Mctcl belebt. wenn auch die stark gebauschten Falten des
iikliettenden Rocks an das Falten§efüge der hohen Gotik
innern/ so finden sie doch in dem tibrigen Rleid keine
tseyung: Durch Haltung und Haube wird der Schnör.
tl dcn ste einleiten, zuriickgeführt nach der Seite, und
,jcht nach oben wcitergeleitet.
dcr schwere Drokat, den die Röniyin träyt, besonders
pompös neben der einfarbiycn Schleppe der Herzsyin.
Sein prunkvolles Mustcr sticht ab von den steifen Stri-
chen dcs zwciten Rocks und von der glatten Engc des
kapselartigen Rlcids. das der Rönig trägt. Das Grna-
ment der zierlich gespreizten Brine fügt sich in den Schnör-
7. wauquclin: Histoire .d'Hslsnc. Gc.
chrieben und gemalt 144 S- Bibliothek
>rü ssel.
' „Dcr Rönig von Englaird übergibt bcim Abschied scinc
frau dcm Schutz des Herzogs von Glocester."
^as spätgotische Grnament kommt erst bei einer Gruppc
n Figuren voll zur Darstcllung. Erst da zeigt sich in
xVerschiedenheit dre EinheMchkeit, irnd aus der 7oft
arren Einzelfigur wird der sinnvölle Schnörkel. Auch
Wsldendc Dunst der Spätgotik zeigt im Gegensatz zur
>hen Gotik fast nur Gruppen. Bei diesem Bcispiel wirkt
kel, dcn der Rock der Lönigin bildet, ein und wiederholt
sich sast in ihm. Dem dunklen pelzbesay -dvr Backe ent-
spricht dic dunklc Sendelbinde der Hcrzogin. Die steife
rcgclmäßigc Anordnung dcr Iackenfalten wird in ihrer
wirkung vcrstärkt durch den Gegensatz: durch das ruhige
Hängen des mittlercn Rleids, und den aufgestülpten natür.
lichen Faltenbausch des linken. Vleben den Zacken, die den
Hut von Rönig und Rönigin ziercn (der Rönig hat seinen
Hut, der Sitte der Zeit entsprechend, Lber den Rücken ge.
hängt und trägt die Mütze) wirken die beiden steilen
Ropfbedcckungen in ihrer Form brsoüders ausgeprägt.
Bci aller Vielfalt in der Rlcidung entsteht durch die
langcn Schlcppcn in ihrem großen feierlichen Schwung
ein Schnörkel, dem jede Lleinlichkeit fremd ist.
ck) Das R o s tüm dcr Frührenaissancc.
«M
- - '
siit Bcivußtscin ist bis jetzt von „Spätgotik gesprochen
sden und nicht von „Frührenaiffance". Ejgentlich ist
15. Iahrhundert eine Zeit für sich, mit anderen künst-
Absichten als sie Renaissance oder Gotik zeigen.
ist eine vorwiegend graphische Zeit, in Malerei, Zeich-
g ^und Rvstüm selbständiger:als in der Architektur:
hkr kommt es (da man lang von der Ärchitektur aus-
g), daß das 15- Aahrhunder.t nur als Anfang und Ende
'chnet wird:' als Endc der gotischen Architektur, und
llnfang der Ren«iffance.ArchLteklilr. ) ., .
c Rleidung bleibt sehr langc Grnament. Im Vlorden
iert sie ihren ornamentalen Lharaktcr überhaupt
ganz, Am Sudcn ist das andcrs: Südfrankreich so.
ipie Süd. und Mittelltalien machen den spätgotiscyen
:kel überhaupt nicht mit. Sie machen 'bn 'mn s»
-Zfihrtzpndttckk vochec^dqs gottsche G«.
.5» der sMdlti^ so^ ' '
ticclli ncben denen der Venezianer pisancllo oder Vene.
ziano, so sieht man, daß zwischen Dber- und Mittelitalien
sich die welten scheidcn. Neben pisanello wirken die Flo-
rentiner einfach in der Form. Bei allem Reichtum an
Grnamcntik sind sic plastisch, rund, ausgrwogen, schön.
So gehören sic„ im Ganzen gesehen, zur Renaiffance. Sie
beschäftigen sich Mit dem Rostüm der wirklichen Antikc,
. das sie allerdings, da sie selber schöpferisch sind, ümstilsi. -
sicren. Sie übernehmen in ihren allegorischen Bildern das
cinfache UNd eng anliegcnde Gewand, das die plastischen (
Rörperrundungcn deutlich macht. Biswcilen übernchmen
sic sogar den Hüftbausch der Antike. Aber sie übernehmen
nicht die griechische Rechtwinkelbewcgung. Abre Figuren
t dev
Aas SiniengrMWyßerr -sich'.U
.. . . ZaSigen Mustern, dic die Gewäyder überziehen, i« 7
zackigen Gewandzipfeln,, Haaren und erfüllt sich in. dem
W r - - -
iikliettenden Rocks an das Falten§efüge der hohen Gotik
innern/ so finden sie doch in dem tibrigen Rleid keine
tseyung: Durch Haltung und Haube wird der Schnör.
tl dcn ste einleiten, zuriickgeführt nach der Seite, und
,jcht nach oben wcitergeleitet.
dcr schwere Drokat, den die Röniyin träyt, besonders
pompös neben der einfarbiycn Schleppe der Herzsyin.
