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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 15.1935

DOI Heft:
Heft 10 (Oktober 1935)
DOI Artikel:
Kunze, Paul: Blechgraphik
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https://doi.org/10.11588/diglit.28171#0240

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Gcgenbcispiel

Paul Kunze-Alelermijnüe

Blechgraphjk

Bcsonders dankbare Auf§abcn sind immer wieder jene
zweekgebundenen Glicderungen einer Bildfläche, in dcnen
das Bildmäßige zu Sinnbild und wahrzeichen wird, und
an Stelle von bloß fullcndem Schmuck gestaltende Schrift
tritt. Herrlichste Beispiele diescr Gattung die alten hansea-
tischen Stadtsiegel, wie man sie beispielsweise im Landes-
museum in Münster findct, ferner die alten in Silberblech
gestanzten Brakteaten und vielcs, was im Laufe der Iahr-
hunderte an Münzen, Medaillen und plaketten geschaffen
wurdc. Moderne Beispiele auch die mit gleicher Hingabe
geschaffcnen Rochschen Schriftgestaltungen. wenig fchön
abcr leider manchmal noch die Gebrauchsgraphik der
wcrbeabzeichen für Straßensammlungen. Die plakette
zum Tage der Seefahrt z. B. vermag nicht ;u erfreuen in
ihrer inneren Formlostgkeit. Das billig naturalistischc
Schiff, die gefühllos stilisierten wellen, dic Häufung der
Symbole, die sinnwidrige Zerstörung einer fchönen Form

wie der Ankcr sie zweifellos darstellt, das alles wfrkt M
sammen, um die künstlerifche Deschloffrnheit nicht aus»
kommen ;u laffen.

Neuer Leweis, daß das Rind noch die inner« Seschlos-
senheit hat, die dem Srwachsrnen «ft verlorrn ging, stnd
jene leichten Blecharbcittn, mit Driffeln oder Mm MD
Runrr" in Mttallfolie gedrüekt, die den Ataffen drr Unker
stufr besondere Freut« inache». hat «N«n

Spaß an dem schönen -la^en Rupfer odrx "
dann geht es auch so wunderbar lricht. Der
drückte Griffelstrich: «in rrizvollrs geaphjM»
mittel. Die fertigen Ar-eitr« -- <* hemdett PchWtt «W
Arbeiten von Lüinta«er» -rmd.
hübsch mit Sidol blank gepuyt — vo

Rand gefalzt — und nun Zeigt ma» . , _ ,

gleichzeittg sich den Srosche»«chfte.MÄKHMf
bettelnd.^



Münzcn und Siegel machen. Für die erstere Arbeit kann
man — außcr Hohlcisen und Geisfüßen für Holzschnitt,
die aber durch das Gipsschneiden nicht beffer werden —
gut die Tif-Werkzeuge für Linolschnitt verwenden.

Für die zweite, mehr modellierende Tcchnik bedient man
sich mefferartiger Schabcr. Am billigsten kann man sich
diese aus weichem Rundeisen (für Eisenbeton, in jedcr
Eisenhandlung zu haben) von y—S Millimeter Stärke zu-
rechtfeilen und schleifen. Solches selbstgemachtes werk-
zeug hat den Vorzug, daß man es gan; auf die Bedürf-
nisse dcr eigenen Arbeit ünd der eigenen Hand einstellen
kann. Zudem kostet das Stück etrva a Pfennig. Dder man
schleift sich Schneidefedern (Tif oder andere) vorn rund
ab, so daß man flachere und fteilere Rundungen zum
Schaben erhält. Sehk-gut für plegativarbeit ;u brauchcn
sind schließlich die sog. Riffelfeilen der Silberschmiede,
unter denen es viele feine gebogene Formen gibt, und
kleine Gipseisen. ,'.

Feuchtet man de» Gips beim Gchneiden an, so kann man
die Staubbildung etwas hintanhalten. .

zut ausformen
N, dir gebranüt
Wachsäui
mit waffer


bf ^ ^ ^ . v'. V / - - > .- V' ..

fprw tnan mit feuchtem
?ann man Racheln und Fliesen
n können.

machen läßt man die Gipsform
"augen, macht «inen Tonrand

darum (wenn man plastilin zum Xand nimmt, muß «a«
diesen dann vom wacho mit dem Meffer rrennen) Mch
gießt das geschmolzene wachs hinein.

will man aus Gipsmodeln Backteig ausformen. so
tränkt man die trockcne Gipsform mit wachs sder parsf-
fin (alte Lichterstumpen genügen). Man schmilzt
wachs in einem Blechdeckel, Emailleteller üdrr s

legt die trockene Gipsform hinein bis sie sich -^^"^' '
sogen hat, d. h. bis keine Luftblasen mchr
Die fo getränkte Form ist dann wafferfrst und
eingefettet werden. i
Schließlich kann manvdie trockene
lange mit Schellack in Spiritus gelöst
wasserfest ist. Fettet man sie dapn ein, so
güffe in Gips oder Ausformungen i» s"

Für diejenigen, die Möglichkeit siltks
auf dic sog. 2lzulejo-Technik hingcwst .

Zcichnung mit einer stumpfen Vkadel fn eine
platte ein. Formt man diese i« Ton äb, sp
Zeichnung als feinc Stegc, die hänn
Zellenschmel; - mtt farbige» Gl
können. 'N ' - '

Mit freundlicher Erlaubüi» be« ,
Rornmann aus den „Mitteilungen drs Gustaf.
stitutes für Runstwiffenschaft")
übernommen.
 
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