verhältniffcn:
Die Foktbildungskursc für die 7>ugend bcidcrlci <hc-
schlcchts,

Abendkursc für Fraucn- und bNänncrstimmcn,

Rursc für rhythmischc Gymnastik und Volkstän;e,
Rurse für dic BeAlcitinstrumcntc Lautc, Guitarrc,
Zither und Mandoline,

Lursc zur Pflcgc vokalcr und instrumcntalcr -^aus-
musik,

Rurse für phonctik und Sprcchcrzichung,
Schulungskursc sür Iugcndfübrcr,

Schulgesangskursc für Lchrcr und Lchrcrinncn.

5. D i c L c h r a u f g a b c 11 dcr V 0 l k s s i 11 g s ch u I c n.

pflcgc dcs klanglich Schöncn und Gcsunden, dcs must-
kalisch Vvahrhaftcn und Diefcn und Erzichung zum Dcr-
ständnis und zur Liebc für das deutsche Volkslicd und
das Licd unscrcr großen Meister.

ribcrall wird musikalischc Sclbständigkcit und Selbst-
tätigkeit angcstrcbt. Eine bcstimmtc „Mcthodc" wird nicht
vorgcschriebcn. wichtigcr als dic Untcrrichtsmcthodc ist
die persönlichkcit des Lehrcrs: von ihm vcrlangc man
einen offencn, ehrlichen, deutschen Lharaktcr, ein Ver-
stchcn, cin Mitgehcn und Mitcrlebcn dcr Augcnd, päda-
gogischc Reife, gesanglichc und allgemeinmusikalischc
Bildung.

Bci dcr Liedauswahl werden berücksichtigt: Rinder-,
Volks- und 'Lunstliedcr, gleichviel ob aus dem Mittel-
alter, der Romantik odcr der vleuzeit, in ^omophonic
odcr Polyphonie, von der Einstimmigkeit zur Mehrstim-
migkeit. Bcsonderc Pflege ist dem nationalen und dem
nationalsozialistischen Licdgut angedeihen zu läffen, bei
dcm sich allmählich die Spreu vom wcizen scheiden wird.
Durch die gcmeinschaftlichc Arbeit und durch das Gingcn
im Lhor wird in Hervorragendem Maße der Gemein-
schaftssinn bceindruckt.

ö.Die V 0 l k s s i n gs ch u l e und die Kffentlich-
keit. . ^ . . -.7 - /

Die Volkssingschule soll keinc Vorbereitungs- und Ein-
drillschulc für Ronzertc sein, sondern cine stille, aber in
die, Tiefc gehende Stätte zum Wiederaufbau unserer
inusikalischen Volkskultur. Von hier aus wird die ^aus-
musik befruchtet und Verständnis und Interesse für unsere
großen musikalischen Runstwerke in das Volk getragen.
Daß die Singschule großen Einfluß auf die Instrumen-
talmusik ausübt, beweist die Tatsache, daß unter den
Augsburger Singschülern über 40 prozent Auch-Instru-
mentalisten srnd. Die Volkssingschulen tragen also in-
direkt auch zur ^ebung unserer Musikinstrumenten-In.
dustric bei. Die>sitlcrjugend findet hier die bcste Aus-
bildungsmöglichkeit für ihre musikalischen Leiter.

Am Schluß eincs jeden Iahres — tunlich auch zur
weihnachtszeit — mag sie stch der Öffentlichkeit in Er-
innerung bringen, um den Erfolg der stillen künstlerischen
Arbeit zu zeigen, Musikfreunde — ;u welchen nach und nach
das ganze deütschc Volk erzogen werden muß! — ;u er-
freuen und älte ^Körer zum „aktiven" Musizieren anzu-
regen.

Da in der Gingschule wiedec disziplinirrte Arbeit ge-
lelstet werden shll 'und Gingcn die Basis aller Volks-
«nd Schuimusik W- werdrn ihre Gchüler und Gchüle-
rinnen hineinwachsen in eine. dem deutschen wescn ent-
sprrchende i-erltiE a l gerichtete Volksmusik. Daher der

Richtet dcutsche Volkssingschulen ein, und zwar nach
MWAugshurgrr - Muster!

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»t «retne«, GrUnNi «n» »«ngjShrigrm
mrg-k Stnoschule, 0tt» g»chum, ieyigem
V»N»singfchuIe ,« Hüeg vnd
resei-enren fllr V»Ik»,1ngrn «nd
»Mun- »«» VüS..«ehre«b«n»e».

Lehrheste lltr hen Men> nnö VttlnnteE

„NcSis-Schrist" von Professor Paul Hampel ... 0.^
„deutsche Reöis-Schrist" von Georg Wagner . .

„Vas Zeichnen mit öer Reöisseüer" v.Doz. R.Roihe L.IV ' y
„Reüis flntiqua" von Prof. W. Krause... . . . V.4V
„Veutsche fito-Schrtst" von Georg Wagner . . .

„To Unziale" von Peter Wolbrand ' . . . . ^ v.tv

„Vie Schrist tm honöwerk" v.Prof.E.Borneman«
nnd Prof. P. Hampel, Heft 1 u. L, daS s '

„die öeutfche Ropsschrlst" vo» Prof. W. Kra«,e - y,

„vao fldr tn öer tluvstschrtst" , . . . -
„Mil tltziellstist unö ßeöer" von Prok. W.

„vom punkt -um «tttwurf" von F. Wnttt«

„dte elementarr «n»wi«kl»ng -ese

Prof. Dolrzel Ezel ^ > ... » , , .

„der Linolfchnitk" von F. Wuttke . . .

„Ver Papterschnitt" von Prof. Vr. <

heintze L Vlarnkertz, Srrjtv R

Verlag für Gchriftkundr



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