Sein prunkvolles Mustcr sticht ab von den steifen Stri-
chen dcs zwciten Rocks und von der glatten Engc des
kapselartigen Rlcids. das der Rönig trägt. Das Grna-
ment der zierlich gespreizten Brine fügt sich in den Schnör-
7. wauquclin: Histoire .d'Hslsnc. Gc.
chrieben und gemalt 144 S- Bibliothek
>rü ssel.
' „Dcr Rönig von Englaird übergibt bcim Abschied scinc
frau dcm Schutz des Herzogs von Glocester."
^as spätgotische Grnament kommt erst bei einer Gruppc
n Figuren voll zur Darstcllung. Erst da zeigt sich in
xVerschiedenheit dre EinheMchkeit, irnd aus der 7oft
arren Einzelfigur wird der sinnvölle Schnörkel. Auch
Wsldendc Dunst der Spätgotik zeigt im Gegensatz zur
>hen Gotik fast nur Gruppen. Bei diesem Bcispiel wirkt
kel, dcn der Rock der Lönigin bildet, ein und wiederholt
sich sast in ihm. Dem dunklen pelzbesay -dvr Backe ent-
spricht dic dunklc Sendelbinde der Hcrzogin. Die steife
rcgclmäßigc Anordnung dcr Iackenfalten wird in ihrer
wirkung vcrstärkt durch den Gegensatz: durch das ruhige
Hängen des mittlercn Rleids, und den aufgestülpten natür.
lichen Faltenbausch des linken. Vleben den Zacken, die den
Hut von Rönig und Rönigin ziercn (der Rönig hat seinen
Hut, der Sitte der Zeit entsprechend, Lber den Rücken ge.
hängt und trägt die Mütze) wirken die beiden steilen
Ropfbedcckungen in ihrer Form brsoüders ausgeprägt.
Bci aller Vielfalt in der Rlcidung entsteht durch die
langcn Schlcppcn in ihrem großen feierlichen Schwung
ein Schnörkel, dem jede Lleinlichkeit fremd ist.
ck) Das R o s tüm dcr Frührenaissancc.
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siit Bcivußtscin ist bis jetzt von „Spätgotik gesprochen
sden und nicht von „Frührenaiffance". Ejgentlich ist
15. Iahrhundert eine Zeit für sich, mit anderen künst-
Absichten als sie Renaissance oder Gotik zeigen.
ist eine vorwiegend graphische Zeit, in Malerei, Zeich-
g ^und Rvstüm selbständiger:als in der Architektur:
hkr kommt es (da man lang von der Ärchitektur aus-
g), daß das 15- Aahrhunder.t nur als Anfang und Ende
'chnet wird:' als Endc der gotischen Architektur, und
llnfang der Ren«iffance.ArchLteklilr. ) ., .
c Rleidung bleibt sehr langc Grnament. Im Vlorden
iert sie ihren ornamentalen Lharaktcr überhaupt
ganz, Am Sudcn ist das andcrs: Südfrankreich so.
ipie Süd. und Mittelltalien machen den spätgotiscyen
:kel überhaupt nicht mit. Sie machen 'bn 'mn s»
-Zfihrtzpndttckk vochec^dqs gottsche G«.
.5» der sMdlti^ so^ ' '
ticclli ncben denen der Venezianer pisancllo oder Vene.
ziano, so sieht man, daß zwischen Dber- und Mittelitalien
sich die welten scheidcn. Neben pisanello wirken die Flo-
rentiner einfach in der Form. Bei allem Reichtum an
Grnamcntik sind sic plastisch, rund, ausgrwogen, schön.
So gehören sic„ im Ganzen gesehen, zur Renaiffance. Sie
beschäftigen sich Mit dem Rostüm der wirklichen Antikc,
. das sie allerdings, da sie selber schöpferisch sind, ümstilsi. -
sicren. Sie übernehmen in ihren allegorischen Bildern das
cinfache UNd eng anliegcnde Gewand, das die plastischen (
Rörperrundungcn deutlich macht. Biswcilen übernchmen
sic sogar den Hüftbausch der Antike. Aber sie übernehmen
nicht die griechische Rechtwinkelbewcgung. Abre Figuren
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.. . . ZaSigen Mustern, dic die Gewäyder überziehen, i« 7
zackigen Gewandzipfeln,, Haaren und erfüllt sich in. dem
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